Handball: TSV-Amicitia erkämpft 21:21-Unentschieden gegen HSV Hockenheim Punkt wie einen Sieg gefeiert
VIERNHEIM. Die Fans feierten ihr Team wie nach einem Sieg, für die Handballherren gab es stehende Ovationen nach dem 21:21 gegen den HSV Hockenheim. Der TSV Amicitia hatte gegen einen der Topfavoriten auf die Meisterschaft eine tolle Leistung gezeigt. Über 350 Zuschauer erlebten von der ersten bis zur letzten Spielminute Spannung pur. Das Spiel war an Einsatz und Dramatik nicht zu überbieten.
Bis zum 5:4 konnte Viernheim durch Fischer, Bernhardt (2), Gunst und Zöller jeweils den Führungstreffer markieren, den Hockenheim postwendend egalisierte. Zwischen der 13. und 20. Minute leistete sich der Angriff einige Fehlversuche, die Hockenheim konsequent in eine eigene 5:7-Führung umwandelte. Gunst sorgte für das 6:7, doch weitere neun Minuten ohne eigenen Treffer bedeuteten das zwischenzeitliche 6:10. Fischer verkürzte auf den 7:10-Pausenstand per Siebenmeter.
17 Treffer in einer Hälfte waren der Beleg, dass die Abwehrreihen dominierten. Nach dem Seitenwechsel rauften sich die Handballfans, die ihre Mannschaft fantastisch anfeuerten, die Haare: Bernhardt, Kuhn und Heckmann scheiterten völlig freistehend, ehe Jost und Zöller den Anschluss zum 9:10 erzielten. In Unterzahl erzielte Philipp Gunst den 14:14-Ausgleich, die Freude war jedoch nur kurz, denn der HSV nutzte die Überzahl zur neuerlichen 14:16-Führung. Die Mannen von Trainer Frank Schmitt waren aber nicht bereit, aufzugeben. Über den Kampf versuchten sie, die spielerischen Defizite auszugleichen - das hat das Team aus den jüngsten Niederlagen gelernt. Müller und Peiter schafften jeweils den Anschluss zum 15:16 und 16:17, ehe Hockenheim wieder auf 16:19 davonzog.
Fischer legte per Siebenmeter zum 17:19 nach. Auf der anderen Seite vertrat Niki Hoffmann seinen Kollegen Ruven Dietrich im Tor und pariert einen Strafwurf. Im Gegenzug verkürzte Nils Peiter von Rechtsaußen auf 18:19, und Philipp Zöller knallte aus dem Rückraum zum vielumjubelten 19:19-Ausgleich ein. Die starken Hockenheimer gingen noch zweimal in Führung, Frank Schmitt nutzte eine Auszeit, um sein Team für den Schlussspurt einzustimmen.
Die letzten Minuten wurden dramatisch: Erst glich Zöller zum 21:21 aus, dann parierte Ruven Dietrich den nächsten Hockenheimer Angriff. Sollte der erste Heimsieg doch gelingen? Heckmann scheiterte aber mit einem Wurfversuch, und es unterlief ihm ein Fangfehler. Philipp Bernhardt sicherte sich den Ball, wurde jedoch wegen angeblichen Foulspiels zurückgepfiffen.
Die Führung war dahin, stattdessen musste man um das Unentschieden bangen. Wenige Sekunden vor Schluss kam Hockenheim über Linksaußen frei zum Wurf, doch der überragende Ruven Dietrich vereitelte die Chance der Gäste und rettete den verdienten Punktgewinn. Trainer Schmitt sieht sein Team auf einem guten Weg: "Die Mannschaft hat einen guten Charakter."
TSV Amicitia: Ruven Dietrich, Niki Hoffmann, Lars Heckmann, Philipp Bernhardt (2), Philipp Zöller (5), Jan-Axel Jost (3), André Kuhn, Fabian Joerchel, Philipp Gunst (3), Fabian Müller (1), M. Fischer (4/4), Patrick Daunke, Nils Peiter (3). su © Südhessen Morgen, Dienstag, 13.11.2012
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