Turnerbund verpasst ersten Punktgewinn
Badenligist Reilingen verliert Heimspiel gegen die HSG LiHoLi mit 27:28 (13:13)
Knapp und schmerzhaft, angesichts des Spielverlaufs aber auch nicht ganz zu Unrecht sind die TBG-Handballer am Sonntagabend in eigener Halle gegen den Vizemeister der vergangenen Saison am ersten Zähler der neuen Runde vorbeigeschrammt. Die Spielgemeinschaft aus Linkenheim, Hochstetten und Liedolsheim hielt dem Endspurt der Truppe von Branko Dojcak stand und freute sich nach dem Schlusspfiff über den hart erkämpften Auswärtssieg. Den entscheidenden Treffer markierte LiHolis Goelgetter Kevin Senn 20 Sekunden vor Ablauf der Uhr, die Reilinger hatten dem 14. Torerfolg des überragenden Akteurs in der verbleibenden Zeit nichts mehr entgegenzusetzen. Allerdings bleibt festzuhalten, dass die Hausherren ein besseres Abschneiden nicht erst im nervenaufreibenden Finale verpassten, hatten sie doch im ersten Durchgang einen eigenen Drei-Tore-Vorsprung nach dem 11:8 durch Rechtsaußen Christian Decker (23.) allzu schnell wieder aufgebraucht, weshalb zur Pause ein bis dahin leistungsgerechtes 13:13-Patt notiert wurde. „In der Kabine hat unser Torwart Markus Eberwein schon moniert, dass wir uns heute selbst schlagen, wenn wir so weiterspielen – das Endergebnis hat diese bittere Erkenntnis bestätigt“, hielt Branko Dojcak bei der Analyse mit seiner Enttäuschung nicht hinter dem Berg. Als Konsequenz aus fehlerhaftem und nur selten zwingendem Spielaufbau, Abschluss-Schwächen und häufig lückenhafter Abwehr lag die TBG-Sieben zwischen dem 16:21 (41.) und dem 18:23 (48.) fast schon aussichtslos zurück. Immerhin bewies die Truppe eine intakte Moral, denn mit großem Engagement wurde der Abstand sukzessive verringert, bis nach einem Doppelschlag durch Linksaußen Zöller und einem von Thomas Haffner sicher verwandelten Strafwurf in der 57. Minute der umjubelte 25:25-Ausgleich hergestellt war. Der 31-jährige Routinier traf in der Folge zwar noch zwei Mal von der Linie, aber da die Gäste jeweils im Gegenzug erneut vorlegten, hatten sie schließlich das bessere Ende für sich und durften einen erleichterten Freudentanz zur Aufführung bringen. HSG-Coach Andrej Bourlakin nannte nachher den Grund für die Ausgelassenheit: „Unsere Mannschaft hatte sieben teils hochkarätige Abgänge zu verkraften, die überwiegend mit Leuten aus dem Landesliga-Team ersetzt wurden. Deshalb peilen wir nicht die erneute Vizemeisterschaft, sondern ein grundsolides Abschneiden an, wofür wir heute zwei wertvolle Punkte geholt haben. Die haben wir uns mit der etwas besseren Konstanz und Effektivität verdient.“ Bei allem Understatement hat sich die HSG nach zwei Spieltagen als einzig verlustpunktfreier Kandidat vorläufig auf den ersten Tabellenplatz gesetzt. Reilingens Übungsleiter Dojcak blieb dagegen nur die Feststellung, dass „wir heute insgesamt zu viele `Ausfälle` hatten, die wir nicht kompensieren konnten. Zu selten haben wir ein klares Spielsystem gezeigt und uns stattdessen mehrfach in überhasteten Aktionen verzettelt. Sehr schade, denn allzu oft bieten sich derartige Siegchancen in dieser Klasse nicht.“ TBG: Eberwein, Schleyer, Weick; M. Haffner, Schifferdecker (2), C. Bikowski (3), Schneider (1), Sand, Decker (3), Zöller (7/1), Kliesow, Rausch (6), T. Haffner (5/4).
HSG: Henkens, Hartmann; Senn (14/5), Kalms (2), Stober, Metz, Bourlakin (2/1), Schmidt (2), Meinzer (1), Langer (4/2), Boss (3).
Spielverlauf: 0:1, 3:2, 5:4, 5:7, 11:8, 11:11, 13:11, 13:13 (Hz.) 13:14, 14:17, 16:21, 18:23, 23:25, 25:25, 27:27, 27:28 .
Strafwürfe: 6/5 – 10/8 / Strafzeiten: 8 – 8 / Disqualifikationen: 0 – 3
row
|