Der HSV tobt sich gegen die Viernheimer so richtig aus
Verdienter 25:21 (12:11)-Heimsieg / Wiedergutmachung betrieben.
Es war wie ein Befreiungsschlag – nach dem Schlusspfiff und dem 25:21-Erfolg gegen den TSV Amicitia Viernheim lagen sich Spieler und Verantwortliche des HSV Hockenheim jubelnd in den Armen. Vergessen war dabei die vorangegangene Pleite in Friedrichsfeld. „Wir haben die Maßstäbe in der Handball-Badenliga wieder zurecht gerückt und wollen jetzt unsere gute Platzierung übers Rundenende behaupten“, blickte nicht nur Alexander Volz auf die beiden noch ausstehenden Begegnungen gegen Pforzheim-Eutingen und in Knielingen nach Ostern optimistisch drein. Der Ex-Viernheimer lieferte ausgerechnet gegen seinen früheren Verein sein bestes Spiel im HSV-Dress ab. Zurück lag eine nicht unbedingt erbauliche Trainingswoche beim HSV, das 18:29 im Mannheimer Vorort musste verdaut werden.
Vor endlich wieder einmal imposanter Kulisse tobten sich die Hockenheimer Akteure in der Rudolf-Harbig-Halle so richtig aus. Vor allem in der zweiten Halbzeit zündeten Philippe Schinke, Mirko Hess, Felix Gubernatis, Alexander Volz und Co. den Turbo. Linksaußen Hess gab in der 36. Minute das Startsignal mit einem Kunstwurf fast von der Außenlinie zum 14:15-Anschlusstreffer. Dann folgten drei Glanzminuten von Gubernatis, der in der eigenen Abwehr zweimal den Ball herausfischte und nach erfolgreichen Kontern aus dem Rückstand ein 16:15 machte. Und unter dem Jubel der Fans setzte er von der ungewohnten Rechtsaußenposition noch einen drauf – 17:15, ein lupenreiner Hattrick.
Was sich dann in den folgenden Minuten in der Halle abspielte, war vom Feinsten. Hockenheim gab das Geschehen nicht mehr aus der Hand. Hess vernaschte außen dreimal in Folge seinen Kontrahenten und stellte auf 20:17. Schinke, Volz und Simon Gans erhöhten auf 23:17, damit war der Widerstand der Südhessen gebrochen. Selbst deren Bundesliga-erfahrener Spielertrainer Frank Schmitt, der sich sporadisch einwechselte, konnte keine spielentscheidende Wende mehr herbei führen und scheiterte ein ums andere Mal an der jetzt aufmerksamen HSV-Abwehr, die in Torwart Pascal Lang den sicheren Rückhalt hatte. Spätestens beim 24:17 (51.) war die Entscheidung gefallen.
Positiv machte sich auf Hockenheimer Seite der Einsatz von Abwehrspieler Fabian Reinhardt bemerkbar, der mit seiner Übersicht dem Defensivverband viel Sicherheit verlieh und zurecht von seinem Trainer Haris Halilovic Lob erhielt: „Aus Studiengründen kann Fabian kaum bei uns trainieren, steht aber immer zur Verfügung – ein Klassekerl.“
In der ersten Halbzeit sah es lange nicht so gut für den HSV aus. Viernheim übernahm gleich nach dem Anpfiff das Kommando, führte in der 7. Minute 4:2. Vor allem Denis Markert (3) und Philipp Zöller (1) waren da bei den Gästen in ihrem Element. Erst ab der 13. Minute bekam der Hockenheimer Defensivverband die Sache so einigermaßen in den Griff, schaffte aber erst in der 21. Minute die erste Führung zum 7:6. Das war aber noch kein Freibrief, denn die Gäste ließen sich nicht abschütteln. Nach dem 10:10 (28.) sorgten zwei Distanzwürfe von Schinke zum 12:10. Erst in letzter Sekunde konnte der TSV zum 12:11-Halbzeitstand verkürzen. Taktisch und konzeptionell neu ausgerichtet, ließ Hockenheim den Viernheimern in Durchgang zwei keine Chance mehr.
HSV-Coach Halilovic war nach der Partie hoch zufrieden: „Wir haben eine Halbzeit lang unser Konzept gesucht. Lange Zeit haben wir zu nervös gespielt und waren nicht geduldig. Erst in der zweiten Halbzeit sind dann die Vorgaben richtig in die Tat umgesetzt worden. Jeder hat heute gesehen, dass das Team Charakter hat. Die Friedrichsfelder Pleite ist damit vergessen gemacht…“
Torschützenliste:
HSV: Pascal Lang, Max Lutz, Jonathan Wolf; Fabian Reinhardt, Daniel Müller, Hendrik Nees, Karsten Klein, Felix Gubernatis (4), Mirko Hess (6), Alexander Lein, Alexander Volz (5), Simon Gans (3), Philippe Schinke (7/1), MAx Rausch.
Autor: Hans Georg Teufel
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