Beim HSV stimmt derzeit einfach alles PDF Drucken E-Mail Geschrieben von Hans Georg Teufel Montag, 4. Februar 2013 Beim HSV stimmt derzeit einfach alles
Glanzvoller 33:31-Heimsieg gegen Tabellenführer SG Heddesheim.
Der HSV Hockenheim hat mit dem 33:31 (14:11)-Heimsieg gegen Tabellenführer SG Heddesheim dafür gesorgt, dass das Titelrennen in der Handball-Badenliga wieder völlig offen ist, denn zur selben Zeit hat auch der Zweite, TV Bretten, beim TV Knielingen mit 26:28 Toren verloren, so dass die ersten Drei der Wertung nur noch zwei Zähler trennen. Hockenheims Bürgermeister Werner Zimmermann, selbst fast 50 Jahre Mitglied beim HSV, traf nach dem Schlusspfiff in der endlich wieder einmal gut besuchten Rudolf-Harbig-Halle den Nagel auf den Kopf, als er feststellte: „Das war heute Werbung für den Handballsport. Ich habe den HSV lange nicht so intensiv kämpfen gesehen, wie in diesem Spitzenspiel. Das war ein hoch verdienter Erfolg für Hockenheim.“ Und auch Heddesheims Trainer Frank Schmiedel fand nur lobende Worte an die Adresse von seinem Hockenheimer Freund und HSV-Trainer Haris Halilovic: „Gratulation. Ihr habt heute in einem Klassespiel verdient gewonnen…“
Dabei hatten die Hockenheimer kurz vor Spielbeginn einen gehörigen Nackenschlag zu verkraften, denn Linkshänder Hendrik Nees konnte wegen eines beruflichen Sondereinsatzes gar nicht mitwirken, so dass kurzfristig Co-Trainer Manuel Haasis einspringen musste. Dieses Handicap haben die „elf Aufrechten“ des HSV aber locker weggesteckt und feierten im vielleicht besten Spiel der laufenden Saison einen grandiosen Sieg, den sechsten in Folge.
HSV-Coach Haris Halilovic überraschte die Heddesheimer mit einer ganz neuen taktischen Variante. Gleich zu Beginn operierte der Gastgeber mit einer völlig offensiven Abwehr-Formation. Die Gäste waren verdutzt und wussten lange Zeit kein Gegenmittel. Über 4:1 (4. Minute) erhöhte der Gastgeber auf 5:2 (6.) und 7:3 (12.). Dabei griff beim HSV ein Rädchen ins andere. Felix Gubernatis, Philipp Stotz, Mirko Hess, Sergiu Dumitru, Daniel Müller und vor allem Alexander Volz ackerten in der Defensive im Verbund mit den beiden Keepern David Rojban und Pascal Lang wie die Berserker. Im Angriff nutzten Rückraumwerfer Dumitru, Kreisläufer Müller und Tobias Pristl in seinem besten Spiel für den HSV fast jede sich bietende Chance. Die sieggewohnten Heddesheimer wirkten lange Zeit als Statisten.
Das kraftaufwendige Hockenheimer Spiel forderte ab der 20. Minute allerdings seinen Tribut, als die Bergsträßer Tor um Tor aufholten und der HSV dreimal in Folge nur das gegnerische Torholz traf. Beim 9:9 (22.) war die Partie plötzlich wieder offen. Doch dann setzte Hockenheim zu einem energischen Zwischenspurt an. Dumitru (2), Hess, Müller und Pristl erhöhten bis zum Wechsel auf 14:11.
In Halbzeit zwei dann ein gänzlich veränderter HSV. Jetzt überraschte Halilovic den Gegner mit einer defensiven 6:0-Abwehr – und wieder fand sich die SGH lange Zeit nicht zurecht. 19:14 (40.) und 22:17 (45.) lauteten die Zwischenstände. Volz, Gubernatis und Co. hatten die Heddesheimer Spitzenspieler Martin Doll, Gianluca Pauli und den Ex-Hockenheimer Marc Winterhalder gut im Griff und im Tor glänzte Lang mit einem Dutzend parierter gegnerischer Würfe allein in der zweiten Halbzeit. Rojban schnappte sich zudem drei Siebenmeter. Tore fielen dennoch wie reife Früchte. Stotz zeichnete sich wieder einmal als sicherer Siebenmeter-Schütze aus, Dumitru hämmerte ein Tor nach dem anderen ins SGH-Netz und Müller war am Kreis wieder die Zuverlässigkeit in Person – er warf ohne Fehlversuch fünf Treffer und holte fünf Siebenmeter heraus. Beim 32:27 (56.) feierten die HSV-Fans bereits ihr Team, das die Gegentore zum 33:31 locker wegsteckte.
„Wir haben heute fast alles richtig gemacht. Lediglich die vier vergebenen Konter ärgern mich – das wäre vielleicht auch des Guten zuviel gewesen. Mein Team hat heute erneut die taktischen Vorgaben umgesetzt und bewiesen, dass es in der Spitzengruppe mitmischen kann. Jetzt ist bei uns alles möglich“, war HSV-Trainer Halilovic hernach nur noch happy.
Torschützenliste:
HSV: Pascal Lang, David Rojban; Tobias Pristl (6), Daniel Müller (5), Philipp Stotz (4/3), Felix Gubernatis, Mirko Hess (5), Alexander Volz (3), Manuel Haasis, Sascha Deckert (1), Sergiu Dumitru (9/2).
Autor: Hans Georg Teufel
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