Eigentlich hatte dieses Handball-Landesligaspiel keinen Sieger verdient und letztlich trennten sich die HG Oftersheim/Schwetzingen II und der TV Eppelheim auch mit 26:26 (12:13).
Nach dem Spielverlauf im zweiten Durchgang sowie der Kräfteverteilung und personellen Ausstattung – der TVE hatte nur zwei Wechselalternativen, wobei Steffen Müller auch noch zeitweilig ausfiel – war es für die Gastgeber eher ein verlorener Zähler. Denn die HG hatte die breitere Bank und auch Linkshänder Jan Triebskorn aus der Oberliga-Truppe zur Verfügung. Letztlich mussten die Gastgeber aber zufrieden sein, überhaupt ein Remis erreicht zu haben.
Denn nicht wenige rechneten nach der Pause mit einem Einbruch des TVE. Und beim 23:20 sah es auch danach aus. Doch Eppelheim ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Beim 23:23 (53.) von Florian Hoffmann war wieder der Ausgleich geschafft, und als Bastian Schumacher per Konter keine neunzig Sekunden vor Schluss das 25:26 erzielte, roch es nach einer Sensation.
Die Schlussminute musste der TVE dann in Unterzahl verbringen, doch Sebastian Dürr klaute trotzdem den Ball. Noch 20 Sekunden zu spielen, Auszeit! Was danach geschah, erregte die Eppelheimer Gemüter bis weit nach dem Spiel. Drei Pässe nach Wiederanpfiff, also nach maximal 15 Sekunden Angriffszeit, hoben die Schiedsrichter Uwe Effenberger und José Ferreira, von denen man sich auf TVE-Seite bereits zuvor ein ums andere Mal benachteiligt gefühlt hatte, den Arm zum Zeitspiel.
„Ob sie zehn Sekunden vor Schluss dann Zeit oder Schritte pfiffen, wollten oder konnten sie nach dem Spiel trotz beherrschter Nachfrage nicht sagen“, berichtete der verletzte TVE-Kapitän Robin Erb. Patrick Schäfer schnappte sich den Ball und warf knapp vor dem Ertönen der Schlusssirene zum Endstand ein.
Die Verantwortlichen der beiden Mannschaften gaben sich nach der Partie eher zugeknöpft. HG-Spielertrainer Martin Schmitt meinte wortkarg: „Es wurden zu viele individuelle Fehler gemacht.“ Eppelheims Betreuer Eduard Heier fand es „ärgerlich, dass wir am Ende den Sieg noch aus der Hand gegeben haben, nachdem wir so lange durchgehalten und gekämpft haben. Und dann wird uns mit so einer dummen Aktion Zeit abgepfiffen.“ Für Eppelheim war es eine „Superleistung mit Wermutstropfen“, so Erb. „Dieser Punktgewinn – so muss er trotz der Umstände aufgrund einer fantastischen Leistung gegen diesen Gegner bezeichnet werden – war eine wirklich überragende Mannschaftsleistung. Wenn wir in Zukunft immer so aufspielen, dann ist trotz der fünf Punkte Rückstand für uns als Letzten sicher noch etwas möglich.“ re/mj
HG: Neuer, Nykiel; Meyer (1), Olbert, Triebskorn (8/3), Schmitt (1), Hahne, Becker (4), Ebel (5), Postbiegel (5), Schäfer (2), Müller.
TVE: Reif, Kriechbaum; Förch (5/3), Schumacher (4), Kresser (1), Hofmann (1), Stroh (3), Dürr (4), Müller, Hoffmann (8).
Spielfolge: 2:7,7:9, 11:11.18:19, 23:20, 23:23, 26:26.
Siebenmeter: 5/3:3/3.
Zeitstrafen: 2:10 Minuten.
Quelle: HP HG O/S