Badenligaforum/Landesligaforum-Nord

HSG-Badenliga-Herren brauchen weiterhin Geduld

St. Leon / Reilingen verliert beim TSV Viernheim mit 23:29 (11:15) / Comeback von Matthias Rohr

Einmal mehr standen die HSG-Handballer am Samstagabend in der Viernheimer Harbig-Halle nach Spielende mit leeren Händen da, obwohl sie vorübergehend den Hausherren ordentlich Paroli geboten hatten. Letztlich setzte sich jedoch das Team von TSV-Coach Frank Schmitt dank der geringeren Fehlerquote sowie des homogeneren Auftretens durch, und feierte damit den ersten Heimsieg der laufenden Saison. Der auswärts weiter erfolglose Vorletzte darf hingegen immerhin aus der Tatsache Hoffnung schöpfen, dass sich die personelle Situation deutlich entspannt hat.

Wieder an Bord waren nach mehrwöchiger Verletzungs- und Urlaubspause Allrounder Rouven Martus und Kreisläufer Felix Hüttner, während ein überraschender „Neuzugang“ erstmals nach über vier Jahren wieder in einem Pflichtspiel zum Ball griff: Rückraumakteur Matthias Rohr war 2008 gerade mit der SG Leutershausen in die Regionalliga aufgestiegen, als ihn eine schwere Halswirbel-Verletzung aus einem Testspiel zum Karriere-Ende als Leistungssportler zwang. Jetzt kehrt der 32-jährige Reilinger – Ex-Junioren-Nationalspieler mit Bundes- und Zweitliga-Stationen bei Kronau-Östringen, Wallau-Massenheim, Ludwigsburg-Oßweil und Oftersheim/Schwetzingen – aushilfsweise zu seinen handballerischen Wurzeln zurück. „Allerdings soll diese Interims-Lösung nur so lange dauern , bis die Probleme auf der halblinken Position geklärt sind“, betonte Rohr nach seiner anstrengenden HSG-Premiere.

Der 1,93 Meter große Routinier dürfte mit seinem Gardemaß und enormen Erfahrungsschatz vor allem zu einem wichtigen Stützpfeiler der Hintermannschaft werden, wo er am Samstag bereits erste Akzente setzte. Keine „Wunderdinge“ sind hingegen im Offensivspiel zu erwarten, wo Rohr zu mehr Ruhe und Struktur beitragen, aber nicht zwangsläufig eine Hauptrolle als Torschütze spielen möchte.

Doch in Viernheim fehlten der neuen HSG-Formation noch die nötigen Automatismen und der spielerische Feinschliff, weshalb die Gäste nach anfänglicher 3:2-Führung (5.) neun Minuten vor Ende des ersten Durchganges mit 7:13 zurücklagen.
Obwohl die Hausherren insgesamt vier Strafwürfe nicht an den Keepern Eberwein und Schmidt vorbeibrachten, verteidigten sie ihren Vorsprung auch nach dem Seitenwechsel.
Nach Hüttners 19:21 (47.) zog der TSV – in der zweiten Halbzeit wiederholt nach Torwart-Herausnahme mit sieben Feldspielern im Angriff – bis zur 54. Minute auf 26:21 davon. Rohr und Martus verkürzten letztmals, ehe die Einheimischen mit drei weiteren Treffern endgültig den Sack zumachten.

„Es ist einfach schade, dass sich die Jungs trotz tadellosem Einsatz und intakter Moral durch einige nicht eingehaltene Absprachen und ignorierte Vorgaben wieder einmal selbst um den möglichen Lohn der Mühen gebracht haben“, schwankte HSG-Co-Trainer Zdeno Gajarsky in Vertretung des verhinderten Branko Dojcak bei seiner Bilanz zwischen Optimismus und Frustration.

HSG: Eberwein, Schmidt; Rausch (3), Decker (4/1), M. Haffner (2), Schmitt, Lansche, C. Bikowski (5), Brenzinger, Schneider (2), Hüttner (2), Martus (3), Rohr (2), Kliesow.

Spielverlauf: 1:0, 2:3, 5:3, 9:6, 13:7, 14:9, 15:11 (Hz.) 15:12, 16:14, 21:19, 26:23, 29:23.

Strafwürfe: 6/2 – 2/1 // Zeitstrafen: 1 – 1 // Disqualifikationen: 0 – 0.

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