Badenligaforum/Landesligaforum-Nord

Umbruch nicht ohne Unruhen

Von unserer Mitarbeiterin Heike Heise

Die Erste Herrenmannschaft ist in Badenliga Nord abgestiegen, die Frauenmannschaft wollte sich auflösen und Abteilungsleiter Edwin Schad hat das Handtuch geworfen. Bei der Handballabteilung der HG Königshofen/Sachsenflur standen in der Spielpause einige Veränderungen auf dem Plan.

"Gut 15 Jahre lang war ich bestrebt, eine gute Truppe zusammenzukriegen. Ich habe immer gedacht, mit dem Handball werde ich alt." Edwin Schad hat resigniert. Es sei einfach zuviel passiert, schiebt der Abteilungsleiter der HG als Begründung nach. Die abgezogenen Punkte und der damit verbundene Abstieg der Männermannschaft sei für ihn aber nur einer von mehreren Gründen gewesen, den Abteilungsleiter- und Managerposten aufzugeben. Dass man Torwart Daniel Rakovic nicht mehr verpflichtet hat, sei ein weiterer gewesen. "Ich habe schon im Februar mit Daniel gesprochen, ob er weiter für die HG spielt und er hatte zugesagt. Damit war doch alles geklärt", erzählt Schad. Dass Rakovic dann von Heiko Maag, bis dahin Co-Trainer, eine SMS mit folgenschwerem Inhalt bekam, davon habe er nichts gewusst. "Rakovic gilt als einer der besten Torhüter in der Badenliga. Er ist auf jeden Fall für die Mannschaft ein großer Verlust", äußert Edwin Schad sein Unverständnis. Es sei die alleinige Entscheidung von Heiko Maag und der Mannschaft gewesen, schiebt Schad nach. Bei ihm wäre es nicht dazu gekommen.
"Schluss, aus, Ende, ich mach das nicht mehr", lautete Schads Konsequenz. Jetzt kümmert er sich um die erste Frauenmannschaft. "Die haben auch große Probleme und standen nach der Saison kurz vor der Auflösung", sagt er. Beispielsweise zu wenig Spielerinnen, oder eine Trainerin, die bereits im Dezember kapitulierte. Nun hat sein Sohn Alexander Schad den Trainerposten übernommen und Edwin Schad kümmert sich "um das Drumherum", wie er selbst sagt. Das angestrebte Ziel mit den Damen ist der Klassenerhalt. Über die Zukunft der Männermannschaft sagt Edwin Schad: "Die werden in der Liga nur durchgereicht." Doch da hat Trainer Heiko Maag sicher noch ein Wort mitzureden. Den Posten des Abteilungsleiters hat Edwin Schad "zwangsweise" noch bis November inne, weil sich bis dato kein Nachfolger gefunden hat.

Der "neue" Trainer kennt das Team

Seit fünf Jahren war Heiko Maag Co-Trainer der ersten Herrenmannschaft, unter anderem an der Seite von Ralph Spengler und Dietmar Winkler. Zusätzlich trainierte er die zweite Mannschaft. Bereits Mitte März stand fest, dass Alexander Schad den Trainerposten abgeben und Heiko Maag in seine Fußstapfen treten wird. Er kennt die Mannschaft aus dem Effeff und dementsprechend formuliert er ihre Stärken: Eine gesicherte Abwehr, ein starker Torwart und schnelle Außenspieler. "Viele spielen seit ihrer Jugend zusammen. Dadurch haben wir vorne ein eingespieltes Team", sagt Maag. Und er ergänzt: "Die Geschlossenheit in der Mannschaft ist inzwischen eine ganz andere als früher, nämlich durchweg positiv." Dazu geführt haben unter anderem gemeinsame Aktivitäten, wie eine Fahrt nach Bamberg. Über die Schwächen der Mannschaft definiert Maag eines seiner Ziele: "Die Torgefährlichkeit einzelner Spieler ist zu erhöhen. Denn bisher lag die Torlast auf nur zwei Spielern." Das große Ziel sieht er so: "Wir wollen wieder attraktiven Handball spielen, um wieder mehr Zuschauer in die Halle zu holen, die in der Rückrunde durch einige sehr schlechte Spiele verprellt wurden." Angestrebt wird ein guter Mittelfeldplatz.
Warum der Vertrag mit Torwart Daniel Rakovic nicht verlängert wurde, erklärt Heiko Maag so: "Ich habe drei Handball-Mannschaften in der HG und sieben Torhüter. Um den Mannschaftsgeist zu stärken, haben die Mannschaft und ich die aktuelle Aufstellung beschlossen, nämlich überwiegend auf eigene und junge Spieler zu setzen."

© Fränkische Nachrichten, Donnerstag, 13.09.2012