Turnerbund rettet einen Heim-Zähler
Badenligist Reilingen holt gegen Heddesheim ein 23:23-Remis / 15:12-Pausenführung
Das Fazit des wieder einmal überragenden Andreas Rausch beschreibt vielleicht am besten die Gemütslage der Reilinger TBG-Handballer, die am Sonntagabend in der Mannherz-Halle gegen die SG Heddesheim zu einem hochverdienten Unentschieden kamen: „Wenn man das ganze Spiel betrachtet war es ein verlorener Punkt - wenn man nur die letzten fünf Minuten sieht, ein gewonnener." Das Dojcak-Team wäre nach scheinbar sicherer Pausenführung durch eine Schwächephase im zweiten Durchgang gegen die robuste Truppe von Uli Schuppler – Ex-Bundesligaspieler und Manager der „Kröstis“ - beinahe erneut mit leeren Händen dagestanden. Die Partie geriet nicht nur wegen der fast identischen Terminierung, sondern auch in Anbetracht des äußerst spannenden Verlaufs beinahe zu einer Kopie des Vorjahres-Vergleichs. Damals blieben die Reilinger nach ähnlich starker Leistung beim 21:23 tatsächlich ohne zählbaren Lohn. In der Neuauflage übernahmen die Hausherren Mitte der ersten Halbzeit erkennbar das Kommando. Regisseur Rausch brillierte nicht nur als Ballverteiler und Torschütze, er organisierte im Verbund mit seinen Nebenleuten auch eine stabile Defensivarbeit. Die Heddesheimer suchten mit sehr langgezogenen Angriffen mehrfach vergeblich nach Lücken in der TBG-Hintermannschaft. Erfolgreicher waren in dieser Hinsicht die Gastgeber, die sich nach einem Zöller-Strafwurf auf 10:5 abgesetzt hatten. Einen kleinen Hänger der Einheimischen bestrafte die SGH mit dem 8:10, dem später – nach 13:10-Vorteil für Reilingen – der Gäste-Anschlusstreffer zum 12:13 folgte. Die ins Stottern geratene Turnerbund-Tormaschinerie produzierte zwar noch zwei Einschläge vor dem Gang in die Kabine, stellte nach Wiederanpfiff jedoch für geschlagene acht Minuten die „Produktion“ gänzlich ein. Mit schlecht vorbereiteten und zudem unplatzierten Abschlüssen sowie einigen Unaufmerksamkeiten in der Abwehr luden die Gastgeber Heddesheim förmlich zum 15:15-Ausgleich ein. Durch die Wiederentdeckung ihres spielerischen Potentials und ihrer kämpferischen Tugenden setzten sich die Reilinger nochmals auf drei Tore ab (18:15/20:17). Kontinuität war in dieser Begegnung allerdings ein Fremdwort, denn nun waren erneut die Gäste am Zug und nutzten die TBG-Fehler zunächst zum 21:21. Von einem sehenswerten Rausch-Kempatreffer ließ sich die SGH nicht beeindrucken, sondern „konterte“ sich mit zwei Toren zum 23:22 erstmals seit der Anfangsphase wieder in Führung. Zu den Garanten des fast schon verlorenen Punktes wurden für den Turnerbund schließlich Torwart Moritz Schleyer als Sieger eines Strafwurf-Duells, sowie Thomas Haffner, der auf der Gegenseite per Siebenmeter den Endstand herstellte.
TBG: Eberwein, Schleyer, Weick; Rausch (5), M. Haffner (2), C. Bikowski (2), T Haffner (2/1), Schneider (3), Sand (2), Decker (3), Schifferdecker (1), Zöller (3/1), Kliesow, Manke.
SGH: Hoffmann, Schemenauer; Mettelmann (1), Kempf, Geiger (2), Wacker (5/1), Blum, Wingendorf (1), Dubois (6/2), Busse (6), Doll (2), Braun, Bambach.
Spielverlauf: 1:0, 2:2, 7:3, 10:5, 12:10, 13:12, 15:12 (Hz) 15:15, 18:15, 20:17, 21:19, 21:21, 22:21, 22:23, 23:23
Strafwürfe: 3/2 - 6/3 / Zeitstrafen: 6 – 2 / Disqualifikation: 1 - 0
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