Ein hartes Stück Arbeit für die Hockenheimer Handballer
Der HSV zittert sich zum 27:25-Sieg gegen den TV Schriesheim.
Erst nach ganz hartem Kampf hat der HSV Hockenheim in der Handball-Badenliga seinen zweiten Tabellenplatz mit dem ungemein wichtigen 27:25 (11:10)-Heimsieg gegen den abstiegsbedrohten TV Schriesheim verteidigt. Vor noch nicht einmal 100 Zuschauern in der Rudolf-Harbig-Halle - das war Minusrekord bei einem Hockenheimer Heimspiel – entpuppten sich die Bergsträßer, die in Bestbesetzung antreten konnten, wie bereits im Vorrundenspiel in taktischer Hinsicht voll im Bilde und nötigten den Schützlingen von HSV-Trainer Haris Halilovic alles ab. Es war in erster Linie der Treffsicherheit von Philipp Stotz (11/4) und von Simon Gans (9/1) zu verdanken, dass beide Punkte in der Rennstadt blieben. Dabei hatte Coach Halilovic noch im Abschlusstraining gewarnt, den letztjährigen Aufsteiger zu unterschätzen. Doch so ganz ernst genommen wurden seine Worte ganz offensichtlich nicht. Denn nicht anders ist es zu erklären, dass einige Hockenheimer längst nicht ihre Normalleistung abrufen konnten und auch in Punkto Spieldisziplin hinter den Erwartungen blieben. Bei Hockenheim feierte der A-Jugendliche Max Lutz seinen Einstand, weil die beiden Ex-Keeper Daniel Ludmann und Magnus Ramczykowski den HSV verlassen haben und jetzt Pascal Lang allein auf weiter Flur steht.
Kein Wunder, dass Trainer Halilovic nach dem Spiel nicht mit Kritik sparte: „Wichtig waren die beiden Pluspunkte, das ist klar. Aber was wir zeitweise heute abgeliefert haben, war nicht zu erklären, da haben wir noch Redebedarf. Wenn ich bedenke, welch tolle Spiele wir zuletzt gegen Knielingen, gegen Friedrichsfeld und in Pforzheim abgeliefert haben – war das heute ein Rückschritt. Aber solche Spiele gibt es halt immer wieder. Da kannst Du auf der Bank verrückt werden, weil zwei, drei Spieler partout nicht ihre Normalform abrufen können und die anderen sich dann besonders ins Zeug legen müssen, um den Sieg zu retten. Aber ich sage mir: Wer solch eine Begegnung dann noch erfolgreich ins Ziel bringt, der hat auch etwas Großes erreicht. Dabei haben wir uns doch so gut auf dieses erste Spiel im neuen Jahr vorbereitet…“ Halilovics Schriesheimer Kontrahent – und übrigens guter Freund - Hartmut Schulz ärgerte sich maßlos über die Niederlage: „Da haben wir den Favoriten, wie schon in der Vorrunde beim knappen 21:22, am Rande der Niederlage gehabt und dann durch dumme eigene Fehler doch noch verloren. Dabei haben wir doch solch eine erfahrene Mannschaft. Jetzt kämpfen wir massiv gegen den Abstieg.“
Die eigentlich erwartungsfrohen Hockenheimer Fans ahnten schon nach einer Viertelstunde, dass diese erste Partie im neuen Jahr ein hartes Stück Arbeit werden würde. Denn die Schriesheimer ließen sich einfach nicht abschütteln. Beim HSV waren es immer wieder Philipp Stotz und Simon Gans, beide befinden sich ganz offensichtlich in der Form ihres Lebens, die ihr Team bis zum 5:4 in Führung und nach dem zwischenzeitlichen 7:8-Rückstand auf Tuchfühlung mit den Schriesheimer hielten. Nur mit viel Mühe errichte der HSV zur Pause eine 11:10-Führung.
Im zweiten Durchgang erwischten die Gastgeber eigentlich den besseren Start und beim 14:10 (35.), 18:13 (41.) und 20:15 (44.) sah alles so aus, dass die Hockenheimer leicht und locker zum Erfolg kommen könnten. Doch weit gefehlt. Schriesheim setzte jetzt alles auf eine Karte, fightete mit viel Einsatz und kam beim 21:19 (49.) wieder nah heran. Jetzt war das Spiel ein reiner Nervenkampf, auch wenn Hockenheim beim 24:21 (52.) wieder auf der sicheren Seite schien, brachten eigene Unachtsamkeiten den Gegner wieder auf Schlagdistanz (24:23/56.). Am Ende hatten die Hockenheimer die besseren Nerven – und Keeper Lang im Tor – und retteten das 27:25 über die Zeit.
Torschützenliste:
HSV: Pascal Lang, Max Lutz; Daniel Müller (2), Hendrik Nees (1), Philipp Stotz (11/4), Karsten Klein, Felix Gubernatis (2), Mirko Hess (1), Alexander Volz (1), Simon Gans (9/1), Philippe Schinke, Alexander Lein. Erfolgreichste Schriesheimer Schützen: Yasar Cinko (8/2), Patrick Grimmer (6), Matthias Bitz (3).
Autor: Hans Georg Teufel
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