Badenligaforum/Landesligaforum-Nord

Der HSV schafft ein kleines Handball-Wunder


Hockenheim dreht in Friedrichsfeld ein fast verlorenes Spiel zum 21:20-Sieg

Mit einer fast schon beispiellosen, tollen Moral hat der HSV Hockenheim in der Handball-Badenliga beim Fast-Nachbarn TV Friedrichsfeld ein kleines Wunder vollbracht: Nach einem aussichtslosen 9:17-Pausenrückstand haben die Rennstädter das schier Aussichtslose geschafft und diesen Acht-Tore-Rückstand in einen 21:20-Erfolg umgewandelt und damit erstmals die Tabellenführung errungen. Denn zur selben Zeit hat der Ex-Spitzenreiter TSV Amicitia Viernheim bei der SG Heidelsheim/Helmsheim mit 33:36 die erste Saison-Niederlage erlitten.

Sergiu Dumitru hatte genau 22 Sekunden vor der Schlusssirene mit einem Distanzwurf aus zehn Metern direkt in den linken Winkel die viel umjubelte Wende herbei geführt. Doch dann gab es noch eine Schrecksekunde abzuwarten, denn eine Sekunde vor Spielende bekam Friedrichsfeld einen Freiwurf zugesprochen. Der ausführende TVF-Akteur überwand die HSV-Abwehr, doch mit einem Reflex lenkte Hockenheims Keeper David Rojban den Ball über die Latte. Danach nur noch Chaos in der Halle. Die Friedrichsfelder wollten die Welt nicht mehr verstehen – auf Hockenheimer Seite wurden Dumitru und Rojban als Helden gefeiert.

Während die meisten HSV-Verantwortlichen noch Minuten nach Spielende das Geschehen in der Lilli-Gräber-Halle nicht in Worte fassen konnten, dachte HSV-Betreuer Hubert Renz schon eine Woche weiter: „Jetzt hat unsere Mannschaft den Weg fürs nachfolgende Spitzenspiel am Sonntag gegen die Viernheimer bereitet. Das wird wieder ein Handballfest in der Rudolf-Harbig-Halle…“ Und Hockenheims Torschütze vom Dienst, Sergiu Dumitru, war nach dem finalen Wurf nur noch glücklich: „Wir haben gewusst, dass das Spiel ohne Harz in Friedrichsfeld für uns ganz ungewohnt ist, das hat sich in der ersten Halbzeit gezeigt. Doch dann haben wir große Moral an den Tag gelegt und auch für unsere mehr als hundert mitgereisten Fans gespielt. Klasse, dass gerade mir dieses 21. Tor gelungen ist…“

Die große Hockenheimer Anhängerschar wurde an diesem denkwürdigen Handballabend tatsächlich durch ein wahres Wellental geschleust. Eine ganze Halbzeit lang produzierte der HSV fast nur Stückwerk. Fehlwürfe, technische Fehler und Abstimmungsprobleme in der Defensive sorgten nur noch für Kopfschütteln. Zu allem Überfluss fiel auch noch Spielmacher Philipp Stotz nach einem Schlag auf die Augenbraue aus. Über die Stationen 8:4 (9.), 11:5 (18.) und 15:7 (24.) ging es mit einer 17:9-Führung für die Mannheimer Vorstädter in die Pause. Kein Zuschauer wollte auch nur einen Cent auf den HSV setzen. Nur HSV-Coach Haris Halilovic nicht. In seiner ungewohnt ruhigen Pausenansprache bläute er seinen Akteuren ein: „So Leute, jetzt schaffen wir ein kleines Wunder und beweisen, weshalb wir oben in der Tabelle stehen. Jetzt machen wir alles gut, was wir vorher verdummbeutelt haben.“ Das saß!

In der zweiten Halbzeit stand plötzlich eine andere Hockenheimer Mannschaft auf dem Feld. Jetzt ging’s in der eigenen Abwehr beherzter zur Sache, jetzt wurde gefightet und um jeden Ball gekämpft. Ein erstes Beispiel lieferte Abwehrchef Felix Gubernatis, der sich in der 32. Minute gegen Christian Veith den Ball erkämpfte, auf Dumitru legte, der das 10:17 warf. Das war ein erster Schritt zum späteren Erfolg.

Doch der HSV musste immer wieder auch Rückschläge einstecken. Nach dem 18:15-Zwischenstand scheiterten Mark Zorn, Dumitru und Philippe Schinke gleich dreimal mit Großchancen. Aber auch auf Seiten der Gastgeber herrschte große Verunsicherung. Immerhin konnte die Truppe von TVF-Trainer Herbert Fath nur drei (!) Treffer in Halbzeit zwei anbringen. Die letzten Minuten zerrten bei allen an den Nerven. Während nach dem 20:18 (57.) die Platzherren nur noch Fehlwürfe produzierten, sorgten Daniel Müller und Gubernatis fürs 20:20. Und dann fackelte Dumitru das Leder in den Winkel…

Auch HSV-Trainer Halilovic war danach geschafft: „So ein Spiel lässt mich um Jahre altern. Wir haben heute Unmögliches möglich gemacht. Insgeheim habe ich aber an meine Mannschaft geglaubt. Mit einem Punkt wäre ich zufrieden gewesen. Aber unsere große Moral hat heute Berge versetzt…“


Torschützenliste:

HSV: David Rojban, Pascal Lang; Tobias Pristl (2), Daniel Müller (1), Janis Wolf (5/2), Philipp Stotz, Fabian Reinhardt, Felix Gubernatis (1), Mirko Hess (2), Sergiu Dumitru (6/2), Mark Zorn (1), Philippe Schinke (3).


Autor: Hans Georg Teufel

Ein unglaubliches Spiel
1. Mannschaft (neu)
Sonntag, November 3, 2013
TVF - HSV Hockenheim 20 : 21

Mit 20:21 (17:9) musste sich der TV Friedrichsfeld gegen den verlustpunktfreien Spitzenreiter aus Hockenheim geschlagen geben. Ein Spiel, das so selten in den Lilli-Gräber-Halle stattgefunden hat. Gleich zweimal mussten sich die Zuschauer die Augen wischen. In der ersten Halbzeit, ob der Leistung des TVF, der die Hockenheimer buchstäblich an die Wand spielte, über 3:0 baute man den Vorsprung über 11:5 auf einen Halbzeitstand von 17:9 aus. Zu keiner Zeit war der Gast in der Lage, Paroli zu bieten. Man zwang aus einer gut gestaffelten Abwehr heraus die Gästespieler immer wieder zu technischen Fehlern, die mit schnellen Gegenstößen konsequent bestraft wurden.

Was dann in der zweiten Halbzeit passierte, das konnte man ebenfalls nur mit Augenwischen betrachten. Drei Tore in geschlagenen dreißig Minuten, davon das erste in der 42. Minute, sprechen für sich. Hockenheim stellte das Angriffsspiel um und der Vorsprung schmolz nach und nach, ohne dass es den Anschein erweckte, der TVF würde einbrechen. Nein, man vergab nur reihenweise Chancen gegen einen sicherlich nicht überragenden Torhüter. Erst beim 17:15 markierte man, wie gesagt, in der 42. Minute das 18:15. Beim 20:20 war Hockenheim auf Augenhöhe und die Siegchance in der Schlussminute bei eigenem Ballbesitz wurde mit einem technischen Fehler zunichte gemacht. 10 Sekunden vor Ende netzte der überragende Sergiu Dumitru zum Siegtreffer ein.

Lange Gesichter und keine Erklärung für die zweite Halbzeit gab es danach. Vielleicht war man selbst erschrocken über die Leistung der ersten Hälfte, über das, was in dieser Mannschaft steckt, wenn sie es abruft. Angst vorm Gewinnen gegen einen vermeintlich übermächtigen Gegner, anders kann man es nicht nennen.

Zu allem Unglück verletzte sich Dennis Schäfer auch noch schwer am Oberschenkel. Ihm kann man nur gute Besserung wünschen, da er vermutlich in dieser Saison nicht mehr zur Verfügung stehen wird.

Für den TVF spielten und trafen: Eichhorn und Hoffmann im Tor, Lippe 3, Wranik, Preißendörfer 1, Salmen, Baltz, Veith 6, Urban 2, Becker 4, Fischer 2, Schäfer 1, Eberlein, Koch 1,

Homepage Friedrichsfeld

Keine Ahnung welches Spiel der Berichteschreiber von Friedrichsfeld da gesehen hat, wahrscheinlich stand er noch unter Schock. Es ist ja klar das jeder seine Mannschaft Best möglich darstellen will, aber deswegen versuchen die gegnerische Mannschaft so schlecht zu machen ist jawohl unterste Schublade. Es war nicht unbedingt das schönste Spiel, aber mit Sicherheit das Nervenaufreibendste. Fakt ist, Hockenheim hat eine Moral und einen Kampfeswillen in der 2. Halbzeit an den tag gelegt, das seines gleichen sucht und Friedrichsfeld hat total den Faden verloren. Keinesfalls darf man die Leistung unseres Torhüter(Jugoboss) schmälern, denn ihm ist zu verdanken das der Sieg nicht doch noch in der letzten Sekunde aus der Hand gegeben wurde.

Dann erstmal Gute Besserung!

Ganz im Sinne des Verfassers, der außer dieser Beobachtung ein anderes Spiel gesehen haben muss und aufgrund seiner Formulierungen den TVF etwas unglücklich als schlechten Verlierer darstellt... (Fachkundige wissen, dass dem nicht so ist)
Wenn ein "nicht überragender" Torhüter den entscheidenden Ball hält und der "überragende" Dumitru 10 Sekunden vor Schluss zur ersten Führung trifft, nachdem ein 8-Tore-Rückstand wettgemacht wurde, sollte man das anerkennen und nicht zwanghaft versuchen, die Leistung des Gegners zu schmälern.

*fremdschäm*

Brauchst dich nicht Schämen, ist ein "Insider", kannst ja nicht wissen

hmmmmmmmmmmmmmmmmm ich lese da wohl nur die hälfte, klärt mich mal auf

-(Driver)-(Angel)-(guter Geist)

Gelle Christian

In der Kabine ist ein Ruck durch die Mannschaft gegangen. Selbst ich als unsterblicher Optimist habe nicht wirklich (gehopft) daran geglaubt. Glückwunsch nach FF für die Top Leistung in der ersten Halbzeit.

In der 2. ten Halbzeit kamen die Hockenheimer Spieler die von Anfang an erwartet wurden.

UP`s

Endlich wieder mal was los hier!

... und schon ist das Strohfeuer wieder abgebrannt ...

ja aber nur weil mich keiner Aufklärt