Fürs Derby macht die Sportredaktion der FN schon mal Überstunden:
HANDBALL: Im gestrigen Nachholspiel der Landesliga Nord siegt der TV Hardheim knapp / Zwischenhoch der HG genügt nicht
Team mit mehr Substanz siegt im DerbyVon unserem Redaktionsmitglied Michael Fürst
Königshofen/S. - Hardheim 25:27
Königshofen/Sachsenflur: Hensel, Zahner (beide Tor), Fischer, Sven Meder 7/1, Größlein 1, Leuthold 1, Rene Meder 1, Klemd 1, D. Meyer 5, Cico 2, Sebastian Meder, Toth 5, Nixdorf 2, T. Meyer, Weiß.
Hardheim: Pekar, Ernst (beide Tor), Ackermann 1, Farrenkopf 4, Leiblein 1, Bischof 5, Withopf 6, Neuhaus 5, Schneider, D. Gärtner 4, P. Steinbach, Michel 1.
Spielfilm: 0:3, 2:5 (10.), 5:10 (20.), 7:10, 9:15, 11:15 (Halbzeit), 13:15, 16:16, 19:17 (43.), 19:19, 20:21, 21:23 (51.), 22:25, 22:26, 24:26, 25:27. - Schiedsrichter: Christian Ebert und Otto Kraft (Buchen). - Zuschauer: 400.
"Hier regiert der TVH!", schallte es gestern Abend um 21 Uhr in der Tauberfrankenhalle. Oben auf den Rängen standen etwa 200 Fans des TV Hardheim und klatschten ausgelassen, unten auf dem Hallenboden tanzten die Spieler, schupsten sich in "der Humba" fröhlich hin und her. Der TVH hatte soeben das brisante Landesliga-Derby bei der HG Königshofen/Sachsenflur gewonnen. Doch die Mannschaft von Trainer Bernd Becker benötigte einen enormen Kraftakt gegen nimmermüde Königshöfer. Nimmt man es rein mathematisch, so hat die Heimmannschaft das Spiel an der Siebenmeter-Linie verloren. Fünfmal traten "die Roten" zum Strafwurf an, fünfmal versemmelten die Akteure von Trainer Heiko Maag.
Hardheim bringt Struktur ins Spiel
"Am Ende hat die Mannschaft mit mehr Substanz gewonnen, und weil wir auf mehr Positionen gefährlicher waren", sagte der überglückliche Hardheimer Trainer Bernd Becker nach 60 packenden Minuten. Dieser Einschätzung stimmte Heiko Maag uneingeschränkt zu: "Der Sieg ist verdient, ohne Frage, denn die Hardheimer haben letztlich auch den etwas besseren Handball gespielt."
Es war ein Kraftakt, dem sich die HG Königshofen/Sachsenflur ausgesetzt sah. Nachdem der jüngste Erfolg gegen Plankstadt mit nur acht gesunden Spielern errungen wurde, fehlten der Heimmannschaft gestern Abend die entscheidenden Körner, um dem TV Hardheim auch in der dramatischen Schlussphase Paroli zu bieten.
Dass es überhaupt zu einer packenden Schlussphase kam, war einerseits der Hardheimer Schludrigkeit, andererseits aber auch der Königshöfer Kampfeslust geschuldet. Der TVH erwischte nämlich den weitaus besseren Start, legte die Nervosität zuerst ab und brachte schnell Struktur ins Angriffsspiel. Vor allem die wuchtigen Würfe von Nico Neuhaus fanden das Ziel, so dass dieser schon nach knapp zehn Minuten fünf Treffer erzielt hatte, und Hauptverantwortlicher der 10:5-Führung des TV war. In der ersten Hälfte zeigte bereits Juraj Pekar seine Klasse. Zur Pause stand es 11:15.
Doch die HG kämpfte, kam furios aus der Pause und trug ihre Angriffe zwar nicht mit mehr Spielwitz, dafür aber mit mehr Vehemenz vor. Der TVH schlampte im Defensivverhalten, so dass Dennis Meyer in der 39. Minute zum 16:16 traf. Jetzt war es ein echtes Derby, in dem es aber unter den Spielern zu jeder Zeit fair zuging. Die Heimmannschaft ging dann sogar mit 19:17 in Führung, und der gestern bockstarke Philipp Hensel hielt bei diesem Stand sogar noch einen Siebenmeter.
Doch dann sah man quasi minütlich die Kräfte der HG schwinden, so dass Hardheim immer leichter zu Toren kam. Thomas Withopf stellte mit einem "Dreierpack" zwischen der 50. und 53. Minute die Weichen dann auf den verdienten Hardheimer Sieg.
© Fränkische Nachrichten, Donnerstag, 22.11.2012
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Auf der FN-Seite kann man sich auch einen ausführlichen Video-Bericht anschauen:
https://www.fnweb.de/sport/regionalspor ... y-1.810314