HANDBALL: HG Königshofen/Sachsenflur gewinnt zwar in St. Leon, steigt aber trotzdem in die Landesliga ab / Schreiben der Spieltechnik
„Jeder hat alles gegeben“ St. Leon - Königshofen/S. 22:23
Königshofen/Sachsenflur: Rakovic, Piotrowski, Deis (3), Meder (1), Leuthold (4), Klemd (8/3 Siebenmeter), Küpper (2), Orf (5), Cico, Meyer, Toth, Größlein, Meder. Zuschauer: 250. - Schiedsrichter: Blumenrode, Reick (TuS Rüppurr). - Zeitstrafen: SG 2/HG 7. - Gelbe Karten: SG 3/HG 3. - Rote Karten: HG 1. - Siebenmeter: SG 4, davon 4 verwandelt/HG 4, davon 3 verwandelt.
Am Samstagabend ging für die HG Königshofen/Sachsenflur eine Ära zu Ende. Nach neun Jahren in der Badenliga und vier in der Baden-Württemberg-Liga steigt die Mannschaft trotz eines Sieg bei der SG Sankt Leon in die Landesliga ab. "Einfach nur gewinnen, alles andere ist egal", das war die Losung, die Trainer Alexander Schad vor dem Spiel gegen die SG Sankt Leon ausgegeben hatte. Und so kam es auch. "Wir wollten dieses Spiel unbedingt gewinnen, um einen guten Abschluss zu machen, egal mit wie vielen Toren Differenz. Und so war es auch. Es war ein wirklich gutes Spiel. Die Abwehr war wahnsinnig stark. Ein paar vergebene Torchancen sind zwar schade, aber okay. Jeder hat auf seiner Position alles gegeben." Zügig ging die HG mit 3:1 in Führung. Doch Sankt Leon holte auf und übernahm mit 8:6. Zu der Zeit saß Miroslav Cico schon auf der Bank. Er schied freiwillig wegen starker Rückenprobleme aus. Bis zum Halbzeitpfiff, es stand 9:9, blieb es eine ausgeglichene Leistung der beiden direkten Kontrahenten. Turbulente Schlussphase Das änderte sich zu Beginn der zweiten Halbzeit. Denn jetzt knickte die HG erst einmal ein und brauchte zehn Minuten, um einen Treffer zu erzielen. Schlechte Chancenverwertungen auf Seiten der HG ließen Sankt Leon mit drei Treffern Differenz davonziehen. Diesen Vorsprung hielt der Gastgeber bis etwa zehn Minuten vor Schluss. Die HG kämpfte sich immer weiter ran. Ein paar Minuten vor Schluss schaffte die HG den Führungstreffer zum 22:21. Doch 20 Sekunden vor Schluss wurde es richtig turbulent, denn die SG Sankt Leon schaffte den Ausgleich und die HG kassierte eine Zeitstrafe - Auszeit auf Seiten der HG. Noch einmal schwor Schad die Truppe ein und ging mit neuer Strategie in die Totaloffensive. Schad nahm Daniel Rakovic aus dem Tor und stellte dafür einen Feldspieler mehr. Die Taktik sollte sich als richtig erweisen. Vier Sekunden vor Schluss verwandelte die HG zum 23:22. Jetzt setzte Sankt Leon alles auf eine Karte und versuchte ein super-schnelles Anspiel zu machen. Dennis Meyer stellte sich in den Weg und kassierte am Ende dafür die Rote Karte. Zwei Sekunden vor Schluss stand die HG mit vier Feldspielern dem Angriff der SG gegenüber, aber dafür wieder mit Rakovic im Tor. Der letzte Angriff der SG ging ins Leere. Es blieb beim 23:22 für die HG. Das Ziel war erreicht - zumindest, was das letzte Spiel betrifft. "Erst am Donnerstagabend kam von den Verantwortlichen der Spieltechnik das alles entscheidende Schreiben mit sehr vielen und teilweise verwirrenden Paragrafen. Bis dahin hat es einen Disput gegeben, wer unter welchen Bedingungen nun absteigt", erklärte Trainer Alexander Schad die Situation. Grund waren auch die nicht gegebenen Punkte wegen eines falschen Spielereinsatzes. Unter dem Strich hätte die HG in diesem Spiel neun Tore mehr als Sankt Leon erzielen müssen. Dann wäre es mit einem Hin- und Rückspiel der beiden Kontrahenten zum direkten Vergleich gekommen. Nun bleibt es beim Abstieg der HG in die Landesliga. "Die Weichen dafür sind gestellt. Das Grundgerüst der Mannschaft steht", sagt Schad. Sein Nachfolger als Trainer wird Heiko Maag (wir berichteten). hhei © Fränkische Nachrichten, Montag, 23.04.2012
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