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 Betreff des Beitrags: Mutige Offenheit
BeitragVerfasst: 22.11.2010, 13:31 
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Registriert: 10.06.2010, 12:37
Beiträge: 477
Eigentlich wollte ich mich nur vor dem TBG-Gastspiel ein bisschen auf der HG-Seite informieren, wo ich dann aber diesen eindrucksvollen Artikel fand.

--> allergrößten Respekt (und zwar ausnahmsweise mal den ohne "Smilie") an die Verantwortlichen für diese Aktion, den Betroffenen für sein schonungloses Outing und den Autor für die gelungene Darstellung!
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Quelle: HP HG K/S

". . . dann sauf ich mich zu Tode" - Frank Milbich warnt vor Alkoholsucht

Er war in seiner Jugend einer der talentiertesten Handballspieler. Doch dann griff er lieber zur Bierflasche. Jetzt warnt Frank Milbich vorm Alkohol.

"Die Roth-Brüder saßen noch auf der Bank, während ich mich schon auf dem Feld verausgabte", erzählt Frank Milbich vom TSV Jöhlingen bei Karlsruhe mit sichtlichem Stolz. Doch dann habe er lieber zur Bierflasche gegriffen als ins Stützpunkttraining zu gehen, lieber zur Schnapsfalsche, als die Auswahlspiele zu besuchen. "Ich habe meine Karriere absolut versoffen", sagt er. Die Handballbrüder Michael und Ulrich Roth spielten später dutzende Male für die deutsche Handballnationalmannschaft. Milbich dagegen hat fast sein ganzes Leben zerstört. In letzter Sekunde zog er die Notbremse und schaffte nach 27 Jahren Alkoholproblem den Entzug. Auf Einladung der HG Königshofen/Sachsenflur berichtete er der Vereinsjugend am Mittwochabend in der TV-Halle von seinen schlimmen Erfahrungen. Genau 2000 Tage, nachdem er dem Alkohol abschwor.

Milbich ist kein Freund geschönter Worte. Er offenbart den Jugendlichen sofort seine Geschichte. Sie soll ein abschreckendes Beispiel für sie sein. "Ich bin Hartz-IV-Empfänger, Ein-Euro-Jobber und Alkoholiker." Das sitzt. Stille. Niemand traut sich etwas zu sagen. Milbich will aber keinen langweiligen Vortrag mit "Statistiken oder sonst was" halten. Die Jugendlichen sollen ihm Fragen stellen. Er will, dass sie aus seinen Erfahrungen lernen.

"Wie kam"s dazu?", fragt ein junger Handballer. "Das ist immer die erste, aber auch schwierigste Frage", antwortet Milbich. "Offenbar bin ich zu blöd zum trinken." Am Anfang war es Gruppenzwang. Stiefeltrinken in der Kabine. Milbich war sozusagen der Chef der Runde. "Ich dachte, ich bin der Coolste."
Wenn er einmal mit dem Trinken angefangen hatte, konnte er nicht mehr aufhören. "Dann hab" ich gesoffen, bis ich umfiel." Trotz seiner Alkoholsucht spielte er noch Jahre lang respektablen Handball, war Torschützenkönig in der Oberliga und schaffte sogar den Sprung in die Regionalliga. Doch dann wurde das Alkoholproblem immer stärker.

Als sein Sohn geboren wurde, nahm er Erziehungsurlaub. "Da konnte ich dann den ganzen Tag saufen. Es störte ja niemanden, wenn ich betrunken durch Karlsruhe spazierte."
Eines Nachmittags weckte ihn seine Lebensgefährtin: Wo ist unser Sohn? Milbich hatte das Baby beim Nachschubholen im Kinderwagen vor dem Lebensmittelgeschäft stehen lassen. "Tausend Mal schwor ich ihr, ich trinke keinen Alkohol mehr." Das Versprechen hielt bis zum Morgengrauen. Schließlich verließ sie ihn.

Dann kam der totale Absturz. Saufen, schlafen, saufen, schlafen. Drei Wochen fehlte er unentschuldigt bei der Arbeit. Die fristlose Kündigung flatterte ihm ins Haus, die er gerade noch so im Delirium registrierte. Er fasste sich ein Herz und ging zum Hausarzt. Der gab ihm noch sechs Wochen, wenn er nicht mit dem Trinken aufhören würde und gab ihm einen entscheidenden Satz mit auf den Weg: "Dein Sohn muss dann ohne Vater aufwachsen", warnte er ihn. "Da hat es Klick gemacht und ich bin zusammengebrochen."

Er setzte sich selbst auf Entzug. Schloss sich mit Wasser und Milch in seine Wohnung ein und verließ diese nur für die Treffen der Anonymen Alkoholiker. Die ersten vier bis sechs Wochen waren grauenhaft, berichtet er. Seit fast fünfeinhalb Jahren ist er trocken. Mit seiner Geschichte, will er vor allem junge Menschen vor den Gefahren des Alkohols warnen und zum ersten Mal in seinem Leben etwas Sinnvolles zu tun. Angst vor einem Rückfall hat er trotzdem: "Wenn ich wieder anfang", sauf" ich mich Tode."


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: 22.11.2010, 13:31 


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 Betreff des Beitrags: Re: Mutige Offenheit
BeitragVerfasst: 23.11.2010, 15:26 
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Registriert: 19.10.2010, 19:20
Beiträge: 16
krasse geschichte !!!!

respekt so darüber sprechen zu können!

_________________
Der Hangar muss brennen !!!!


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 Betreff des Beitrags: Re: Mutige Offenheit
BeitragVerfasst: 24.11.2010, 22:23 
Ganz klare Sache!

wer von uns war noch nicht soweit oder ist in diesem Stadium?

Bourn Out ! - Ich kann nie mieh !. ( auf Kölch - Ich kann nicht mehr - )

Alle anderen verstehen mich nicht - Bin ich doch nee Sau ?

Ich Liebe alle Menschen :n130 - aber nur wenige verstehen mich! :n130: :n130: :n130:

Ich habe Fehler gemacht. - Aber damit kann ich Leben - :fb1: :fb1:

Wenn ich Morgens in den Spiegel schaue mag ich mich!!!
( Gehalt 90.000 € incl Prämie)
N I C H T !!!!!!!!

:lol: :lol: :lol: :lol:

Ich mag meine Mitarbeiterinen und Mitarbeiter,

muß niemanden per " Order di Muffti Quälen " 26.000 Gehalt.

Habe eine Frau die ich liebe und zufriedene Kinder die mich mittlerweile mögen.

Lob den der es erkannt hat.

Aber warum outen wir uns nicht alle?

Wann ist der Mann ein Mann?


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 Betreff des Beitrags: Re: Mutige Offenheit
BeitragVerfasst: 30.11.2010, 19:24 
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Registriert: 19.10.2010, 19:20
Beiträge: 16
jetzt bin ich überfordert! :shock:

_________________
Der Hangar muss brennen !!!!


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 Betreff des Beitrags: Re: Mutige Offenheit
BeitragVerfasst: 01.12.2010, 13:55 
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Registriert: 10.06.2010, 12:37
Beiträge: 477
...und das liegt - glaube ich - nicht an Dir...

;-)

:muh


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 Betreff des Beitrags: Re: Mutige Offenheit
BeitragVerfasst: 01.12.2010, 16:14 
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Registriert: 28.06.2010, 19:06
Beiträge: 386
:?: :gruebel :koopa :n59:


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 Betreff des Beitrags: Re: Mutige Offenheit
BeitragVerfasst: 01.12.2010, 18:24 
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Registriert: 19.10.2010, 19:20
Beiträge: 16
dann bin ich ja beruhigt! :n9:

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