TBG-Abstieg: Raus mit Applaus
Reilingens 25:25 (14:11) -Remis in Wiesloch bedeutungslos - Landesliga-Rückkehr fix
Der letzte Strohhalm knickte am Sonntagabend mit den Siegen der Keller-Konkurrenten aus St. Leon und Viernheim, die sich damit vor den letzten beiden Saison-Spielen uneinholbar vom Schlusslicht Turnerbund absetzten. So geriet es letztlich zur Randnotiz, dass die seit Wochen im Aufwind agierende Dojcak-Truppe am Samstag mit dem Unentschieden bei der TSG Wiesloch nach eindrucksvoller Leistung den ersten Auswärts-Zähler der Runde verbuchte.
Es lief die 44. Minute in der Partie des Tabellensiebten gegen das schon so gut wie abgestiegene Schlusslicht der Handball-Badenliga, als die Gäste das zusätzliche Handicap einer doppelten Unterzahl ereilte. Doch die nächsten Szenen nahmen alles andere als den erwarteten Verlauf. Denn zunächst stach der starke TBG-Keeper Weick einen Strafwurf der Wieslocher Hausherren, ehe Rechtsaußen Decker im anschließenden Spiel Vier gegen Sechs hellwach die TSG-Abwehr hinterlief und das folgende Zuspiel zum 23:17 für den Außenseiter in die Maschen setzte.
Die kleine Reilinger Fan-Abordnung auf der Tribüne der Stadionhalle erlebte an diesem Abend einen der besten Saison-Auftritte des Turnerbund-Teams, das definitiv nicht gewillt war, sich sang- und klanglos von der großen BHV-Bühne zu verabschieden. In der gezeigten Verfassung und mit der zu selten verfügbaren Bestbesetzung wäre der Ligaerhalt wohl eher drin gewesen. Im zweiten Spiel nach wiederholter Verletzungspause stellte Regisseur Andreas Rausch erneut seine Klasse unter Beweis, kurbelte trotz hinderlicher Fußschiene nicht nur unermüdlich die Offensive an, sondern bewies mit sieben Treffern auch Vollstrecker-Qualitäten.
Letztere fehlten verschiedenen TBG-Akteuren bei einigen Großchancen, deren Auslassen mit dazu beitrug, dass es doch nichts wurde mit dem ersten Auswärtssieg der laufenden Runde, sondern lediglich der Premieren-Punkt in der Fremde heraussprang. Während den Reilingern allmählich die Puste ausging, witterte Wiesloch die Chance zur Ehrenrettung, die mit dem 25:25 mehr als vier Minuten vor dem Ende gerade so gelang. Dem TSG-Endspurt musste sich die Dojcak-Sieben erneut mit zwei Mann weniger stellen, hatte 90 Sekunden vor dem Abpfiff Pech, dass der einzige zugesprochene Siebenmeter am Pfosten landete, aber Glück dass Marcus Weick das letzte Geschoss blockte und so den Zähler festhielt. Branco Dojcak sah den Abstieg schon nach Spielende als sicher an und blickte deshalb mit neuem Optimismus dem Landesliga-Comeback entgegen: „Auch wenn wir zuletzt einige gute Auftritte hingelegt haben, war unser schmaler Kader aufgrund einiger Ausfälle insgesamt zu selten konkurrenzfähig. Das sollte sich eine Etage tiefer ändern, so dass die Jungs auch eher den Spaß am Spiel wiederfinden dürften.“
TBG: Weick, Schleyer, Eberwein; M. Haffner (1), T. Haffner, Schneider, Sand, Decker (6), Schifferdecker (1), C. Bikowski (5), Rausch (7), Kliesow, Müller (2), Zöller (3).
TSG: C. Peitz, Delfs; Ruß (5/1), Lampert (3), M. Peitz (6), Müller (2), Sauter (5), Späth, Schleidt (3/1), Hecker, Kling, Steinmann (1), Schmidt-Eisenlohr.
Spielverlauf: 1:0, 4:5, 8:9, 10:10, 10:13, 11:14 (Hz.) 11:15, 12:17, 15:17, 17:23, 21:24, 24:25, 25:25.
Strafwürfe: 3/2 – 1/0 – Zeitstrafen: 4-6 – Disqualifikation: 0
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