Badenligaforum/Landesligaforum-Nord

Handballer triumphieren in Königshofen
Unerwarteter 31:27-Erfolg durch hervorragende Mannschaftsleistung
AUSWÄRTSSIEG!!! Viernheims Badenligahandballer ließen im Sonntagsspiel bei der HG-Königshofen-Sachsenflur im Taubertal von Beginn an nichts anbrennen und gingen nach 60-Minuten als verdiente 31:27-Sieger vom Parkett. Über zwei Stunden Anfahrt, eine kalte Halle, die an einen Flugzeughangar aus dem Zweiten Weltkrieg erinnerte, und ein Hallensprecher, der mehr redete und kommentierte als alle Badenligasprecher über die gesamte Saison zusammen, reichten nicht aus um den „Blau-grünen“ den gar auszumachen.
Geduldig und souverän wie noch in keinem Spiel zuvor in der Saison organisierte sich die Ritter-Truppe in Angriff und Verteidigung. Jan Axel Jost nahm das Heft in die Hand und dirigierte seine Mitspieler mit Zeichensprache als auch verbal.

Vier Angriffe und 3:45-Minuten brauchten die Viernheimer um das erste Tor zu erzielen. Der bestens aufgelegte Stefan Tunkl übernahm diesen Part und glänzte bis zum Zwischenstand von 8:10 für Viernheim mit allein fünf Toren. Nicht weniger erfolgreich zeichnete sich der auf Linksaußen eingesetzte Denis Markert in der Anfangsphase des Spiels aus, das sich die Gastgeber etwas leichter vorgestellt haben dürften. Die HG war bisher in eigener Halle ungeschlagen. Nach einer Parade von Niki Hoffmann im Viernheimer Tor konnte Jost seine Truppe beim Stand von 9:12 sogar auf drei Tore in Führung werfen, die bis zum Halbzeitpfiff allerdings auf ein Törchen zum 15:16-Halbzeitstand zusammenschrumpfte.

Nach dem Seitenwechsel zogen die Gastgeber erst gleich um nur kurz darauf sogar mit 17:16 in Führung zu gehen. In Unterzahl (2 min Zöller) gelang Florian Hees, der in Königshofen sein bestes Saisonspiel ablieferte, der Ausgleich. Über 18:18, 21:21 und 22:23 konnte die Mannschaft von Mirko Ritter sogar bis 22:25 absetzen, bevor die Gastgeber ein ums andere Tor aufholten und in der 50. Minute erneut den Ausgleich herstellen konnten. Erinnerungen an die Spiele zuvor wurden wach, wo man stets mit fortschreitender Spieldauer das große Nervenflattern bekam und zig Chancen vergeigte. In Königshofen war davon überhaupt nichts zu sehen. Anstatt sich aufzugeben und technische Fehler en masse zu begehen, blieb die Viernheimer Truppe „cool“ und abgeklärt. Die Belohnung folgte nach gleich zwei wichtigen wie sehenswerten Paraden von Niki Hoffmann mit dem 25:26 und 25:27, auf dem Fuße.
Ein Sieben-Meter-Strafwurf für Viernheim den Stefan Tunkl eiskalt verwandelte und eine damit einhergehende zwei Minuten Zeitstrafe brach bei den Gastgebern in der 54. Spielminute endgültig den Widerstand. 25:28, 25:29, 27:30 und zum Schluss noch das 27:31 sicherte unserer Badenligatruppe zwei Wichtige und im Vorfeld nicht für möglich gehaltene Punkte in der Fremde.

Fazit: Insgesamt zeigte die Mannschaft von Mirko Ritter eine der stärksten Leistungen der Saison. Die Souveränität und Cleverness und wie der Erfolg zustande kam ist neu und macht Lust auf viel mehr. Jan Axel Jost stellt sich seiner Verantwortung als Spielmacher und füllte diese Rolle mehr als gut aus. Vor allem aber scheint bei Florian Hees und Phillip Bernhardt ein Knoten geplatzt. Beide lieferten ein Spiel ab in dem ihnen der Spaß am Sport deutlich anzumerken war. Stefan Tunkl (9 Tore), Denis Markert (8), Jan Axel Jost (6), Phillip Zöller (5) und Florian Hees (4) teilten sich die Tore untereinander auf. Am kommenden Samstag kommt die Vertretung aus Neuenbürg in die Rudolf-Harbig-Halle.

Aufstellung: Hoffmann, Frohn – Kempf , Bernhardt, Schwind, Zöller, Jost, Höger, Müller, Peiter, Hees, Tunkl, Markert, Deckert.

Quelle: Viernheim24.de

Zur Vervollständigung der Bericht von Königshofen:


HG verliert mit 27:31 gegen den Tabellenletzten aus Viernheim

ImageNach einem langen Kopf-an-Kopf-Rennen verloren die Badenliga-Handballer der HG Königshofen/Sachsenflur gegen den TSV Viernheim mit 27:31. Die Ursachen für die Niederlage liegen deutlich auf der Hand.

Es war das letzte Heimspiel in diesem Jahr. Und es sollte für die HG die erhofften Punkte bringen. Doch dann kam alles anders.

In der 13. Spielminute stand es durch einen Ausgleichstreffer des TSV Viernheim mal wieder unentschieden. Durch absolute Fehleinschätzung am Kreis verlor die HG den Ball und der sofort folgende Konter brachte den TSV zum ersten Mal mit 7:6 in Führung. Während auf dem Spielfeld der TSV der Schad-Mannschaft völlig den Schneid abkaufte, rieben sich auf den Rängen die Fans der HG die Augen. Denn der Gegner, der gerade dabei war, die HG in Grund und Boden zu spielen, ist Tabellenletzter.

Bis zur Halbzeit blieb die HG zwar immer knapp im Hintertreffen, schaffte aber noch notdürftig den Anschluss zum 15:16. Und das, trotz verpatztem Siebenmeter durch Patrick Klemd und viel zu vielen Fehlern.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit ging die HG mehrfach mit einem Treffer Vorsprung in Führung. Doch der verbissen kämpfende TSV blieb dran, schaffte in der 50. Minute mal wieder den Ausgleich und verwandelte einen Siebenmeter zum Führungstreffer. Von da an hatte die HG nur noch das Nachsehen und musste die letzten Minuten in Unterzahl bestreiten. Am Ende hieß es für die HG, mit 27:31 eine fette Niederlage gegen den Tabellenletzten zu kassieren.

Gewarnt hatte HG-Trainer Alex Schad sein Team vor den Viernheimern. Hat die Mannschaft die Warnung nicht ernst genommen? Zumindest schien es über lange Zeit so. Denn das, was die HG an diesem Sonntag zeigte, war einfach nur schlecht. Der Angriff war über weite Strecken viel zu langsam, und vor allem waren die Spielzüge zu vorhersehbar. Ein Wunder fast, dass sich der TSV erst in der 50. Minute traute, ins Zuspiel zu rennen, der HG ganz locker den Ball abzunehmen und mit einem einsam ausgeführten Gegenstoß einen weiteren Treffer zu erzielen. Zuviel Zuspiel- und Annahmefehler - alles wie gehabt auf der HG-Seite. Über die Flügel kam an diesem Sonntag gar nichts. Auch die sonst so sichere Bank Miroslav Cico trat kaum in Erscheinung. Vielleicht, weil er gedanklich nicht ganz bei der Sache ist. Cico hätte jeden Augenblick Vater werden können. Zwischendurch häuften sich die Einzelaktionen mit Wutwürfen von Deis und Orf, die auch nicht förderlich waren und schon gar nicht zum Ziel führten.

Und was war mit der Abwehr los? "Ich weiß es einfach nicht", kommentiert Trainer Alex Schad hinterher resigniert. Scheinbar aus Gips gegossen, blieb sie viel zu passiv stehen und schaute den Aktionen des Gegners einfach zu - keine Störmanöver und schon gar kein Block.

Königshofens Neuzugang Gabor Toth trat als Kreisläufer auch noch nicht richtig in Erscheinung. Anders, der wieder aktivierte Tibor Horvath. Der steuerte zumindest drei Tore bei. Daniel Rakovic konnte auf Grund einer Verletzung nur zeitweise eingesetzt werden. Dieses Mal unterstützten Andre Zahner und Martin Klotz ihn mit ein paar guten Aktionen während ihrer Einsätze im Tor.

Der HG zu Gute gehalten sei, dass sie erst am Vortag ein kräftezehrendes Spiel gegen die HSG bestritt, mit zwei Neuzugängen zurecht kommen musste und Viernheim wirklich eine gute Leistung gezeigt hat. Deren Abwehr stand wie ein Block und der Torwart besorgte den Rest.

Damit wurde einmal mehr bewiesen, wie hoch die Leistungsdichte in der Badenliga ist. Doch wer auf Dauer in dieser Liga mithalten will, darf sich einfach keine sagenhaften 23 technischen Fehler während eines einzigen Spiels leisten, und schon gar keine Überheblichkeit gegen den Tabellenletzten. Glück im Unglück: die HG bleibt auf Platz zehn.

Quelle: HP HG Königshofen