Turnerbund feiert klaren Derby-Heimsieg gegen indisponierte Plankstadter
Landesligist Reilingen schlägt die TSG Eintracht mit 37:27 (20:11)
Zu einer unerwartet einseitigen Angelegenheit entwickelte sich am Sonntagabend das Lokalduell zwischen den gastgebenden Badenliga-Absteigern aus Reilingen und den letztjährigen Neulingen aus Plankstadt, die sich immerhin Rang fünf im Abschlussklassement gesichert hatten. Die TSG-Truppe trat zudem mit der Empfehlung eines überdeutlichen 32:18-Auftakterfolges bei der HSG Mannheim in der Mannherz-Halle an, während die Hausherren nach 2:2 Punkten zum Rundenbeginn nicht in die „Miesen“ rutschen wollten. Am Ende setzten sich die Einheimischen auch deshalb völlig ungefährdet durch, weil die Gäste nur allzu selten ihr Potential unter Beweis stellten.
Plankstadt agierte fast durchweg mit einer offensiven 3-2-1-Deckung, erreichte damit jedoch keine dauerhafte Stabilität am eigenen Strafraum, denn das Turnerbund-Ensemble fand mit Engagement und Übersicht schon früh die nötigen Lücken, um sich bald einen gehörigen Vorsprung zu erarbeiten. Nach einem Doppelschlag des starken TBG-Rechtsaußen Christian Decker – er wurde mit acht Treffern bester Feldtorschütze des Abends - stand es in der siebten Minute 5:1. Zudem fanden etliche Abwehraktionen der TSG nicht die Zustimmung der Unparteiischen, was alleine im ersten Durchgang ein Zeitstrafen-Verhältnis von 1:6 zugunsten der Dojcak-Sieben bedeutete. „Dass wir vor der Pause schon zwölf Minuten in Unterzahl zu überstehen hatten, war nicht unbedingt förderlich für uns, doch es wäre zu einfach, die Niederlag nur darauf zurückführen zu wollen“, zeigte sich Plankstadts Trainer Niels Eichhorn unumwunden als fairer Verlierer. Da seine Mannschaft zudem keinen konstanten Angriffsdruck zuwege brachte, kam die sattelfeste TBG-Defensive mit dem soliden Keeper Eberwein nicht oft in Verlegenheit. Nur Andreas Großhans knackte auf Seiten der Gäste aus dem Spiel heraus die Fünf-Tore-Marke, während dies beim Sieger neben Decker noch Neuzugang Andreas Walz und Stephan Schneider schafften.
Nach dem 6:4 in der zehnten Minute vergrößerte sich Reilingens Führung kontinuierlich, und ließ schon beim 19:9 (28.) nichts an Deutlichkeit vermissen. Auch nach dem Seitenwechsel kam angesichts des großen Abstandes keine echte Derby-Stimmung mehr auf - am „engsten“ wurde es, als Dennis Bastel Mitte der zweiten Halbzeit mit einem Solo für die TSG auf 19:25 verkürzt hatte, ehe der Turnerbund am Ende wieder die Zehn-Tore-Distanz herstellte. TBG: Eberwein, Weick; C. Bikowski (2), M. Haffner (2), Rausch (3), T. Haffner (3/1), Manke (2), Schneider (6), Zöller (6/3), Decker (8), Walz (5), Lansche.
TSG: Seiler, Wetzel; Duwe, Bastel (1), S. Pristl (3), Metwally (1), Klein, Großhans (5), Heid (1), Fackel (2), T. Pristl (8/4), Geiß, Adler (3), Stadler (3/2).
Spielverlauf: 3:0, 5:1, 6:4, 9:6, 13:6, 13:9, 19:9, 20:11 (Hz.) 22:11, 24:16, 30:22, 33:25, 37:27.
Strafwürfe: 3/2 – 7/6 / Zeitstrafen: 4 – 10 / Disqualifikation: 0
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Stimmen zum Spiel:
TBG-Coach Branko Dojcak: „Nach der ärgerlichen Niederlage in Leutershausen sind wir mit großem Respekt in diese Partie gegangen. Heute haben wir eine weitgehend konzentrierte Leistung gezeigt, aber ich sehe trotz dieses deutlichen Erfolges noch weiteres Steigerungspotential bei meinen Spielern. Letztlich bin ich natürlich zufrieden – Gewinnen ist einfach schöner als Verlieren.“
TSG-Trainer Niels Eichhorn: „Leider war die Sache schon zur Pause entschieden, weil wir von Anfang an nicht richtig ins Spiel gekommen sind und auch im weiteren Verlauf kein passendes Konzept gefunden haben. Viele Kleinigkeiten sind heute gegen uns gelaufen und hinzu kam, dass wir mit der gezeigten Einstellung selbst unser größter Gegner waren.“
Klaus Braun, derzeit vereinsloser Trainer, der vor einem Jahrzehnt den TBG in der Landesliga etabliert hatte, und vorletzte Saison die TSG wieder nach oben führte: „Vor dem Anpfiff habe ich ein ausgeglichenes Kräftemessen erwartet, gratuliere jetzt aber dem Turnerbund zu einem hochverdienten Sieg. Die Reilinger waren in allen Belangen überlegen, hatten die stabilere Abwehr, den effektiveren Angriff und auch die bessern Einzelspieler.“ row
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