Badenligaforum/Landesligaforum-Nord

Beim HSV stimmt wieder das „Rundum-Paket“


Hockenheim bringt 28:21-Sieg aus Wiesloch mit.

In jüngster Vergangenheit hat der HSV Hockenheim in der Handball-Badenliga bei der TSG Wiesloch noch nie gewinnen können – und auch das Hinspiel in der Jahnhalle gegen eben diesen Kontrahenten wurde mit 18:25 verloren. Aber seit Samstag ist dieser böse Fluch endlich vorbei. Mit einer Top-Leistung setzten sich die Schützlinge von Trainer Haris Halilovic bei den Weinstädtern mit 28:21 (14:12) durch und machten mit Nachdruck deutlich, dass sie unbedingt Wiedergutmachung für die Magerkost beim 24:24 eine Woche zuvor gegen Pforzheim-Eutingen bei ihren Fans wollten.

Das war auch wichtig. Denn die Wieslocher Stadionhalle war fest in HSV-Hand. Über die Hälfte der nur 150 Zuschauer waren Hockenheimer, die nach der Partie minutenlang ihre Mannschaft feierten. „Aus dieser Mannschaft soll noch einer schlau werden. Wir haben jetzt eine bessere Bilanz in fremden Hallen als daheim. Das Beste wäre doch, in Zukunft alle Spiele in fremde Spielstätten zu verlegen…“, nicht nur Hockenheims Betreuer Hubert Renz brachten die vielen Aufs und Abs des HSV zum Nachdenken.

Dabei reichte den Hockenheimern eine starke Viertelstunde gleich nach der Pause, um vom 14:13 auf 23:15 davon zu ziehen. Wiesloch gelang in dieser Phase sage und schreibe 14 Minuten lang kein einziger Treffer. Das lag nicht allein am bestens disponierten HSV-Torwart Pascal Lang, sondern auch an der exzellenten Hockenheimer Abwehrarbeit, die kaum ein Wurf aufs eigene Tor zuließ. Aber auch Hockenheims zweiter Keeper David Rojban hatte im ersten Durchgang mit einigen spektakulären Paraden für viel Ruhe im HSV-Abwehrzentrum gesorgt. Mit ein Grund für die Offensiv-„Explosion“ im Gästelager war gewiss die neu erlangte Treffsicherheit vom Mirko Hess, der sich endlich wieder seiner Normalform nähert und mit sieben Treffern von der Außenposition zu den auffälligsten Akteuren des Abends gehörte.

„Meine Mannschaft hat heute auf allen Positionen einen guten Job gemacht. Wir haben über 60 Prozent unserer Angriffe mit erfolgreichen Torwürfen abgeschlossen – das war ganz wichtig. Aber was mich am meisten freut: In der Defensive haben wir so zuverlässig gearbeitet, wie wir das auch zu Hause praktizieren wollen. Das lag natürlich auch daran, dass Spieler wie Mirko Hess, Philipp Stotz und Alexander Volz rechtzeitig ihre Form wieder gefunden haben und Tobias Pristl, Daniel Müller, Hendrik Nees, Felix Gubernatis und natürlich unser Shooter Sergiu Dumitru ohne große Fehler ihren Mann standen. Das Rundum-Paket hat heute bei uns einfach gestimmt“, freute sich nicht nur Coach Halilovic.

Hockenheim lag im Derby nur einmal zurück – das war beim 1:2. Dann wuchtete Dumitru aber zwei „Hämmer“ ins TSG-Tor und fortan nahm das Spiel den vom HSV vorbestimmten Lauf. Und wenn der HSV in den ersten 20 Minuten nicht einige „Hochkaräter“ ausgelassen hätte, wäre der Vorsprung zur Pause deutlich höher als „nur“ 14:12 gewesen. In Unterzahl musste Hockenheim dann das 14:13 schlucken, bevor die große Zeit der Gäste kam. Nach dem 17:15 (36.) stellte Hess mit einem Dreierpack auf 20:15. Stotz traf nach schöner Einzelleistung zum 21:15, Volz und Müller warfen das 23:15 – und das innerhalb von nur sieben Minuten. In der restlichen Viertelstunde verwaltete der HSV das Resultat bis zum hochverdienten 28:21.

Erwähnenswert in diesem Spiel war die Fair-play-Geste von Sergiu Dumitru in der ersten Halbzeit, als die Karlsruher Schiedsrichter bei einer HSV-Abwehraktion auf „Torab“ für Hockenheim entschieden hatten, der HSV-Spieler aber signalisierte, dass er den Ball berührt hatte und deshalb Wiesloch in Ballbesitz blieb – und dies beim Zwischenstand von 9:8 für den HSV!


Torschützenliste:

HSV: David Rojban, Pascal Lang; Tobias Pristl (3), Daniel Müller (4), Hendrik Nees, Philipp Stotz (2), Felix Gubernatis (1), Mirko Hess (7), Alexander Volz (3), Sergiu Dumitru (8/4), Sascha Deckert, Manuel Haasis.


Autor: Hans Georg Teufel