Badenligaforum/Landesligaforum-Nord

Handballer kommen mit blauem Auge davon
Kurioses 32:32-Remis hilft nur wenig weiter

Einmal mehr einen echten Handball-Krimi bekamen die vielen Zuschauer in der Rudolf-Harbig-Halle am Samstag geboten. Ein mehr oder minder gerechtes Unentschieden das durch einen kuriosen Team-Time-out des Co-Trainers der Gäste aus Neuenbürg zustande kam bringt den „Blau-grünen“ zwar einen wichtigen Punkt, zeigte aber auch wieder deutliche Schwächen auf.
Ein verdientes Unentschieden war es nur für die Gäste vom HC-Neuenbürg. Für Viernheims Handballer war es ein verlorener Punkt. Vier Tore (11:7) lag die Truppe des Trainergespanns Ritter/Schmitt bereits nach gut 15 Minuten in Front, die Neuenbürg nach einem respektablen Lauf bis zur Halbzeit nicht nur aufholen konnte, sondern in eine Ein-Tore-Führung umwandeln konnte. Dank etlicher Paraden von TSV-Amicitia-Torhüter Niki Hoffmann blieb das Ergebnis bis dahin wenigstens noch ausgeglichen.
Die Einheimischen taten sich sichtlich schwer gegen einen unbequemen aber keineswegs überlegenen Gegner. Nach einem ordentlichen Beginn schlichen sich bei den Viernheimern unerklärliche technische Fehler ein, die die Gäste ein ums andere Mal ins Spiel brachten.

Spätestens nach 21 Spielminuten war die Ordnung im Viernheimer Spiel hinüber. Hektisch, überhastet, ungenau in Zuspiel und Abschluss, so zeigten sich die Blau-Grünen, die ihren Gegner dadurch aufbauten und immer besser ins Spiel brachten.
Keine große Besserung war in der zweiten Hälfte zu verzeichnen. Die Gäste lagen immer in Führung und Viernheim hatte große Mühe den Anschluss zu halten. Erst als sich die Gäste in der 51. und 53. Spielminute gleich um drei Feldspieler durch Zeitstrafen dezimierten, kamen die Blau-Grünen noch einmal heran und konnten durch eine offene Deckung und einigen sehenswerten Kontern bis auf 30:30-Tore herankommen. Denis Markert schaffte in Minute 55 sogar eine erneute Führung für sein Team, das trotz Überzahl, den erneuten Ausgleich zum 31:31 hinnehmen musste. Sekunden vor Spielende vergab Christian Peiter die große Chance zum Sieg, sein Ball wurde von Gästekeeper Helmle allerdings eliminiert. Ein blitzschnell eingeleiteter Gegenkonter der Gäste lies den Viernheimer Spielern und Zuschauern bereits den Atem stocken. Das Spiel schien gelaufen, denn ein Neuenbürger Spieler hatte nur noch Viernheims Keeper Niki Hoffmann vor sich, als plötzlich die Hallensirene den Angriff stoppte. Neuenbürgs Co-Trainer Achim Frantz legte aus unerklärlichen Gründen die grüne Time-Out-Karte auf den Zeitnehmertisch, was das Spiel sofort unterbricht. Glück für die Einheimischen, Pech für die Gäste, die so einen klaren Sieg verschenkten. Am Ende dürfen sich die Blau-Grünen nicht beklagen. Es wäre einiges mehr drin gewesen.

Fazit:
Vom Klassespiel am vergangenen Wochenende in Königshofen-Sachsenflur war nicht mehr all zu viel Energie zu sehen. Um in eigener Halle gegen Neuenbürg die erhofften Punkte einzufahren muss man mehr bieten. Oder muss man sagen weniger? Weniger technische Fehler, weniger Konfusion, weniger überhastete Abschlüsse. Außerdem muss man die Frage stellen wie es einem Gästespieler, wie Andreas Weis, erlaubt werden kann, elf Tore zu erzielen. War in Königshofen wesentlich mehr Kommunikation in der Mannschaft zu sehen, fehlte diese gegen Neuenbürg ebenfalls über weite Strecken.
Erfreulich zu sehen war erneut die hervorragende Torhüterleistung von Niki Hoffmann, der ein gutes Dutzend hochprozentiger Würfe vereitelte sowie die Leistung von Florian Hees, der erneut ein starkes Spiel ablieferte. Noch zu erwähnen gilt Denis Markert, der mit sieben Treffern Viernheims bester Torschütze war. Solide auch wieder Stefan Tunkl, Jan Axel Jost und Philipp Zöller, die eine solide aber nicht bestechende Leistung aufs Parkett legten.

Quelle: Viernheim24.de