Badenligaforum/Landesligaforum-Nord

Der HSV mischt die Badenliga gewaltig auf - jetzt schon Tabellenführer!


Hockenheimer 30:29-Erfolg bei der HG Königshofen

Dem HSV Hockenheim ist derzeit in der Handball-Badenliga keine Aufgabe zu schwer. Auch von der beschwerlichen Reise ins badische „Madonnenländle“ zur HG Königshofen/Sachsenflur brachten die Schützlinge von Trainer Haris Halilovic dank des hart erkämpften 30:29 (14:17)-Erfolgs beide Punkte mit in die Rennstadt und setzten sich wegen der Patzer von den bisher führenden Teams ganz überraschend auf den ersten Platz der Liga. Das war selbst für den erfahrenen HSV-Coach Halilovic sensationell: „Mit solch einer Konstellation war vor diesem Spieltag nicht zu rechnen. Man sieht aber, wie leistungsmäßig eng die Liga beisammen liegt. Da gibt es kein Spiel, das man auf die leichte Schulter nehmen darf...“

Die altehrwürdige Tauber-Franken-Halle in Königshofen hatte am Sonntag Abend einen Ansturm Hockenheimer Fans erlebt, denn unter den knapp 100 Zuschauern war die Hälfte HSV-Anhänger, die sich auch von der 280-Kilometer-Anfahrt nicht abhalten ließen. Und der Fan-Club „Blaue Hockenheimer Wand“ peitschte die Gästespieler über die gesamten 60 Minuten nach vorn, was selbst die HG-Verantwortlichen beeindruckte. Dafür bekamen die HSV-Anhänger aber auch eine HSV-Leistung präsentiert, die – vor allem in der zweiten Halbzeit – vom Feinsten war. Nachdem der stets kritische Hockenheimer Trainer Halilovic seinen Spielern beim 14:17-Rückstand zur Pause eingebläut hatte „jetzt vergessen wir mal die Fehler, die wir in Durchgang eins gemacht haben und konzentrieren uns voll auf die zweite Hälfte“, kamen die Blauen aus Hockenheim wie umgewandelt aufs Feld.

Innerhalb von nur einer Minute erzielten Felix Gubernatis und der erneut großartig aufspielende Philippe Schinke den 16:17-Anschluß und fortan bestimmte der HSV das Geschehen. Beim 20:19 (39.) brachte Simon Gans den Gast in Führung und gleich danach setzte Mirko Hess das 21:19 drauf. Damit hatte Hockenheim die erste Duftmarke gesetzt und brachte Königshofen sichtlich in Schwierigkeiten. Jetzt waren die einheimischen Aktionen meist auf die wurfstarken André Deis und Andreas Nixdorf beschränkt, die vom HSV-Abwehrzentrum aber zusehends besser in den Griff genommen werden konnten. Und weil auch Magnus Ramczykowski im Tor eine beste Größe war, konnte der Hockenheimer Vorteil bis zur 50. Minute auf 26:23 ausgebaut werden.

Die letzten zehn Minuten waren dann aber noch einmal ein Handball-Krimi. Dabei sah es beim 29:25 für den HSV in der 56. Minute gut für die Gäste aus. Dann mussten beim 29:27 aber heikle Situationen überstanden werden. Das 30. HSV-Tor war aber die Entscheidung, Königshofen konnte nur noch auf 30:29 verkürzen. Danach war die Halle fest in HSV-Hand. Auf Hockenheimer Seite war der unermüdlich fightende Philippe Schinke mit zwölf Treffern der überragende Torschütze. Mirko Hess (6), Simon Gans (4), Alexander Lein (3) in seinem vorerst letzten Spiel für den HSV – er wird aus Studiengründen vier Monate lang nach Australien reisen – und Timm Seifried (3) setzten in der Offensive wichtige Akzente. Martin Schmitt und Felix Gubernatis leiteten mit viel Übersicht das „Bollwerk“ in der Defensive.

Trainer Halilovic freute sich wie ein Schneekönig: „Das war auch ein Sieg des festen Willens, nicht ohne Punkt nach Hause fahren zu wollen. Vor allem kämpferisch haben wir zugelegt und verdient gewonnen. Dass wir heute fast Heimspiel-Atmosphäre hatten, das haben wir aber auch unseren tollen Fans zu verdanken. Handball wird in Hockenheim allem Anschein nach wieder Kult – und das ist gut so...“ Betreuer Klaus Ramczykowski wertete das 30:29 „als riesenstarke Gesamtleistung, da hat jeder Akteur seinen Teil dazu beigetragen“.



Torschützenliste:

HSV: Magnus Ramczykowski, Patrik Mächtel; Timm Seifried (3), Philippe Schinke (12/4), Felix Gubernatis (1), Alexander Lein (3), Patrick Schäfer, Hendrik Nees (1), Simon Gans (4), Mirko Hess (6), Markus Müller, Martin Schmitt. - Königshofener Haupttorschützen: Deis (9/3), Cico (6), Nixdorf (5).



Autor: Hans Georg Teufel