Turnerbund-Routiniers treffen nach Belieben
Landesligist Reilingen schlägt den TSV Rot zu Hause mit 36:27 (17:10)
„So leicht hätte ich mir das nicht vorgestellt“, war Branko Dojcak noch eine halbe Stunde nach dem Schlusspfiff der Partie seiner TBG-Handballer gegen die junge Truppe aus Rot verblüfft darüber, wie problemlos der überdeutliche und nie gefährdete Erfolg zustande gekommen war. Die Reilinger schoben sich mit jetzt wieder ausgeglichenem Konto am TSV vorbei auf den sechsten Tabellenplatz. Die einheimischen Zuschauer erlebten in der Mannherz-Halle fast eine Art Zeitreise, denn vor allem die älteren Spieler in den Reihen der Hausherren agierten wie an früheren Glanztagen.
Die Herren Ralf Hübner (43 Jahre / 7/1 Tore), Thomas Haffner (32 / 6) und Ralf Schifferdecker (31 / 6) zeigten sich in ausgesprochener Tor-Laune und avancierten damit zu den effektivsten Schützen der Gastgeber, die mit dem 12:5 nach 18 Minuten bereits ein gehöriges Polster herausgeworfen hatten. Die Gäste versuchten zwar, energisch dagegen zu halten, betrieben jedoch letztlich einen hohen Aufwand mit vergleichsweise geringem Ertrag. „Von Reilingen hatte ich nicht die heute gezeigte Kombinationssicherheit erwartet, weshalb wir mit einer offensiven Deckungsvariante in die Partie gegangen sind – leider erfolglos, weil wir allzu oft einfach überlaufen wurden“, war Rots Trainer Gerd Bederke von seiner Defensiv-Taktik ernüchtert. Hinzu sei noch die Abneigung seiner Nachwuchs-Leute gegen den Umgang mit der haftmittelfreien Kugel gekommen: „Diese Jungs sind fast mit dem Harztopf aufgewachsen, weshalb sie vor so einem Spiel zusätzlich verunsichert sind – das hat man heute auch an unserer Angriffsquote bemerkt.“
Obwohl auch beim Turnerbund nicht jeder Schuss ein Treffer war, setzten sich die Gastgeber mit dem 17:10 zur Pause schon vorentscheidend ab. Dies lag nicht zuletzt am Können der „AH-Achse“ und den sinnvoll genutzten Freiräumen für die Kreisläufer Matthias Haffner und Fabian Manke. Auch nach dem Seitenwechsel bewegte sich der TBG-Vorsprung stets im Komfortbereich zwischen sechs und neun Toren. Wenngleich die Begegnung zwischenzeitlich an Attraktivität verlor, ging doch Dojcaks Strategie bis zuletzt auf: „Es war klar, dass wir uns nicht auf das schnelle Laufspiel der Roter einlassen dürfen. Meine Mannschaft hat es gut verstanden, einerseits das Tempo rauszunehmen und trotzdem genügend Druck und Dynamik zu entfalten. Am Ende konnte ich auf der Bank fast so gut entspannen wie gestern im Thermalbad.“ TBG: Weick, Eberwein; M. Haffner (4), Rausch (3), Hübner (7/1), T. Haffner (6), Manke (4), Schneider (1), Lansche (1), Walter (2), Sand (2), Schifferdecker (6), Siegel, Walz.
TSV: Weis, Beckmann; T. Stegmüller (1), Kögler (1), Linder, Keßler, Winkler (5), Wege (1), Gerhardt (2), Bellemann (1), Körner (9/2), Schenk (2), Popielarski (2), J. Stegmüller (3).
Spielverlauf: 2:0, 2:2, 4:3, 8:3, 12:5, 12:8, 17:10 (Hz.) 18:10, 21:12, 24:16, 25:19, 30:21, 32:25, 36:27.
Strafwürfe: 2/1 – 2/2 / Zeitstrafen: 5 – 11 / Disqualifikation: 0 - 1 (3x2).
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