Der HSV Hockenheim umschifft viele Klippen
Hart erkämpfter 21:20-Sieg beim TV Friedrichsfeld.
Mit einem verdienten, aber hart erkämpften 21:20 (12:9)-Auswärtserfolg beim alten Rivalen TV Friedrichsfeld ist der HSV Hockenheim erfolgreich ins neue Jahr gestartet. Die Spieler von Coach Haris Halilovic festigten damit ihre gute Position im Vorderfeld der Handball-Badenliga-Tabelle und haben sich für die beiden jetzt folgenden Auswärtsspiele in Knielingen und in Ziegelhausen eine sehr gute Ausgangsposition geschaffen. Hockenheims Betreuer Hubert Renz brachte es nach dem Spiel auf einen Nenner, als er meinte: „Auch diese Siege zählen in der Endabrechnung. Dann fragt keiner mehr über die Art und Weise, wie der Erfolg zustande gekommen ist…“
Tatsächlich mussten die HSV-Handballer in der Lilli-Gräber-Halle so manche Klippe umschiffen, denn einige Fragezeichen standen vor der Partie im Raum. Da fehlte wegen seiner Fußblessur immer noch Abwehrspezialist Philippe Schinke an allen Ecken und Enden, zudem war nicht klar, ob Felix Gubernatis – ein weiteres Hockenheimer Abwehr-As und Konterspezialist – sein Comeback durchstehen kann und dann musste ohne Klebstoff gespielt werden, was für die Gäste, vor allem für die Außenspieler, deutliche Probleme mit sich brachte. Hinzu kam das Handicap, dass sich Hockenheims erfolgreichster Akteur, Sergiu Dumitru, nach 36 Minuten unglücklich am Rücken verletzte und von da an nur noch mit halber Kraft spielen konnte.
Am wichtigsten war am Ende wohl, dass Gubernatis nach überstandenen Adduktorenproblemen wieder voll einsatzfähig war und dem Defensivverband Sicherheit verlieh und zum anderen kam der HSV mit dem harzfreien Spielgerät deutlich besser zurecht, als in den Spielen zuvor beim TVF. „Ich kann mich nicht erinnern, dass wir mal in einer ,harzfreien’ Halle gewonnen haben. Im letzten Jahr wurden wir noch von den Friedrichsfeldern vorgeführt. Dieses Mal haben wir endlich unsere Fehlerquote deutlich gesenkt“, freute sich hernach Hockenheims Trainer Halilovic, der ansonsten diese Partie ganz schnell abhaken wollte, „denn das war Hauruck-Handball, was da heute gespielt worden ist. Einen Schönheitspreis hat’s nicht gegeben. Aber das war uns ja im Vorfeld schon klar gewesen, denn auch die Friedrichsfelder haben Personalsorgen und kämpfen massiv gegen den Abstieg. In dieser Halle wird noch so mancher Favorit stolpern…“ Gefreut haben sich die HSV-Verantwortlichen allerdings über den unbedingten Einsatzwillen ihrer Mannschaft. Vor allem in der hektischen Endphase, als die Fehlerquote bei beiden Teams erschreckend in die Höhe schnellte, bewahrten die HSV-Spieler kühlen Kopf und brachten den knappen Sieg über die Zeit.
Die Hockenheimer starteten überraschend erfolgreich ins Spiel. Nach dem schnellen 0:1 drehten Dumitru (2), Daniel Müller, Hendrik Nees, Sascha Deckert und Alexander Volz die Partie zum 6:3 für den HSV. Und auch in der Folge waren die Rennstädter das dominierende Team – bis drei Minuten vor der Halbzeit. Da führte der HSV deutlich mit 12:7 Toren, ließ dann aber zwei Strafwürfe aus und die Mannheimer Vorstädter kamen auf 12:9 heran.
In der zweiten Halbzeit schien die Partie nur für Hockenheim zu laufen. Dann in der 36. Minute der K.o. für Dumitru, als der HSV 15:11 vorne lag. Ein Riss kam ins Gästespiel, die Gastgeber holten Tor um Tor auf und gingen in der 48. Minute durch ihren Besten, Christian Veith, sogar 18:17 in Führung. Jetzt packte der HSV die Brechstange aus. Keeper David Rojban parierte zwei Friedrichsfelder Konter, auf der anderen Seite trafen Gubernatis und Volz mit Kontervorstößen. Philipp Stotz verwandelte dann den dritten HSV-Strafwurf zur wichtigen 20:18-Führung, doch die Gastgeber blieben dran. Nach dem 19:20 überlistete Kreisläufer Müller mit einem platzierten Heber den TVF-Keeper zum 19:21. Nach dem erneuten Anschlusstor durch Veith brachte Hockenheim die restlichen 50 Sekunden geschickt über die Zeit…
Torschützenliste:
HSV: Pascal Lang, David Rojban; Tobias Pristl, Daniel Müller (4), Hendrik Nees (2), Sergiu Dumitru (6), Alexander Volz (2), Philipp Stotz (2/1), Sascha Deckert (2), Mirko Hess (1), Felix Gubernatis (2).
Autor: Hans Georg Teufel
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