Badenligaforum/Landesligaforum-Nord

Ein ganz großer Tag für Mirko Hess


Beim 36:19-Sieg in Weingarten trifft der Linksaußen gleich 14 Mal.

Rechtzeitig vor dem Handball-Badenliga-Derby am kommenden Sonntag in der Rudolf-Harbig-Halle gegen die SG St. Leon / Reilingen hat der HSV Hockenheim wieder einmal ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Mit dem souverän herausgespielten 36:19 (16:6)-Auswärtserfolg bei der HSG Rintheim / Weingarten / Grötzingen haben sich die Schützlinge von Trainer Haris Halilovic nicht nur auf den dritten Tabellenplatz verbessert, sondern auch mit Nachdruck deutlich gemacht, dass sie nach einem verpatzten Rundenstart endlich zu der Form gefunden haben, die von den Verantwortlichen eigentlich erwartet worden war.

Das Spiel in der schmucken Weingartener Walzbachhalle hatte eigentlich gar nicht so gut begonnen, denn Allrounder Philippe Schinke musste das Warmlaufen schon nach wenigen Minuten abbrechen – es reichte nur zu einem Minuteneinsatz, dann war die Partie für ihn gelaufen. Zu allem Überfluss kassierte Keeper Pascal Lang schon nach kurzer Zeit einen totalen Kopftreffer und musste gegen David Rojban ausgewechselt werden.

Das alles störte die HSV-Truppe aber nicht daran, ein Feuerwerk in fremder Halle abzubrennen. Nur in den ersten zehn Minuten konnten die völlig überforderten Gastgeber einigermaßen Paroli bieten, dann spielte nur noch eine Mannschaft: Das war der HSV Hockenheim. Beeindruckend vor allem Linksaußen Mirko Hess, der einen Sahnetag erwischt hatte. Er steuerte gleich 14 Treffer zum Sieg bei, darunter 13 blitzsaubere Feldtore – und dazu benötigte er nur 16 Versuche. Das nötigte auch seinem Coach Respekt ab: „Das war eine runde Leistung von Mirko, der vor allem mit seinen unnachahmlichen Drehern von der Außenlinie geglänzt hat. Das war klasse!“, lobte Haris Halilovic. Der Übungsleiter freute sich auch über eine gute HSV-Abwehrleistung – acht gegnerische Angriffe wurden geblockt – und über eine konzentrierte Leistung von Linkshänder Hendrik Nees, der bekanntlich berufsbedingt nicht bei allen Trainingseinheiten dabei sein kann.

„Unser Gesamtpaket hat heute gestimmt. Wir haben uns früh Respekt verschafft. Wenn wir so auch am Sonntag gegen die St. Leoner/Reilinger Spielgemeinschaft auftreten, muss uns nicht bang sein“, äußerte sich auch Co-Trainer Manuel Haasis hochzufrieden über das Spiel.

Dabei versuchte die Karlsruher/Kraichgauer HSG fast alles, den HSV aus dem Rhythmus zu bringen. Sergiu Dumitru wurde nach seinen drei Feldtoren in den ersten zehn Minuten eng beschattet, ebenso dann auch noch Hendrik Nees. Doch das alles fruchtete für die HSG nichts. Da wurden nämlich die Räume für Alleskönner Hess, Daniel Müller am Kreis, Philipp Stotz, Sascha Deckert und Alexander Volz frei. Abwehrspezialist Felix Gubernatis fischte sechs Bälle vom Gegner, war bei den anschließenden Tempogegenstößen aber erneut glücklos – traf nur zweimal.

Nach dem 3:5 in der 10. Minute setzte sich der HSV aber kurz danach auf 10:5 ab. Da war schon der Widerstand der Gastgeber gebrochen. Locker und leicht spazierte Hockenheim zum 16:6-Halbzeitstand. Und auch danach hatten die 40 mitgereisten HSV-Fans ihre Freude am Auftritt ihrer Mannschaft. Bei der eigenen 21:9-Führung nach wenigen Minuten im zweiten Durchgang war ein Klassenunterschied festzustellen. Hätte Hockenheim die Partie konzentriert zu Ende gespielt, wäre gewiss die 40er-Toremarke geknackt worden. So blieb es beim 36:19-Erfolg, an solch einen hohen Auswärtssieg kann sich beim HSV eigentlich niemand erinnern…


Torschützenliste:

HSV: David Rojban, Pascal Lang; Henrik Gubernatis, Felix Gubernatis (2), Tobias Pristl (1), Daniel Müller (5), Hendrik Nees (2), Sergiu Dumitru (5/2), Sascha Deckert (3), Mirko Hess (14/1), Philippe Schinke, Alexander Volz (2), Philipp Stotz (2).


Autor: Hans Georg Teufel