Teuer erkaufter Turnerbund–Heimsieg
Landesligist Reilingen schlägt Aufsteiger PSV Heidelberg mit 24:23 (10:13)
Dank einer starken Schluss-Viertelstunde haben die TBG-Handballer fast auf den „letzten Drücker“ die drohende zweite Saison-Niederlage gegen die unbequemen Liga-Neulinge aus Heidelberg abgewendet, dafür aber mit der erneuten Verletzung von Linkshänder Christian Bikowski einen hohen Preis gezahlt. Einmal mehr musste das Team von Branko Dojcak spielerische Defizite durch mannschaftliche Geschlossenheit und kämpferischen Einsatz kompensieren.
„Das sah heute lange Zeit überhaupt nicht gut aus, weil wir uns in Abwehr und Angriff eine viel zu hohe Fehlerquote geleistet haben. Dass wir dann doch noch die Wende geschafft haben, spricht für die intakte Moral der Truppe“, fand Reilingens Coach nach dem Schlusspfiff rasch die positiven Aspekte an der zwischenzeitlich wenig begeisternden Vorstellung.
Mit 13:8 führten die vor allem in der Defensive starken Gäste drei Minuten vor der Pause, wodurch auf TBG-Seite unangenehme Erinnerungen an den Leistungsknick in der zweiten Halbzeit des Hinspiels aufkamen, als der Dojcak-Sieben gegen das PSV-Abwehrbollwerk nur ganze fünf Treffer gelungen waren.
Jene Marke hatten die Einheimischen diesmal jedoch schon gut zehn Minuten nach Wiederbeginn beim 15:16 erreicht, als Spielmacher Rausch zunächst einen platzierten Rückraumwurf und kurz danach einen Heber von linksaußen versenkte.
Ein ganz bitteres Déjà-vu erlebte Mitte des Schlussabschnitts (17:17) TBG-Linkshänder Bikowski, der nach einer schweren Daumenverletzung aus der Hinrunden-Begegnung gerade wieder zu alter Form gefunden hatte. Auf dem Weg nach vorne wurde der 24-Jährige durch einen von der Bank hereinstürmenden Abwehrspieler gerammt, verdrehte sich den Fuß und zog sich nach erster Diagnose einen doppelten Bänderriss zu.
Die längere Zwangs-Unterbrechung führte offenbar zu einem „Jetzt-erst-recht-Effekt“ bei den Einheimischen, die nun zunehmend energisch und effektiv agierten. Beim 21:19 durch Linksaußen Sand ging Reilingen in der 52. Minute erstmals mit zwei Toren in Führung, und rettete nach Stephan Schneiders 24:23 (57.) den Vorsprung ins Ziel.
TBG: Eberwein, Weick; C. Bikowski (2), M. Haffner (1), Rausch (4), T. Haffner (5/1), Manke (4), Schneider (4), Lansche (1), Sand (3), Kliesow, Siegel.
PSV: Denne, Freiberger; Steinmetz (2), Scheffzek (4), Naber (2), Schneider, Bernickel, Weigel (2), Hornung (4), Paul (1), Hoffmann (2/2), Tokur (6).
Spielverlauf: 1:0, 2:5, 6:5, 7:9, 8:13, 10:13 (Hz.) 12:13, 13:16, 18:17, 21:19, 23:23, 24:23.
Strafwürfe: 1/1 – 2/2 / Zeitstrafen: 5 – 5 / Disqualifikation: 0
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