Badenligaforum/Landesligaforum-Nord

TVE hofft weiter – TBG hoffnungslos

Landesligist Reilingen unterliegt beim Tabellenletzten in Eppelheim mit 21:24 (6:12)

Zwei Mannschaften mit unterschiedlichen Ausgangslagen und zuletzt gegensätzlichen Leistungsentwicklungen trafen am Samstagabend im neuen und relativ spärlich besuchten Sportcenter in Eppelheim aufeinander. Das Schlusslicht TVE war zuvor in drei Partien ohne Niederlage geblieben und holte dabei fünf Zähler, wohingegen der Tabellendritte in seiner März-Bilanz nur die Punkte vom Monatsanfang aus dem Sieg gegen Spitzenreiter Ziegelhausen vorzuweisen hatte, danach jedoch zweimal gründlich danebengriff. Der Trend bestätigte sich im aktuellen Duell, denn die Gastgeber siegten letztlich verdient gegen teilweise indisponierte Ex-Badenligisten, denen ein zu kurzer Endspurt nicht zur Wende reichte.

Stinksauer schritt danach TBG-Coach Branko Dojcak einsam im Kabinengang auf und ab, um die vorausgegangene Frust-Erfahrung durch forciertes „Auslaufen“ aktiv zu verarbeiten: „Wo war heute unsere Abwehr? Keine Absprache, kein Einsatz in 1:1-Situationen! Wo war unser Charakter? Noch nicht mal in der Kabine, wahrscheinlich im Auto auf dem Parkplatz vergessen!“

Die Hausherren erwischten einen Start nach Maß, führten schnell mit 2:0, 7:2 und in der 23. Minute – nach dem schon fünften von acht sicher verwandelten Strafwürfen – durch ihren besten Werfer Janek Förch mit 11:4.
Auch nach dem Seitenwechsel hielt die Dominanz der Einheimischen an, während der komplette TBG-Tross mangels griffiger Konzepte zunehmend resignativ wirkte. Eppelheim führte durch den effektivsten Feldtorschützen der Partie, Kreisläufer Simon Stroh, in der 40. Minute mit 20:12 und alles schien auf eine ganz klare Angelegenheit hinauszulaufen. Dann aber war für Stroh nach einem Foul an Andreas Rausch abrupt Feierabend, ebenso wie wenig später für Turnerbund-Kreisläufer Matthias Haffner mit der dritten Zeitstrafe.

Fast unerwartet kam doch noch etwas Spannung auf, denn die Reilinger entdeckten ihren Kampfgeist wieder, und arbeiteten sich über das 15:20 (45.) bis zum 20:22 durch Carsten Lansche (57.) heran. Allerdings lief ihnen dann die Zeit davon und der TVE sicherte den Sieg, wenngleich ohne die vorher gezeigte Souveränität.

Dieser Makel galt leider fast durchweg für die Schiedsrichterinnen aus Pforzheim, die zwar weitgehend solide pfiffen, teilweise jedoch eine klare Linie vermissen ließen. So geriet die Strafen-Quote mit 8:2 Strafwürfen und 2:8 Hinausstellungen insgesamt etwas zu deutlich zugunsten der Hausherren.
Dies darf jedoch keinesfalls als Alibi für die schwache Vorstellung der TBG-Sieben herhalten, was auch Branko Dojcak auf den Punkt brachte: „Wenn wir selber kaum Kreisliga-Niveau erreichen, dürfen wir uns nicht als erstes über die Fehler der Schiris beschweren.“

Des einen Leid, des anderen Freud: der zufriedene, wenn auch bezüglich der Chancen auf den Liga-Verbleib skeptische TVE-Teamchef Walter Erb attestierte nicht nur seinen Spielern, sondern auch den beiden Damen eine gute Leistung.

TVE: Kriechbaum, Reif; Förch (11/8), Stroh (6), Hoch, M. Hofmann (1), F. Hoffmann (1), Schumacher (1), Erb (3), Dürr, Müller (1), Prottung.

TBG: Eberwein, Weick; Rausch (3), T. Haffner (4/1), M. Haffner (2), Manke, Schneider (2), Lansche (3), Sand, Walz (4), Siegel (1) , Salzer (1), Kliesow (1).

Spielverlauf: 2:0, 2:1, 7:2, 7:4, 11:4, 12:6 (Hz.) 12:7, 15:8, 19:11, 20:15, 22:20, 24:21.

Strafwürfe: 8/8 – 2/1 / Zeitstrafen: 2 – 8 / Disqualifikation: 1 – 1

row