TBG-Aufwärtstrend bleibt unbelohnt
Badenliga-Schlusslicht Reilingen verliert bei Spitzenreiter SG Heddesheim mit 26:32 (12:12)
Zu einem geteilten Fazit führte der jüngste Auftritt der Turnerbund-Handballer, die am Sonntagabend beim derzeitigen Klassenbesten gastierten. Eine Woche nach dem emotionalen Derby-Heimsieg gegen Hockenheim zeigte die Dojcak-Sieben auch im Duell mit dem Titelkandidaten lange Zeit eine ansprechende Leistung, die keine gravierenden Unterschiede zwischen den gegensätzlichen Extrem-Positionen im Klassement erkennen ließ. Der Erfolg der Gastgeber fiel am Ende wohl etwas zu deutlich aus, wurde aber in gewisser Weise doch den ungeschriebenen Gesetzmäßigkeiten des Sports gerecht.
Eine dieser „Regeln“ besagt, dass üblicherweise der besser platzierte Kandidat als Sieger vom Platz geht, und so kam das unter Neu-Trainer Frank Schmiedel seit dessen Amtsantritt im Dezember verlustpunktfreie SGH-Team trotz durchwachsener Darbietung zu zwei nicht unverdienten Zählern. Die Reilinger standen also fast zwangsläufig mit leeren Händen da, und verloren nach dem Remis des Vorletzten Viernheim weiter an Boden.
Der erste Durchgang in der Nordbadenhalle wurde zu einem munteren Hin und Her, bei dem sich die Mannschaften mehrfach in der Führungsrolle abwechselten. In der 17. Minute führten die Gäste nach einem Doppelschlag von Linksaußen Zöller aus dem Positionsspiel und von der Siebenmeter-Linie mit 8:7. Ebenfalls zwei Treffer in Folge von Kreisläufer Daniel Müller bedeuteten später das 11:10 für den Turnerbund (25.), der sich mit dem 12:12 zur Pause – Spielmacher Rausch vollendete nach energischem Solo – überaus achtbar aus der Affäre gezogen hatte.
Angesichts des weiteren Verlaufs hatte es fast schon vorentscheidende Bedeutung, dass die Reilinger den Start in die zweite Halbzeit mehr oder weniger verschliefen und sich binnen drei Minuten auf 12:15 distanzieren ließen. Noch schwerer wog jedoch die Disqualifikation für Andreas Rausch, der in der 37. Minute beim Laufduell einen konternden Heddesheimer unabsichtlich, aber für die Schiedsrichter „rot-würdig“ zu Fall brachte – immerhin bleibt dem gerade wieder in Schwung gekommenen Regisseur eine Sperre erspart. Sechseinhalb Minuten vor dem Ende verkürzte der neunfache TBG-Torschütze Dominik Zöller letztmals zum 24:26, ehe sich die Hausherren in der Schlussphase gegen nachlassende Kontrahenten durch Konter und druckvolle Spielzüge endgültig befreien konnten.
„Die Schwächen im Überzahlspiel und der Ausfall des in Angriff wie Abwehr starken Rausch haben uns heute um ein besseres Ergebnis gebracht. Dennoch bin ich nicht unzufrieden mit dem Auftreten meiner Spieler, die trotz der fast aussichtslosen Lage mit großem Engagement zu Werke gegangen sind. Es war zu erkennen, dass wir uns noch nicht aufgegeben haben“, sah TBG-Coach Dojcak seine Truppe auf einem guten Weg.
Und auch Frank Schmiedel konnte mit dem Ausgang der Partie gut leben: „In dem vergangenen Wochen sind wir immer wieder ans Limit gegangen. Es war klar, dass auch mal wieder ein kleiner Einbruch kommen würde, zumal der TBG seine bekannte Kampfstärke bewiesen hat. Wir freuen uns über den ersten Platz, machen uns aber über den Aufstieg noch keine Gedanken.“ TBG: Schleyer, Eberwein, Weick; T. Haffner, Schneider, Rausch (1), Müller (5), Schifferdecker (2), C. Bikowski (4), Decker (2), Sand, Zöller (9/5), M. Haffner, Krüger (2).
SGH: Jahnke, Hoffmann, Schemenauer; Buse (10), Wacker (4), Geiger (2), Dubois (1), Braun (3), Doll (3), Diefenbach (7/3), Wingendorf, Blum (2).
Spielverlauf: 0:1, 2:1, 5:3, 7:8, 9:8, 10:11, 12:12 (Hz) 15:12, 18:14, 19:17, 24:20, 26:24, 30:25, 32:26.
Strafwürfe: 4/3 - 6/5 - Zeitstrafen: 8 – 3 – Disqualifikation: 0 - 1
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