Fränkische Nachrichten, 30. November 2010
Herren-Badenliga: Königshofen/Sachsenflur siegt dank einer enorm starken zweiten Hälfte mit 36:23 im Kellerduell gegen Reilingen
HG setzt ein Zeichen im Abstiegskampf
Schon vor dem Spiel war Trainer Dietmar Winkler die Anspannung deutlich anzusehen. Kein Wunder, denn ein vorletzter Platz in der Badenliga als Ausgangsposition, das gab es bei der HG schon lange nicht mehr. Aufgrund der Ergebnisse vom letzten Wochenende hatten der aktuelle Gegner, der TB Germania Reilingen, und Königshofen Sachsenflur die Plätze in der Tabelle gewechselt. Doch am ende stand ein überzeugender 36:23-Sieg
Natürlich wollte die HG vor heimischem Publikum das Gesicht wahren und gewinnen, aber dem hatte Reilingen zumindest bis zum Ende der ersten Halbzeit so einiges entgegenzusetzen. Denn die HG fand dieses Mal sehr schwer ins Spiel, ließ sich von der äußerst ruppigen Spielweise des TB beeindrucken. Zwar führte die HG immer wieder mit einem Tor Vorsprung, doch Reilingen blieb dran und schaffte in der 13. Minute mal wieder den Ausgleich. Zu der Zeit hagelte es Gelbe Karten und Zeitstrafen.
Doch die Abwehr des Gegners funktionierte und deren Torwart tat ein übriges, dass es für die HG kaum eine Chance gab - und wenn, dann nicht der Kasten, sondern nur die Latte mehrfach getroffen wurde. So konnte Reilingen, obwohl in Unterzahl, in der 15. Minute mit 8:7 in Führung gehen. Doch das sollte zum letzten Mal in der Begegnung sein. Zwar schaffte es der Gast bis zur 23. Minute, dran zu bleiben und noch den Ausgleichstreffer zum 11:11 zu setzen, aber gegen das was dann kam, hatte der TB kaum etwas zu bieten. Denn Sebastian Meder schaffte im Alleingang die Führung, Klemd verwandelte den Siebenmeter, Rakovic hielt den TB-Siebenmeter, Orf und Leuthold schlossen mit je einem Treffer sauber ab. Und noch einmal war Schlussmann Daniel Rakovic 30 Sekunden vor Schluss gefordert. Mit 15:13 Toren ging die HG in die Pause und musste zu Beginn der zweiten Halbzeit zu viert aufs Feld.
Youngster Meyer richtig gut
Youngster Dennis Meyer, der in diesem Spiel eine wirklich gute Figur gemacht hat, schaffte den entscheidenden Differenztreffer zum 16:14, Nixdorf, Deis und Meder setzten nach. Zum ersten Mal zeigte Reilingen Schwächen. Denn während die HG einen regelrechten Super-Lauf hatte, versagte sowohl der Angriff als auch die sonst funktionierende Reilinger Abwehr. Durch einen Treffer von Orf stand es in der 45. Minute 30:17 für die Messestädter. Dass Phillip Hensel im Tor den Siebenmeter und selbst den Nachschuss des TB hielt, war noch ein fettes Sahnehäubchen.
Die sagenhafte 13-Toredifferenz hielt die HG bis zum Schluss halten, und das, obwohl sie zu guter Letzt mal wieder in Unterzahl dem völlig demoralisierten Gegner Paroli bieten musste.
Mit dem 36:23-Sieg über Reilingen hielt die Winkler-Truppe die Fahrt in den Tabellenkeller auf. Der Lohn: Platz zehn in der Badenliga.
Trotzdem sah Trainer Dietmar Winkler nicht wirklich glücklich nach dem Spiel aus, was nach seiner Aussage an der Gesamtsituation der HG liegt. Er sagte: "Die zweite Halbzeit war wirklich stark. Die Abwehr hat gut funktioniert, wir haben gut gedeckt und die entscheidenden Zweikämpfe auf den entsprechenden Positionen für uns entscheiden können. Es scheint in der Badenliga im Moment mehr Mannschaften zu geben, die, wenn sie hinten liegen, auswärts nur ganz schwer punkten können. Man kann sich deswegen auf nichts einstellen und vorhersagen."
HG Königshofen/Sachsenflur: Rakovic, Hensel, Fischer (2), Nixdorf (4), Orf (8), Weiland (2), Leuthold (4), Deis (7/1), Patrick Klemd (4/2), Meyer (2), Cico, Meder (3).
hhei
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Anmerkung: jetzt ahne ich auch, was "kingstowner" mit "
die Tante von der Zeitung" meint:
(...) ließ sich von der äußerst ruppigen Spielweise des TB beeindrucken. (...) Zu der Zeit hagelte es Gelbe Karten und Zeitstrafen.(...)--> die Statistik findet sich ja oben (es waren gemessen an der Bedeutung der Partie erfreulich durchschnittliche Werte) und ruppig (*) war´s schon - zumindest wenn man sich an der Härte beim Synchronschwimmen orientiert...
(*) eher rustikal denkende Sportfreunde würden demgegenüber vielleicht sogar sagen, die Reilinger haben was falsch gemacht, wenn sie in so einem Spiel "nur" 3 Zeitstrafen kassieren...