HSG-Badenliga-Männer nach Traumstart abgehängt
St. Leon/Reilingen verliert bei Spitzenreiter SG Heddesheim mit 19:30 (9:12)
Trotz starker Anfangsphase kassierten die Badenliga-Handballer der HSG St. Leon/Reilingen am Sonntagabend mit dem 19:30 (9:12) beim Spitzenreiter und Meisterschaftsfavoriten in Heddesheim eine weitere klare und standesgemäße Niederlage. Da zudem der „Kellernachbar“ TV Friedrichsfeld den zweiten Heimsieg in Folge feierte, rutschte das Team von Coach Zdeno Gajarsky erstmals nach sieben Spieltagen wieder auf Rang 13, der am Saisonende den Abstieg bedeuten würde.
Dabei hatten die Gäste in der Heddesheimer Nordbadenhalle einen fulminanten Auftakt hingelegt, der ihre krasse Außenseiterrolle völlig ad absurdum zu führen schien: mit 5:0 führte die HSG nach siebeneinhalb Minuten durch den zweiten Treffer von Linkshänder Christian Bikowski, nachdem zuvor Spielmacher Andreas Rausch doppelt erfolgreich war und Nachwuchsmann Lucas Schmitt – er wurde zusammen mit Heddesheims Felix Hildenbeutel zum besten Werfer der Begegnung – das erste seiner sechs Tore markiert hatte. Weil zudem Torwart Marc Schmidt mehrere Glanzparaden zeigte, blieben die Hausherren selbst mit ihrem ersten Strafwurf nach knapp elf Minuten erfolglos.
„Da bin ich dann doch ein wenig unruhig geworden, obwohl mir klar war, dass wir es mit unsere Klasse in der verbleibenden Zeit schaffen sollten, diesen Gegner in Schach zu halten“, gewährte SGH-Trainer Frank Schmiedel einen kleinen Einblick in seine Gedankenwelt. Und zum Leidwesen der Spielgemeinschaft sollte sich diese Annahme bald bewahrheiten, denn nachdem die Gastgeber ihre ersten Treffer gesetzt hatten, kippte das Spiel allmählich. In dem Maße wie der Spitzenreiter an Souveränität gewann, verlor die HSG ihre Sicherheit und Zielstrebigkeit. Mehrere glasklare Gelegenheiten wurden ausgelassen, was Heddesheims Aufholjagd begünstigte. Die Wende vollzog sich kurz vor der Pause, als die SGH aus dem 8:9 innerhalb von zweieinhalb Minuten – vor allem durch einen Konter-Hattrick von Rechtsaußen Christian Buse – ihre 12:9-Halbzeitführung erspielte.
Im zweiten Durchgang schwanden bei der ohnehin nicht in Bestbesetzung angetretenen HSG immer mehr die Kräfte, während der Tabellenführer personell aus dem Vollen schöpfen konnte und seine Überlegenheit konsequent ausnutzte. Zudem mussten in der Schlussphase auf Gästeseite Regisseur Rausch und Abwehrspezialist Carsten Lansche nach der jeweils dritten Zeitstrafe das Feld räumen. Heddesheim siegte somit zwar hochverdient, aber für den engagierten Auftritt der Spielgemeinschaft wäre auch ein knapperes Ergebnis angemessen gewesen.
„Die Mannschaft hat mit dem hier gezeigten Einsatz Wiedergutmachung für die schwache Leistung im Heimspiel gegen Hockenheim betrieben – wir können heute erhobenen Hauptes diese Halle verlassen“, lobte HSG-Trainer Zdeno Gajarsky ungeachtet des Resultats die Vorstellung seines aktuellen Kollektivs gegen seinen Ex-Verein.
HSG: Schmidt, Eberwein; Rausch (3), Decker (3), Schneider, C. Bikowski (2), Brenzinger, M. Haffner (2), Lansche (1), Schmitt (6), Zöller (1/1), Doppler (1).
SGH: Lazaro Garcia, Reber; Hildenbeutel (6), Geiger (3), Diefenbach, Wacker (2), Schmitt, Wingendorf (2), Kaiser (2), Winterhalder (3), Blum (2/1), Pauli (2), Buse (4), Doll (4/2)
Spielverlauf: 0:5, 3:5, 4:7, 6:7, 8:9, 12:9 (Hz.) 13:9, 13:10, 17:10, 21:13, 26:15, 28:17, 30:19.
Strafwürfe: 4/3 – 3/1 // Zeitstrafen: 3 – 8 // Disqualifikationen: 0 – 2 (3×2).
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