HANDBALL: Erstmals seit vielen Jahren treffen die HG Königshofen/Sachsenflur und der TV Hardheim morgen wieder in einem Punktspiel aufeinander
Das Derby elektrisiert die Fans der Region
Von unseren Mitarbeitern Heike Heise und Klaus Narloch
"Tabellenelfter trifft auf Tabellenfünften", so unspektakulär diese Meldung auch klingen mag, dahinter steckt weitaus mehr. Am siebten Spieltag der Handball Landesliga Nord treffen die beiden Teams von Königshofen/Sachsenflur und der TV Hardheim aufeinander. Diese Partie ist für Spieler wie für die Fans in der Handballregion eine ganz besonders reizvolle Begegnung, die seit vielen Jahren bereits vor und auch nach dem Derby für hinreichend Gesprächsstoff sorgt. Anwurf ist um 20 Uhr in der Tauberfrankenhalle.
Heiko Maag, Trainer der HG Königshofen/Sachsenflur sagt: "Wir freuen uns sehr auf das Heimderby. Hardheim ist ein renommierter Verein in der Liga und wir der Außenseiter. Wir werden verschiedene taktische Maßnahmen anwenden, um den Spielfluss der Gäste zu stören. Unser Plan ist es, möglichst unbequem zu sein. Wir wollen das Spiel so lange wie möglich offen halten. Wenn uns die Zuschauer unterstützen, vielleicht schaffen wir dann sogar eine positive Überraschung." "Die Emotionen zurückhalten und Ruhe bewahren", mit diesem Rezept möchte Trainer Bernd Becker mit seiner Mannschaft die brisante Partie angehen "dann wird man sehen was dabei rauskommt", so seine nüchterne Einschätzung der Begegnung, die er trotz aller Brisanz nicht überbewerten möchte, da es für den Sieger selbst bei einem Derby auch nur zwei Punkte gibt. Es ist schon eine ganze Weile her, dass sich beide Teams in der Punkterunde gegenüber standen. Direkte Vergleiche gab es in den letzten Jahren jährlich bei den Spielen um den Kreispokal, wo beide Mannschaften meistens im Endspiel aufeinandertrafen und abwechselnd als Sieger hervorgingen. Entsprechend groß ist die Vorfreude bei Spielern, Trainern und Fans auf dieses Derby, das für die eingefleischten Handballfans so etwas wie das "Salz in der Suppe" ist. Die Gastgeber haben ihr Gesicht zum Rundenstart auf einigen Positionen verändert und sehen sich nach durchwachsenem Saisonstart derzeit auf Platz elf in der Tabelle. Mit Patrick Klemd, David Fischer, Miroslav Cico, Sandro Leuthold, Sebastian Meder, Rene Meder, Sven Meder und Torhüter Andre Zahner verfügt die HG allerdings weiterhin über zahlreiche Spieler, die ihre ganze Oberliga-Erfahrung einbringen werden um dem TVH ein Bein stellen zu können.
"Kein normales Spiel"
"Das Derby ist sicherlich kein normales Spiel und schon deshalb gibt es für mich auch keinen Favoriten", äußert sich Hardheims Trainer Bernd Becker vor der Partie und ergänzt: "mit ihren Zuschauern im Rücken kann sich die Mannschaft jederzeit steigern und jeden Gegner schlagen", darüber ist sich Hardheims Coach bewusst und weist die Zuordnung der Favoritenrolle in diesem prestigeträchtigen Derby trotz der derzeitigen Tabellensituation zurück. Die Gäste aus dem Erftal haben sich mittlerweile trotz des Ausfalles ihres Toptorjägers Robin Steinbach in der Tabellenspitze etabliert und das ist durchaus eng damit verknüpft, dass die beiden Neuzugänge Niko Neuhaus und Konrad Michel ganz gut eingeschlagen haben und sich wie Torwart Matthias Meckelein immer besser in die Mannschaft einfügen. Bereits 44 Treffer hat Niko Neuhaus bereits in den sechs Partien beigesteuert und diese Quote kann sich durchaus sehen lassen. Immerhin 29 Treffer verbucht auch Konrad Michel für sich. Währenddessen tummelt sich die HG trotz des jüngsten Siegs immer noch Platz elf der Landesligatabelle. Aber: Die HG hat zu Hause schon mehrfach bewiesen, dass sie auch mit einem vermeintlichen Favoriten zurecht kommen kann. Selbstbewusstsein dürfte die Maag-Truppe aus dem furiosen Sieg gegen die HSG Sankt Leon allemal getankt haben. Gegen den starken Nachbarn sollte die HG mit einer geschlossenen Abwehr und robusten Verteidigung zu Werke gehen und dabei tunlichst vermeiden, Hardheim ins Spiel kommen zu lassen. Ganz so leicht wie letzte Woche wird es aber sicher nicht werden. Dennoch, das ausgegebene Ziel der HG steht: alle Heimspiele erfolgreich zu gestalten. Den Königshöfern zumindest ist nicht bange vor dem Gegner. Im Gegenteil: "Wir sind richtig heiß auf das Spiel", versicherten Patrick Klemd und Miroslav Cico am letzten Sonntagabend. Nun hofft man in Königshofen nur noch auf eine stattliche Zuschauerzahl.
© Fränkische Nachrichten, Freitag, 02.11.2012
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