Der HSV ist zu einer festen Größe gereift und verteidigt die Tabellenführung PDF Drucken E-Mail Geschrieben von Hans Georg Teufel Sonntag, 12. Dezember 2010 Der HSV ist zu einer festen Größe gereift und verteidigt die Tabellenführung
Hockenheim bringt aus Bretten wichtigen 32:26-Auswärtssieg mit nach Hause.
In beeindruckender Art und Weise hat der HSV Hockenheim in der Handball-Badenliga die Tabellenführung verteidigt und sich einen Spieltag vor Ende der Vorrunde mit dem deutlichen 32:26 (15:12)-Erfolg beim TV Bretten seine Ambitionen nachhaltig unterstrichen.
Die Hockenheimer Verantwortlichen freuten sich dabei über ein besonders erfolgreiches Wochenende, denn die Verfolger TV Friedrichsfeld und TSG Wiesloch verloren überraschend ihre Spiele, so dass der HSV jetzt alleiniger Spitzenreiter ist. Zudem verlängerten wenige Stunden vor dem Spiel mit den Leistungsträgern Philippe Schinke, Mirko Hess, Simon Gans und Felix Gubernatis nach Trainer Haris Halilovic gleich vier Akteure ihre Verträge auch für die Spielzeit 2011/12. Mit den restlichen Spielern sollen noch in diesem Jahr Vereinbarungen getroffen werden. Damit stellt der HSV rechtzeitig die Weichen für die Zukunft, denn vor allem Rückraum-As Schinke ist nicht nur von vielen Badenligisten, sondern auch von höherklassigen Vereinen förmlich gejagt worden.
HSV-Coach Halilovic hatte nach dem Abpfiff noch in der neuen Brettener Halle „Im Grüner“ die Lacher auf seiner Seite, als er süffisant äußerte: „So, jetzt haben wir den Klassenerhalt geschafft. Mit 18 Pluspunkten steigt keiner ab...“ Mit seinem Urteil übers vorangegangene Spiel lag er aber goldrichtig: „Das war ein hartes Stück Arbeit und das Endergebnis macht eigentlich nicht deutlich, wie hart wir fighten mussten. Aber heute hat sich wieder einmal bewährt, dass wir über genügend Stehvermögen verfügen, um zum einen in einer hektischen Endphase nicht den Überblick zu verlieren und zum anderen verfügen wir über Einzelspieler, die auch mal Initiativen selbst ergreifen können...“
Hockenheim spielte in Bretten ohne den verhinderten Abwehr-Spezialisten Fabian Reinhardt, aber auch die Brettener hatten den verletzten Stammspieler David Mönch nicht dabei. Die Anfangsphase verlief so ganz nach dem Geschmack der Rennstädter, denn da klappte einfach alles. Schinke, Hess, Gans. Henrik Nees und Timm Seifried trafen nach einstudierten Spielzügen nach Belieben. Schon nach elf Minuten rief Brettens Spielertrainer Henning Paul beim Team-Time-out seine Akteure zur Beratung, denn da führte der HSV mit sage und schreibe 9:3 Toren. Der TVB schien in ein Waterloo zu stürzen, zumal auch die Hockenheimer Defensiv-Spieler erstklassig arbeiteten. Doch nach der 14:7-Führung in der 21. Minute riss plötzlich der Faden. Hockenheim verstrickte sich zu sehr in Einzelaktionen, vernachlässigte das Mannschaftsspiel und schloss die eigenen Angriffe nicht konzentriert ab. Das hatte zur Folge, dass Bretten bis auf 12:15 zur Pause herankommen konnte. Hockenheim hatte offensichtlich den Faden verloren.
Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit änderte sich nicht viel am HSV-Auftritt. Die Gastgeber schafften beim 17:17 sogar den Ausgleich und der HSV musste kritische Momente überstehen. Erst die massive Fan-Unterstützung der mehr als 100 mitgereisten Anhänger brachte die junge Hockenheimer Mannschaft wieder in die richtige Spur. Kontertore von Gubernatis, Gans und Seifried sowie sicher verwandelte Siebenmeter von Hess und Schinke sorgten innerhalb von nur drei Minuten zur beruhigenden 24:21-Führung. Den Brettenern war der Schneid abgekauft und die restlichen Minuten gestaltete Hockenheim dann wieder nach dem Geschmack von Halilovic. Beim 29:24 in der 55. Minute war „die Messe gelesen“, da wurde der HSV schon als Sieger gefeiert.
Hockenheims Vorstandsmitglied Stefan Kögel sprach hernach ganz offen die Phase an, die ihm nicht gefallen hat: „Wir haben nach einem tollen Beginn offensichtlich gemeint, dass das Spiel ein Selbstläufer wird und die Qualität der Brettener vergessen. Dann ist es uns schwer gefallen, wieder Linie zu finden. Wir haben uns das Leben dann selbst schwer gemacht. Aber wir wollen nicht verhehlen, dass wir derzeit eine sensationelle Saison in der Badenliga spielen...“
Torschützenliste:
HSV: Magnus Ramczykowski, Patrik Mächtel, Daniel Ludmann; Philippe Schinke (8/5), Felix Gubernatis (2), Patrick Schäfer, Simon Gans (6), Mirko Hess (3/1), Markus Müller (1), Martin Schmitt (3), Henrik Nees (4), Timm Seifried (5/1). - Brettener Haupttorschützen: Henning Paul (7), Patrick Zweigner (4/2), Mattias Eickmeier (3).
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