Badenligaforum/Landesligaforum-Nord

TBG-Sieg-Premiere bei Hübner-Comeback

Badenligist Reilingen gewinnt Heimspiel gegen den TSV Viernheim mit 20:18 (10:7)

„Hauptsache gewonnen“, antwortete der inzwischen 42-jährige Turnerbund-Routinier Ralf Hübner augenzwinkernd auf die Frage, wie er denn seine überraschende Rückkehr auf die Badenliga-Bühne bei der eminent wichtigen Hausaufgabe der Dojcak-Sieben gegen den TSV Viernheim - vorher Co- und nachher alleiniger Tabellenletzter – umschreiben würde. Da die Reilinger im zweiten Durchgang das Kunststück fertigbrachten, einen Fünf-Tore-Vorsprung wieder aus der Hand zu geben, und so bis kurz vor Schluss zittern mussten, war das Kurz-Fazit des abgezockten Linkshänders nur zu berechtigt. Ein bisschen Glück war zwar schon im Spiel, letztlich durfte der ersehnte erste doppelte Punktgewinn der neuen Runde aber durchaus als verdient bezeichnet werden.

So sah das auch der sichtlich erleichterte Teamchef der Hausherren, der nach anfangs tiefem Durchatmen später mit Blick auf das bevorstehende Lokalderby schon wieder zu einem ironischen Scherz aufgelegt war: „Die Hockenheimer haben jetzt bestimmt Angst vor uns bekommen“, sagte Branko Dojcak und kritisierte nur indirekt die Abwehrschwächen und Offensiv-Versäumnisse seiner Mannschaft, die gegen die häufig harmlosen Viernheimer fast noch ins Verderben geführt hätten.
Die Gäste-Verantwortlichen haderten anschließend selbst mit der offenkundigen Zaghaftigkeit ihres Teams: „In der 36. Minute liegen wir mit 8:13 hinten und schaffen dann mit zehn starken Minuten den 14:14-Ausgleich; da frage ich mich, warum dieser Einsatz nicht über die volle Spieldauer möglich ist – ganz abgesehen davon, dass wir von gut 25 möglichen Spielzügen nur ungefähr drei umsetzen“, war es für TSV-Abteilungsleiter Ralf Schaal im Einvernehmen mit dem geknickten Coach Michael Sahm schwer verständlich, weshalb die Südhessen den Rückenwind einer erfolgreichen Vorbereitung in der Runde bisher nicht nutzen konnten.

Die erste Halbzeit im Duell der Kellerkinder war arm an Höhepunkten und Toren – 5:5 stand es nach einer Viertelstunde. Danach gewannen die Einheimischen allmählich Oberwasser. Beim 10:6 in der 30. Minute – einem Präzisionsgeschoss in den Winkel – demonstrierte der erst kurz zuvor eingewechselte Hübner seinen noch immer intakten Torriecher.
Mit dem zugleich schönsten Treffer des Abends schienen die Gastgeber gut sechs Minuten nach Wiederanpfiff bereits auf die Siegerstraße eingebogen zu sein: in beinahe artistischer Manier verwandelte Spielmacher Rausch von der Kreismitte bei drohendem „Zeitspiel“ eine Kempa-Vorlage seines Nebenmannes Stephan Schneider zur vermeintlich beruhigenden 13:8-Führung.
Dann aber stockte der TBG-Spielfluss zunehmend, was die Aufholjagd der jetzt schlagartig munteren Gäste beflügelte. Nach dem 14:14 in der 46. Minute stand das Spiel auf der Kippe und nahm allmählich dramatische Züge an. Eine vorhergehende Strafwurfparade von Turnerbund-Keeper Eberwein und ein späterer Pfostentreffer des völlig freien TSV-Kreisläufers verhinderten die Wende.
In der aufgeregten Schlussphase zog Michael Sahm mit einer erst gelockerten und schließlich völlig offenen Deckung, sowie einer Auszeit alle verbliebenen Register; Reilingen hatte jedoch beim 19:17 durch den nervenstarken Rechtsaußen Christian Decker in der 58. Minute erstmals wieder doppelt vorgelegt, und machte 20 Sekunden vor dem Abpfiff mit dem 20:17 von Kreisläufer Matthias Haffner nach cleverem Bodenpass von Linksaußen Zöller endgültig den Sack zu.
„Das hätte natürlich früher passieren müssen, aber insgesamt hat sich die Mannschaft heute ein Lob verdient und Selbstvertrauen für die nächsten Spiele getankt“, entschied sich Dojcak zu guter Letzt für eine positive Sicht der Dinge.

TBG: Eberwein, Weick, Schleyer; M. Haffner (2), Schifferdecker (3), C. Bikowski (1), Schneider (1), Sand, Decker (3), Zöller (3/2), Kliesow, Rausch (3), T. Haffner (2/2), Hübner (2).

TSV: Dietrich,Vollhardt; Heinrich, Zöller (3), Mohr (3), Becker (1), Lessle (1), Wachter, Seib (2), Peiter, Ritter (1/1), Volz (1), Tunkl (5/3), Heckmann (1).

Spielverlauf: 1:0, 1:1, 4:2, 5:5, 9:6, 10:7 (Hz.) 11:7, 11:8, 13:8, 13:12, 14:14, 17:17, 20:17, 20:18

Strafwürfe: 5/4 – 5/4 / Strafzeiten: 3 – 1 / Disqualifikation: 0

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