HSV-Motor kommt spät auf Touren
Verdienter Hockenheimer 38:32-Heimsieg gegen SG Leutershausen II:
Der HSV Hockenheim ist in der Handball-Badenliga erfolgreich in die neue Saison gestartet. Gegen den starken Neuling SG Leutershausen II haben sich die Schützlinge von Trainer Haris Halilovic deutlich mit 38:32 (17:17) durchgesetzt, konnten dabei die guten Eindrücke der Vorbereitungsspiele aber nicht alle bestätigen. Das lag aber in erster Linie an der jungen Bergsträßer Mannschaft, die sich in der Jahnhalle als kompakt gute Einheit präsentierte und vor allem in der ersten Halbzeit den eigentlich favorisierten Hockenheimern alles abverlangte. HSV-Betreuer Hubert Renz brachte es nach dem Schlusspfiff auf den Punkt: „Heute hat Routine und Erfahrung gegenüber jugendlichem Elan und Draufgängertum gesiegt. Die Leutershausener haben uns mehr abverlangt, als wir gedacht haben…“
Bezeichnend dafür waren die ersten 25 Minuten, bei denen sich die Zuschauer – darunter auch Hockenheims Bürgermeister Werner Zimmermann – lange Zeit die Augen rieben, denn die entscheidenden Akzente setzte nicht der HSV, sondern die SGL-Fohlentruppe, die ein mächtiges Tempo vorlegte und die HSV-Abwehr ein ums andere Mal in Verlegenheit brachte. Massiv hatte Hockenheims Coach Halilovic vor dem schnellen Anspiel der Gäste und den platzierten Rückraumwürfen gewarnt. Doch diese deutlichen Ansagen schienen die Hockenheimer Abwehrstrategen nicht so ganz ernst genommen zu haben. Nicht anders ist es zu erklären, dass der HSV nicht nur schnell 0:2 in Rückstand geriet, sondern bis zur 25. Minute stets dem Kontrahenten nachlief. Der hatte in Christopher Räpple, Dennis Gunst und Felix Gäßler zu Beginn ganz sichere Schützen, die mit ihren Würfen nicht lange fackelten und ungemein sicher trafen. Erst beim 15:15 in der 26. Minute durch Sergiu Dumitru kam Hockenheim erstmals zum Gleichstand, konnte zur Pause wenigstens noch den 17:17-Gleichstand sichern.
Die Pausenansprache von Trainer Halilovic hatte es in sich. Der erfahrene Coach machte seinen Spielern deutlich, dass nur mit einem erheblich deutlicheren Engagement, deutlich besserer Chancenverwertung, und deutlich konzentrierteren Spiel Zählbares gewonnen werden kann. Das saß! Denn gleich in den ersten sechs Minuten der zweiten Halbzeit besann sich der HSV endlich wieder aufs einfache, erfolgreiche Spiel und Dumitru (2), Janis Wolf mit zwei verwandelten Siebenmetern und Mirko Hess sorgten mit dem 22:17-Zwischenstand für eine frühe Vorentscheidung. Und ganz schnell standen auch die HSV-Fans wieder hinter ihrer Mannschaft, die endlich ihr wahres Können abrief und die erste Hälfte mit einer nun geduldigen, konzentrierten Leistung vergessen machte. Hockenheim geriet bis zum Schlusspfiff nie mehr in Gefahr und sicherte sich den verdienten 38:32-Erfolg.
Von den neuen Hockenheimer Spielern setzte sich vor allem der Ex-Schwetzinger Janis Wolf mit zehn Treffern, darunter einer makellosen Siebenmeter-Bilanz von sieben Toren, ins rechte Licht und Mark Zorn machte deutlich, wie wertvoll er seinem neuen Verein in der Defensive und am gegnerischen Kreis noch werden kann. Wichtige Erkenntnis war aber auch, dass der lange verletzte Philippe Schinke wieder auf einem guten Weg ist, ebenso wie Spielmacher Philipp Stotz. Ansonsten glänzte der letztjährige Torschützenkönig Dumitru mit sieben Toren, wie auch Linksaußen Mirko Hess (5) und in der zweiten Hälfte die komplette HSV-Offensive.
„Entscheidend war heute, dass wir die Geduld nicht verloren haben und in der zweiten Halbzeit konzentriert den Erfolg gesucht und auch gefunden haben. Wir wissen jetzt, wo wir uns selbst leistungsmäßig einordnen können und was bei uns noch besser werden muss. Leutershausen war der erwartet schwere Kontrahent, der in nächster Zeit ganz gewiss noch die eine oder andere Überraschung schaffen wird…“, machte HSV-Coach Halilovic deutlich, dass in nächster Zeit noch viel zu tun ist. SGL-Trainer Livio Ianos freute sich über „ein klasse Auftaktspiel, bei dem die Routine gesiegt hat“.
Torschützenliste:
HSV: Pascal Lang, David Rojban; Tobias Pristl (1), Fabian Reinhardt, Daniel Müller (3), Hendrik Nees, Janis Wolf (10/7), Philipp Stotz (3), Felix Gubernatis (3), Mirko Hess (5), Alexander Volz (1), Sergiu Dumitru (7), Mark Zorn (2), Philippe Schinke (3).
Autor: Hans Georg Teufel
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