Badenligaforum/Landesligaforum-Nord

Der HSV überrollt den früheren Angstgegner TV Friedrichsfeld


Glatter 34:27-Heimsieg gegen die Mannheimer Vorstädter.

Nach zwei Unentschieden ist der HSV Hockenheim in der Handball-Badenliga wieder in die Erfolgsspur zurück gekommen. Dank einer gewaltigen Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte gewannen die Schützlinge von Trainer Haris Halilovic gegen den TV Friedrichsfeld deutlich mit 34:27 (14:15)-Toren und wahrten den „Blickkontakt“ zu den beiden führenden Vereinen SG Nussloch und TV Bretten, die am Wochenende ebenfalls erfolgreich waren.

Der Hockenheimer Erfolg muss um so höher bewertet werden, weil der HSV nicht nur seine drei verletzten Leistungsträger Philippe Schinke, Alexander Lein und Magnus Ramczykowski ersetzten musste - dafür stand Manuel Haasis erstmals in dieser Saison bereit -, mit den Mannheimer Vorstädtern handelte es sich immerhin um einen Gegner, der in jüngster Vergangenheit noch nie besiegt werden konnte. Der Respekt vor dem TVF zeigte sich gleich in den ersten Minuten, als Hockenheim gleich zwei Konter nicht im gegnerischen Tor unterbringen konnte. Die Friedrichsfelder machten ihre Sache besser, nutzten ihre Chancen und lagen nach sechs Minuten plötzlich 3:0 vorn. Die Hockenheimer Zuschauer in der Rudolf-Harbig-Halle staunten nicht schlecht, denn die HSV-Angreifer fanden auch in der Folgezeit kaum ein Mittel, die aufmerksame Friedrichsfelder Abwehr zu überwinden. Erst ab der 16. Minute kam das Hockenheimer Offensivspiel einigermaßen auf Touren. Da lagen die Gäste aber noch 9:8 vorn und alles deutete darauf hin, dass es ein ganz „enges“ Spiel werden würde. Denn auch die erste Hockenheimer Führung durch Simon Gans in der 21. Minute zum 10:9 hatte nur kurze Zeit Bestand. Gleich danach ergriff wieder Friedrichsfeld die Initiative und lag beim Seitenwechsel noch nicht einmal unverdient mit 15:14 Toren vorn.

Zur zweiten Halbzeit kam dann aber eine ganz andere Hockenheimer Mannschaft aufs Feld. Endlich war das Selbstvertrauen in die eigene Leistung wieder da, wurden die Chancen konsequent genutzt und der Gegner mit tollem Tempohandball förmlich an die Wand gespielt. Innerhalb von nur 90 Sekunden wandelte der HSV den Pausenrückstand in ein 17:15 um und das neue Friedrichsfelder Trainergespann Peter Kretz und Hans-Jürgen Kirschknopf wählte danach eine taktische Variante, die sich als Fehler herausstellen sollte. Ab der 33. Minute wurde der Hockenheimer Simon Gans als bis dahin erfolgreichster Werfer ganz eng beschattet, so dass Mirko Hess, Daniel Müller, Philipp Stotz und vor allem Alexander Volz deutlich mehr Raum hatten und durch erfolgreiches 1:1-Spiel Chance um Chance herausspielten und innerhalb von lediglich elf Minuten den Vorteil auf sechs Tore (24:18) ausbauten. Jetzt war es endgültig um die Friedrichsfelder geschehen, die kein probates Mittel mehr fanden, den Hockenheimer Tordrang zu stoppen.

In der 51. Minuten betrug der HSV-Vorsprung beim 31:21 sogar zehn Tore. Das lag aber auch an den Künsten vor Keeper Pascal Lang, der in Durchgang zwei 16 gegnerische Würfe abwehrte, darunter zwei TVF-Strafwürfe. Erst als Hockenheim beim sicheren Vorteil deutlich einen Gang zurück schaltete, konnte Friedrichsfeld das Resultat zum 34:27 einigermaßen erträglich gestalten. Neben der intakten Defensive konnten beim HSV Simon Gans, Pascal Lang, Philipp Stotz mit einer erneut hundertprozentigen Siebenmeter-Quote, Mirko Hess mit sehenswerten Treffern von der Linksaußenposition, Daniel Müller mit tollen Treffern von der Kreisposition aus und Alexander Volz mit seinem besten Spiel für den HSV besondere Akzente setzen.

„Ich habe gewusst, dass wir mehr können, als wir in der ersten Hälfte gezeigt haben. Da waren wir irgendwie gehemmt. Die deutliche Leistungssteigerung danach hat aber gezeigt, dass wir zu recht in der Tabelle oben mitspielen. Personell darf uns allerdings nicht mehr viel passieren, wir spielen am Limit. Die Art und Weise, wie wir Friedrichsfeld ab der 30. Minute beherrscht haben, hat auch mit überzeugt. Aber so sollte mein Team eigentlich über die komplette Spielzeit agieren“, fand Haris Halilovic doch noch ein Haar in der Suppe. Gästecoach Peter Kretz war dagegen bedient: „Wir sind überrollt worden. Unser Ziel in dieser Saison ist der Klassenerhalt, mehr nicht. Der HSV ist eine Spitzenmannschaft…“


Torschützenliste:

HSV: Pascal Lang, Daniel Ludmann; Daniel Müller (4), Hendrik Nees (1), Philipp Stotz (8/5), Felix Gubernatis (2), Mirko Hess (7), Alexander Volz (6), Simon Gans (6/2), Karsten Klein, Steffen Krüger, Manuel Haasis.


Autor: Hans Georg Teufel

Deutliche Niederlage nach Einbruch in Halbzeit 2

HSV Hockenheim - TV Friedrichsfeld 34:27 (14:15)



Nachdem beide Teams die ersten vier Angriffe nicht in einen Torerfolg ummünzen konnten, berappelte sich der TVF zuerst und konnte eine 0:3 Führung herauswerfen. Mit dem 6:6 glich der HSV erstmals aus, weil sich die Friedrichsfelder zwischenzeitlich einige Fehlwürfe leisteten. Beim 7:9 konnte man wieder eine Zweitoreführung verbuchen, doch das Spiel blieb bis zur Pause stets eng, kein Team konnte sich noch mal absetzen. Die TVF Abwehr versuchte, den sonstigen Haupttorschützen des HSV, Simon Gans, aus dem Spiel zu nehmen, was zunächst auch gut gelang. Drei Sekunden vor der Pause konnte der TVF noch das 14:15 erzielen und ging so noch mit einer Führung in die Kabine.

Die zweite Hälfte begann gleich mit einem Abwehrfehler des TVF und der HSV glich aus. Ein Fehler bei der Ausführung eines Freiwurfs ermöglichte dem HSV die Führung durch einen Konter. Der TVF konnte zwar noch einmal in Unterzahl ausgleichen, doch dann erzielte Hockenheim 3 Tore in Folge zum 19:16. Bis zum 21:18 blieb der Abstand bestehen, dann erzielte der HSV wieder 3 Tore in Folge. Die Chancen des TVF wurden nun nicht mehr verwertet, so dass die Hockenheimer auf 31:21 davonziehen konnten. Bis zum Ende konnte man dann noch ein wenig aufholen zum Endstand von 34:27. Die TVF Trainer monierten nach dem Spiel, dass in der zweiten Halbzeit die Abwehr nicht mehr so aktiv war und das seitliche Verschieben nicht mehr so gut klappte, so dass durch die vorgezogene Deckung gegen Simon Gans erhebliche Räume für seine Mitspieler entstanden und sahen dies neben der schlechten Chancenverwertung in der 2. Halbzeit als Hauptgrund für die Niederlage.

TV Friedrichsfeld: Sturm, Eichhorn – Blanke (2), Janko (1), Preißendörfer (3), Lippe, Erny (2), Förster (3), Wacker (1), Urban (1), Baumann (4), Stahl, Embach (10/2).



dg