Der Turnerbund verpasst die Trendwende
Badenligist Reilingen verliert bei der SG Pforzheim/Eutingen 2 mit 23:28 (11:12) Die nackten Zahlen schlagen aufs Gemüt: mit nunmehr 5:19 Zählern haben die TBG-Handballer nach der Niederlage bei der SG Pforzheim/Eutingen 2, die man getrost in die Kategorie „vermeidbar“ einordnen darf, aktuell die meisten „Miesen“ aller Badenliga-Teams auf dem Konto. Schlusslicht Viernheim, das am letzten Wochenende den zweiten Saisonsieg feierte, sitzt mit einem Spiel weniger den Reilingern inzwischen bedrohlich im Nacken. Neben den Punkten verlor die Mannschaft von Branko Dojcak in der Nachholpartie am Dienstagabend mit Ralf Schifferdecker auch noch ihren besten Schützen, der sich bei seinem siebten Treffer zum 13:13 in der 34. Minute den Fuß verdrehte und fortan zuschauen musste. Auf der Tribüne litt während der gesamten Partie der verhinderte Spielmacher Andreas Rausch, wobei ihm weniger sein ruhig gestelltes Syndesmoseband zu schaffen machte als vielmehr das Unvermögen seiner Kameraden, gegen einen ebenfalls ersatzgeschwächten Kontrahenten die Gunst der Stunde für einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf zu nutzen. Mit 3:1 führten die Gäste in der tor- und niveauarmen Anfangsphase. Doch statt nachzulegen verzettelte sich die TBG-Sieben zunehmend in schlecht durchdachten und zudem oft unpräzisen Angriffsaktionen, wodurch die lauffreudigen und ballsicheren Hausherren geradezu zum Kontern eingeladen wurden. Nicht zuletzt dem bärenstarken Marcus Weick im TBG-Gehäuse war es zu verdanken, dass der Rückstand zur Pause nur minimal war. Mit etlichen Glanzparaden hielt der 32-jährige Keeper seine Farben immer wieder im Spiel – unter anderem scheiterten die Gastgeber mit vier Strafwürfen an der Nummer 16, in einem weiteren Fall konnte sich auch Reserve-Torwart Marc Schmidt bei seinem Badenliga-Debüt als Siebenmeter-Killer auszeichnen. Die Hoffnungen des Turnerbundes hatten bis zum 22:24 nach einem gelungenen Sololauf von Stephan Schneider in der 56. Minute Bestand, ehe sich die Einheimischen mit zwei weiteren Treffern vorentscheidend absetzten. Immer wieder hatten sich die Gäste ohne schlüssiges Konzept in der offensiven Pforzheimer Deckung festgerannt und sich schließlich am unbekümmerten Elan des SG-Talentschuppens die Zähne ausgebissen. „Es ist mir unbegreiflich, wie wir uns von einer A-Jugend derart den Schneid haben abkaufen lassen“, war Branko Dojcak nachher ordentlich bedient. „Es kommt schließlich nicht alle Tage vor, dass einem Gegner gleich mehrere Leistungsträger fehlen. Meine Mannschaft war aber wieder einmal zu ´brav´ und muss deshalb auf die nächste Gelegenheit warten.“ TBG: Weick, Schmidt; T. Haffner (3), Schneider (3), C. Bikowski (2), Decker (2/1), Sand (2), Schifferdecker (7), Kliesow (3), T. Bikowski, M. Haffner (1), Krüger. SG 2: Mandic, Petruzzi; Wilhelm (3), Kurz, Lipps (1/1), Ungerer, Bossert (4), Broschwitz, Bäuerlein (8/2), Seganfreddo (3), Gerstner (5), Langjahr, Schwarz (4). Spielverlauf: 0:1, 1:1, 1:3, 4:3, 9:5, 11:9, 12:11 (Hz) 12:12, 15:13, 15:15, 18:18, 23:20, 26:22, 28:23. Strafwürfe:8/3 – 2/1 / Zeitstrafen: 1 – 4 / Disqualifikation: 0
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