Desolater „Außendienst“ des Turnerbundes
Landesligist Reilingen verliert bei Aufsteiger PSV Heidelberg mit 17:23 (12:10)
Eine überaus misslungene Vorstellung boten die TBG-Handballer am Sonntagabend in der Heidelberger IGH-Halle gegen hochmotivierte Neulinge, die den Badenliga-Absteigern nach der Pause eindeutig den Schneid abkauften und sich deshalb letztlich klar durchsetzten. Nach ihrer mühsam erarbeiteten Halbzeitführung gingen die zuvor favorisierten Gäste im zweiten Abschnitt nahezu sang- und klanglos unter. Der letzte Turnerbund-Auswärtssieg datiert aus der vorvergangenen Runde.
Kreisläufer Matthias Haffner kann sich aus schmerzhafter Erfahrung noch gut an den 10.1.2010 erinnern, als die Reilinger beim späteren Absteiger in Neuthard gewannen. Statt einer Siegesfeier stand für den 27-Jährigen damals wegen eines in der Partie erlittenen Milzrisses nach einer Not-OP eine lange Pause an. Noch länger aber setzen die TBGler inzwischen mit dem Sammeln doppelter Punkte in fremden Hallen aus.
In Heidelberg hatte das Team von Branko Dojcak schon früh große Mühe mit einem geordneten Spielaufbau, viel mehr aber noch bei der Chancenverwertung, die mit zunehmender Dauer immer desaströsere Ausmaße annahm. Einzig Spielmacher Andreas Rausch brachte es mit fünf Treffern vor dem Seitenwechsel auf eine vorzeigbare Quote, wodurch er großen Anteil am 12:10-Pausenvorprung hatte. Doch auch der Regisseur konnte – wie die gesamte Truppe - nach dem Seitenwechsel keine entscheidenden Akzente mehr setzen.
Ganze drei Törchen hatten die Gäste neun Minuten vor dem Ende im zweiten Durchgang erzielt, während sich die taktisch-disziplinierteren, zielstrebigeren und zunehmend euphorischen Hausherren mit wesentlich größerer Effektivität vorentscheidend auf 22:15 absetzten.
PSV-Langzeit-Trainer Frank Denne – trotz zwischenzeitlicher höherklassiger Engagements betreut er den Großteil der Heidelberger seit frühester Jugend – lobte ungeachtet der Schwächen des Gegners die Stärken seines Ensembles: „Die Jungs haben die Pausenabsprachen gut umgesetzt, vorne regelmäßig getroffen und mit einer sicheren Abwehr die Reilinger immer wieder zu schlecht vorbereiteten Würfen gezwungen.“
Ein „wortlos-aussagekräftiges“ Statement gab es hingegen vom restlos bedienten TBG-Coach, der zuvor einen Sieg seiner Mannen prognostiziert hatte – Dojcak verließ die Stätte der Schmach zügig und ohne Kommentar. TBG: Eberwein, Weick; C. Bikowski, M. Haffner (2), Rausch (6), T. Haffner (3/2), Manke, Schneider (2), Decker (2), Walz (2), Lansche, Walter, Sand.
PSV: Denne, Zirm; Steinmetz (4), Scheffzek (3), Schneider, Bernickel (1), Lammer (1), Hornung (4), Paul (1), Hoffmann (5/4), Tokur (4).
Spielverlauf: 1:0, 1:2, 5:4, 8:5, 9:10, 10:12 (Hz.) 11:12, 11:13, 16:13, 18:14, 22:15, 23:17.
Strafwürfe: 5/4 – 3/2 / Zeitstrafen: 5 – 3 / Disqualifikation: 0
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