Blondschopf Felix markierte in Neuenbürg die "Big Points" zum 27:25-Sieg
Erster Badenliga-Auswärtserfolg des HSV nach einem wahren Handball-Krimi.
Der HSV Hockenheim hat in der Handball-Badenliga beim HC 2000 Neuenbürg mit 27:25 (14:10) den ersten Auswärtssieg erringen können, dabei aber Verantwortliche und die 50 mitgereisten Fans gewaltig auf die Folter gespannt. Denn der Hockenheimer Aufsteiger war seinem Gastgeber in vielen Belangen überlegen, doch erneut brachten es die HSV-Spieler fertig, ein fast gewonnenes Spiel noch auf die „Kippe“ zu setzen.
Da führte der Gast zur Pause nicht nur souverän mit 14:10 Toren, sondern lag in der 38. Minute sogar mit 18:13 vorn. Doch die Gäste-Fans durften sich nicht in Sicherheit wiegen, denn wie eine Woche zuvor gegen die Friedrichsfelder, verlor die junge HSV-Truppe plötzlich die Übersicht, vertändelte einen Ball nach dem anderen, ließ viel zu leichte Gegentreffer zu, so dass das Spiel in der 49. Minute beim 19:20 plötzlich wieder ganz offen war. Jetzt waren Einzelleistungen gefragt und auch gefordert. Philippe Schinke mit ungemein viel Einsatz, Simon Gans mit seiner Dynamik aus dem Rückraum ebenso wie auch Mirko Hess brachten die Hockenheimer stets mit einem Treffer nach vorn. Bis zum 25:25 in der 58. Minute. Da hätte das Spiel für den Gast sogar kippen können. Doch jetzt zeigten auch die Neuenbürger Nerven, scheiterten an HSV-Torwart Patrick Mächtel, der schnell einen Konter zu Felix Gubernatis einläutete, der das wichtige 26. HSV-Tor erzielte. Nach vergebenem HC-Gegenstoß stand kurz danach Glückskind Felix erneut goldrichtig und warf zum 27:25 für den HSV ein. Gleich danach der Schlusspfiff und mächtig viel Beifall für den HSV-Abwehrspezialisten Gubernatis für seine „Big Points“. Gubernatis meinte ganz trocken: „Das hab’ ich doch für uns alle gemacht, vorher haben wir doch genügend Chancen ausgelassen...“
Da traf der Hockenheimer genau den Punkt, den sein Trainer Haris Halilovic erst einmal verdauen musste, denn gleich nach der Partie musste der Bosnier erst einmal abseits Ruhe finden, war erst eine Viertelstunde später ansprechbar: „Meine Mannschaft sorgt bei mir bald noch einmal für einen Herzinfarkt, denn erneut haben wir mit sage und schreibe 13 Holztreffern dafür gesorgt, dass das Spiel wieder ganz eng geworden ist. Dabei habe ich meinen Jungs doch gepredigt, nicht so genau zu werfen. Doch das Gegenteil ist eingetreten: Jeder will den Ball im Winkel versenken, das gelingt doch nicht immer. Wenn wir einmal hochrechnen, was wir in den letzten beiden Begegnungen verblasen haben, da könnte man leicht und locker vier Spiele gewinnen...“
Doch dann schlug Haris Halilovic auch gemäßigte Töne an: „Ich habe gewusst, dass die Badenliga eine Herausforderung für uns ist und kein Selbstläufer wird. Wir müssen uns jeden Sieg hart erkämpfen und dürfen uns auch bei fünf Toren Vorsprung nicht in Sicherheit wiegen. Natürlich freue ich mich über dieses 27:25, zumal wir damit auch Werbung fürs nächste Heimspiel gegen die Reilinger betrieben haben und die Pleite gegen Friedrichsfeld hoffentlich vergessen gemacht haben. Irgendwie hat diese Heimniederlage noch als Belastung auf uns gelegen...“
Torschützenliste:
HSV: Magnus Ramczykowski, Patrik Mächtel; Timm Seifried (3/1, Philippe Schinke (8/1), Felix Gubernatis (3), Alexander Lein (2), Patrick Schäfer, Hendrik Nees (1), Simon Gans (5), Mirko Hess (3), Markus Müller (2), Martin Schmitt, Fabian Reinhardt. - Neuenbürger Haupttorschützen: Dominik Pirogow (6), Jens Brabec (5), Jasmin Dozic (3).
Autor: Hans Georg Teufel
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