Badenligaforum/Landesligaforum-Nord

HSV mit Willi Schneider zurück in die Erfolgsspur

Wichtiger 23:22-Heimsieg gegen SG Pforzheim-Eutingen II.

Der HSV Hockenheim hat in der Handball-Badenliga die unsägliche Minusbilanz von sieben sieglosen Spielen mit dem hart erkämpften 23:22 (11:12)-Heimerfolg gegen die zweite Mannschaft des Drittligisten SG Pforzheim-Eutingen beendet und endlich wieder Anschluss ans Mittelfeld der Tabelle gefunden. Nach dem Schlusspfiff der spannungsgeladenen Partie spielten sich in der HSV-Jahnhalle bemerkenwerte Szenen ab. Die 250 Zuschauer applaudierten ihrer Mannschaft minutenlang Beifall und wollten sich damit für das erste Erfolgserlebnis im neuen Jahr bedanken. Für die Truppe von HSV-Trainer Haris Halilovic war es schon ein besonderer Moment, denn jedem war bewusst, dass der Erfolg gegen die Schwarzwälder mit der Brechstange errungen werden musste.

Die Hockenheimer Verantwortlichen warteten dabei mit einer Riesenüberraschung auf, denn kurzfristig konnte Linkshänder Willi Schneider aus dem Handballer-Ruhestand reaktiviert werden. Diese Maßnahme war notwendig geworden, weil sich im Freitag-Abschlusstraining Mirko Hess eine Knöchelverletzung zugezogen hatte und im Spiel nur bedingt zur Verfügung stand. Diese Maßnahme wirkte sich fürs Hockenheimer Spiel positiv aus, denn Willi Schneider nahm mit seiner großen Übersicht, seiner Ruhe und Konzentration beim Verwandeln von Siebenmetern die große Hektik aus dem Spiel. Coach Halilovic freute sich hernach über den Coup mit seinem Lieblingsspieler: „Der Einsatz von Willi hat sich heute für uns höchst positiv ausgezahlt, denn der Routinier hat sich nicht nur uneigennützig in den Dienst der Mannschaft gestellt, sondern mit seiner Erfahrung auch dafür gesorgt, dass wieder mehr Ruhe in unser Spiel zurück gekehrt ist. Nicht vergessen dürfen wir, dass Willi für uns vier Siebenmeter in ganz entscheidenden Situationen verwandelt hat.“ Beim HSV fehlten nach wie vor die verletzten Philippe Schinke und Patrick Mächtel, dafür war nach viermonatiger Abwesenheit wegen seines Australien-Aufenthalts Alexander Lein wieder mit von der Partie.

Hockenheims Rückraumspieler Simon Gans brachte das Geschehen nach der Partie auf den Punkt: „In der Vorrunde hätten wir diesen Gegner mit zehn Toren Unterschied nach Hause geschickt. Heute musste die Brechstange herhalten. Die Verunsicherung bei uns wollte nicht weichen...“ Allein in der ersten Halbzeit trafen die Hockenheimer sechsmal Pfosten und Latte des SG-Tors, dabei wurden noch vier Tempogegenstöße versemmelt. Nicht nur die treuen Zuschauer rauften sich die Haare, zumal der Gast aus dem 8:8 in der 22. Minute plötzlich einen 11:8-Vorsprung machte. Da wurden Erinnerungen an die vorausgegangenen Heimauftritte des HSV wach, als fast regelmäßig eine zehnminütige „Ruhephase“ dem Gast ein gehöriges Torepolster bescherte. Zu Pause konnte Hockenheim den Rückstand wenigstens auf 11:12 verkürzen.

Die zweiten 30 Minuten waren nichts für schwache Nerven. Keiner Mannschaft gelang ein Zwei-Tore-Vorsprung. Einmal führte der HSV, das andere Mal die SG. Beim 22:22 eine Minute vor dem Ende fischte sich Felix Gubernatis in der eigenen Abwehr den Ball und verwandelte den folgenden Gegenstoß sicher zum 23:22. Aber jetzt mussten noch vierzig lange Sekunden gespielt werden. Dreimal konnte der HSV Würfe blocken, der letzte landete dann in den Armen von Torwart Magnus Ramczykowski.

Sichtlich „erlöst“ präsentierte sich nach einer kurzen Denkpause Trainer Halilovic: „Dass es heute keinen Schönheitspreis geben würde, war mir klar. Aber man hat gesehen, dass jeder meiner Spieler gewinnen wollte. Ich bin heilfroh, dass wir diese Negativserie beenden konnten. Jetzt ist dieser gewaltige Knoten gelöst. Das ist doppelt wichtig, weil uns auch das Verletzungspech verfolgt.“


Torschützenliste:

HSV: Magnus Ramczykowski, Daniel Ludmann; Felix Gubernatis (2), Patrick Schäfer, Simon Gans (6), Markus Müller, Martin Schmitt (1), Timm Seifried (5), Fabian Reinhardt, Hendrik Nees (2), Alexander Lein (1), Willi Schneider (5/4), Mirko Hess (1), Michael Kunert. -Pforzheimer Haupttorschützen: Bossert (4/3), Lipps (4), Ungerer (3), Brauchwitz (3).