Mit dem HSV ist in dieser Saison zu rechnen
Hochverdientes 29:26 beim bisherigen Mittabellenführer TV Bretten / Starke Hockenheimer Defensive.
Der HSV Hockenheim ist in dieser Saison in der Handball-Badenliga eine Macht. Nach einem sehr guten Saisonstart mit 6:0 Punkten feierten die Schützlinge von Trainer Haris Halilovic jetzt auch beim bisherigen Mittabellenführer TV Bretten einen unerwarteten 29:26 (17:13)-Auswärtserfolg. Trotz dieses Siegs sind die Hockenheimer allerdings die Tabellenführung los, weil die Heddesheimer dank eines gering besseren Torverhältnisses die Wertung der 14er-Felds anführen. Aber das schmerzt den HSV kein bisschen. Schon wenige Minuten nach dem Schlusspfiff im der Brettener Halle dachte HSV-Vorstandsmitglied Hubert Renz an den kommenden Freitag, wenn sich der HSV im nächsten absoluten Topspiel der Badenliga der HSV und die SG Nußloch (beide 8:0 Zähler) in der Hockenheimer Rudolf-Harbig-Halle gegenüber stehen. „Wir und auch die Nußlocher, die Birkenau deutlich abhängten, haben Werbung in eigener Sache betrieben. Das ist wieder ein Handball-Highlight in Hockenheim“, freute sich auch Betreuer Hubert Renz.
Die Hockenheimer Vorteile vor 300 Zuschauern in der Brettener Halle – darunter erneut 100 HSV-Anhänger – waren deutlich. Da glänzte die HSV-Defensive vor allem im ersten Durchgang mit einer topsoliden Abwehrleistung. Da hatte Philippe Schinke – wie in der Vorsaison - den TVB-Spielertrainer Henning Paul bestens im Griff und da überliefen die HSV-Akteure in der Offensive die 3-2-1-Abwehr der Gastgeber ein ums andere Mal wie Lehrbuben. Dennoch war Hockenheims Übungsleiter Haris Halilovic in der Pause, beim 17:13-Vorteil, nicht ganz mit der Gesamtleistung seiner Spieler zufrieden, „denn wir haben es versäumt, den zeitweiligen Sechs-Tore-Vorsprung auszubauen. Wir haben mindestens fünf überflüssige Treffer kassiert. Wir machen uns das Leben in Durchgang zwei wieder selbst schwer…“
Natürlich operierte Bretten in der zweiten Halbzeit mit einer weniger auszurechnenden 6:0-Defensiv-Formation, gegen die es der HSV deutlich schwerer hatte. Aber jetzt zeichnete sich der Gast mit einer tollen kämpferischen Leistung aus. In der Abwehr leisteten Felix Gubernatis, Philippe Schinke, Hendrik Nees und Daniel Müller Schwerstarbeit, in der Offensive wurde Müller ein ums andere Mal glänzend frei gespielt und traf in seinem bisher besten Spiel für den HSV sage und schreibe sechs Mal, Stotz traf sechs Mal und auch auf die beiden Keeper Daniel Ludmann und Pascal Lang war Verlass. Das hatte zur Folge, dass Hockenheim zu keiner Minute des weiteren Spiels um den Erfolg bangen musste.
Bis in die Endphase hinein behauptete der HSV zumindest einen Vier-Tore-Vorsprung, der bis zur 58. Minute sogar auf 29:23 ausgebaut werden konnte. Erst in der Endphase kam Bretten auf 29:26 heran. Die letzten drei Gastgeber-Tore waren aber nicht mehr als Ergebnis-Kosmetik. Zu diesem Zeitpunkt feierten die Hockenheimer Fans bereits frenetisch ihr Team.
Haris Halilovic war nach dem Schlusspfiff stolz auf seine Truppe, vorherige Bedenken waren wie weggeblasen: „Wir haben heute ganz Vieles gut gemacht. Das hat bei der guten Vorbereitung und Einstellung angefangen. Wir waren allesamt konzentriert und haben ein Vielfaches der Vorgaben umgesetzt. Das bedeutet für mich aber auch, dass der Lernprozess meiner Mannschaft wächst und da kann der gesamte Verein stolz sein, denn wir haben eine der spielstärksten Mannschaften Badens. Damit war vor einem Monat doch nicht zu rechnen…“ Brettens Coach Henning Paul war hernach überzeugt: „Dieser HSV hat nicht nur verdient bei uns gewonnen, sondern gehört auch zu den Titelkandidaten.“ Aber solche Worte will man beim HSV – jedenfalls derzeit – nicht hören.
Torschützenliste:
HSV: Daniel Ludmann, Pascal Lang, Magnus Ramczykowski; Felix Gubernatis (3), Simon Gans (5/1), Steffen Krüger, Mirko Hess (4), Daniel Müller (6), Philipp Stotz (6/3), Philippe Schinke (4), Karsten Klein (1), Hendrik Nees, Alexander Lein.
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