Badenligaforum/Landesligaforum-Nord

Der HSV Hockenheim auch mit viel Glück im Bund


Wichtiger 22:21-Auftaktsieg beim starken Neuling TV Schriesheim.

Der HSV Hockenheim hat in der Handball-Badenliga einen Start nach Maß hingelegt. In der mit 250 Zuschauern – darunter 100 Hockenheimer Fans – proppenvollen Schriesheimer Schulsporthalle feierten die Hockenheimer beim gastgebenden TV einen hauchdünnen 22:21 (9:10)-Sieg, der allerbeste Voraussetzungen fürs kommende Heimspiel am Feiertag, 3.Oktober, gegen Titelmitfavorit TSV Birkenau bietet. In Landesligajahren waren die Bergsträßer eigentlich die Lieblingsgegner des HSV, denn keines der vier damaligen Spiele ging verloren. Doch dieses Mal bissen sich die Akteure von Trainer Haris Halilovic die Zähne am hoch motivierten TVS aus. Das lag aber auch daran, dass die Hockenheimer aus unverständlichen Gründen in keiner Phase des Spiels ihre Nervosität ablegen konnten. Alleine ein gutes Dutzend Fehlwürfe aus guten Wurfpositionen heraus, sieben Fehlabgaben, die zu Kontertoren führten und zehn technische Fehler sprechen eine deutliche Sprache.

Kein Wunder, dass HSV-Übungsleiter Halilovic nach dem Auftaktspiel völlig geschafft war und kaum noch ein Wort heraus brachte. „Ich freue mich natürlich über diesen eminent wichtigen Erfolg, der uns eine gute Basis für die Zukunft schafft. Aber dennoch verstehe ich es einfach nicht, dass wir in der Schlussphase die Brechstange auspacken mussten, um zum Sieg zu kommen. Keiner meiner Spieler hat Normalform erreicht, dennoch zeichnet es meine Truppe aus, dass sie über viel Kampf und Einsatz zum 22:21 gefunden hat. Allein Philipp Stotz will ich hervorheben, der in ganz entscheidenden Situationen drei Siebenmeter nervenstark verwandeln konnte. Dass wir am Ende das Glück des Tüchtigen benutzen mussten, ist Fakt. Im Laufe der Woche wird bei uns noch viel Redebedarf sein…“ Sein langjähriger Freunde Hartmut Schulz, der früher beim HSV Co-Trainer war, wollte dagegen die Welt nicht mehr verstehen: „Wir sind heute böse bestraft worden. Wenn man 58 Minuten lang führt und dann doch noch verliert, tut das unheimlich weh…“

Die Hockenheimer warteten beim TVS mit einer Überraschung auf, denn mit Pascal Lang präsentierten sie einen Torwart, der in einer Blitzaktion erst tags zuvor verpflichtet worden war. Der Dielheimer machte seine Sache nach anfänglicher Eingewöhnungsphase ebenso gut, wie sein Kompagnon Daniel Ludmann. HSV-Stammkeeper Magnus Ramczykowski musste wegen lang anhaltender Leistenbeschwerden passen. Ansonsten konnte Hockenheim seine Stammformation aufbieten.

Das Spiel selbst war nichts für schwache Nerven. Der hoch motivierte Aufsteiger legte bis zur 7. Minute ein schnelles 5:1 vor, das Halilovic ganz früh den grünen Time-out-Karton ziehen ließ. Doch in der Folge änderte sich nichts am nervösen Spiel der Rennstädter. Es waren die Gastgeber, die die Akzente setzten. Nach dem 10:7 (29.) brachten zwei schnelle Treffer von Philippe Schinke und Steffen Krüger den HSV wenigstens auf 9:10 heran. Nach dem Wechsel änderte sich lange Zeit nicht viel am Spielverlauf. In der 33. Minute kam Hockenheim beim 11:11 endlich einmal zum Ausgleich, doch die Gastgeber konterten schnell zum 13:11. Keiner der HSV-Anhänger rechnete jetzt noch mit einem Gästeerfolg, zumal es in der 58. Minute (!) noch 20:19 für Schriesheim stand. Die letzten 120 Sekunden hatten es dann in sich. Der HSV wagte alles und gewann alles. Während die Bergsträßer dreimal nur den Pfosten trafen, wuchtete Alexander Volz zum 20:20 ein und dann brachte Steffen Krüger mit zwei blitzsauberen Treffern von der Außenposition den HSV 22:20 nach vorn. Jetzt zeigte die Uhr 59:33 Minuten an und Schriesheim konnte durch Matthias Gutfleisch nur noch den Anschlusstreffer anbringen. Danach nur noch riesengroße Erleichterung beim HSV…


Torschützenliste:

HSV Pascal Lang, Daniel Ludmann; Hendrik Nees, Felix Gubernatis, Simon Gans (3), Alexander Volz (2), Steffen Krüger (4), Alexander Lein (1), Mirko Hess (3), Daniel Müller, Fabian Reinhardt, Karsten Klein, Philippe Schinke (4), Philipp Stotz (5/3). - Schriesheimer Haupttorschützen: Gregor Batke (6/1), Robin Grimmer (5), Martin Klotz (4).


Autor: Hans Georg Teufel