Der HSV feierte ein Saisondebüt nach Maß - 36:22 gegen die SG Nußloch
Mit einem in dieser Höhe nie und nimmer zu erwartenden 36:22 (15:9)-Heimerfolg gegen die SG Nussloch hat der HSV Hockenheim in der Badischen Handball-Oberliga einen phantastischen Einstand gefeiert und sich gleich am ersten Spieltag an die Tabellenspitze gesetzt. Dabei waren die Schützlinge von Trainer Haris Halilovic eigentlich als Außenseiter gegen den Oberliga-Baden-Württemberg-Absteiger ins Rennen gegangen, denn als Neuling hatte der HSV Neuland betreten. Doch von der ersten Minute an machten die Hockenheimer in der Rudolf-Harbig-Halle deutlich, wer Herr im Land ist. Vor mehr als 300 Zuschauern – darunter auch Bürgermeister Werner Zimmermann – ergriffen Schinke, Seifried, Hess, Schmitt, Mächtel und Co. ganz schnell die Initiative und legten meist mehr als drei, vier Tore vor. Die in den vergangenen Jahren wahrlich nicht verwöhnten Hockenheimer Zuschauer kamen nicht mehr aus dem Staunen heraus, denn mit einer hoch konzentrierten Leistung – vor allem in der Defensive – kaufte der HSV seinem Gast ganz schnell den Schneid ab.
Da versuchte Gäste-Trainer Admir Kalabic, der jahrelang auch für den HSV Handball gespielt hatte, auch mit wechselnden Abehrformationen seinem Gegner beikommen zu wollen – nichts fruchtete. Der HSV steigerte sich Mitte der zweiten Halbzeit gar in einen Torrausch, der von den völlig überforderten Nusslochern nicht mehr aufzuhalten war.
Kein Wunder, dass sich nach dem Spiel Hockenheims Coach Haris Halilovic bestens gelaunt präsentierte: „Heute haben wir die Früchte einer mehr als dreimonatigen harten Vorbereitungsarbeit geerntet. Wir haben viele Entbehrungen auf uns genommen, aber immer nur ein Ziel vor uns gehabt: Das war das Spiel gegen die Nusslocher. Dass wir zu solch einer guten Form gefunden haben, lag an unserem geschlossen gut auftretenden Kollektiv, das von der ersten Minute an funktioniert hat. Wir haben keinen Ausfall gehabt. Aber was mir am meisten imponiert hat, war die Tatsache, dass wir auch in einer gut gefüllten Rudolf-Harbig-Halle nie die Nerven verloren haben. Ich kann meiner Truppe nur ein tolles Gesamtlob aussprechen...“ Hockenheims stellvertretender Abteilungsleiter Stefan Kögel wusste gar nicht so genau, wie er dieses sensationelle Ergebnis einordnen sollte: „Natürlich freuen wir uns riesig, aber Nussloch ist nicht mit der Mannschaft der letzten Jahre zu vergleichen. Dennoch müssen wir dieses 36:22 ganz hoch hängen.“
Auf HSV-Seite verdiente sich ein Akteur höchstes Lob, das war Torwart Patrik Mächtel. Der Ex-Büchenauer steigerte sich in einen wahren Rausch, glänzte mit guten Stellungsspiel und raubte den Nusslocher Werfern schon nach 15 Minuten den Nerv, als er sechs Bälle regelrecht herausfing. Mit 21 parierten Würfen wurde Mächtel mit Sonderbeifall verabschiedet und machte nach dem Spiel gar kein Aufhebens: „Ich habe doch auch von meinen Vorderleuten profitiert.“ Dabei lag er goldrichtig, denn es war toll, was die Hockenheimer Abwehrformation an diesem Abend leistete – nur selten kam mal ein gefährlicher gegnerischer Wurf an ihr vorbei.
Nach dem 15:9 beim Wechsel hatte der HSV eine kurze „Denkphase“ zu überstehen, doch Nussloch konnte drei, vier gute Chancen nicht nutzen. Spätestens nach dem 21:13 (39.) war Hockenheim auf der Siegerstraße und ließ sich auch nicht mehr davon abbringen. Der Rest – bis zum 36:22 – war dann nur noch Schaulaufen vor begeisternden Zuschauern, die schon Minuten vor dem Schlusspfiff den Sieger lautstark feierten.
Torschützenliste:
HSV: Patrik Mächtel, Magnus Ramczykowski; Timm Seifried (7/1), Philippe Schinke (10/5), Felix Gubernatis (3), Alexander Lein (2), Patrick Schäfer (1), Hendrik Nees (1), Simon Gans (1), Mirko Hess (4/1), Fabian Reinhardt, Martin Schmitt (4), Markus Müller (3), Markus Klein.
Autor: Hans Georg Teufel
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