HSG-Badenliga-Männer im Derby chancenlos
St. Leon/Reilingen verliert Heimspiel gegen den HSV Hockenheim mit 24:30 (9:17)
Zu einer extrem ernüchternden Erfahrung wurde für die Badenliga-Handballer der HSG St. Leon/Reilingen am Samstagabend in der gut besuchten Reilinger Mannherz-Halle das Lokalderby gegen den hoch überlegenen Tabellendritten HSV Hockenheim. Trotz der eindeutigen Ausgangslage hatten Spieler, Verantwortliche und Anhänger des gastgebenden Drittletzten doch insgeheim auf eine mögliche Überraschung spekuliert, die allerdings das souveräne Team aus der Rennstadt schon nach kurzer Zeit utopisch erscheinen ließ, und sich am Ende überaus verdient mit 30:24 (17:9) durchsetzte.
Für die Hockenheimer Führungskräfte hatte dieser klare Erfolg fast schon historische Dimensionen: „In dieser Halle habe ich mit dem HSV in den vergangenen 20 Jahren weder als Spieler noch als Trainer gewinnen können, deshalb freut mich dieser starke Auftritt meiner Männer umso mehr“, geriet Sieger-Coach Haris Halilovic im Rückblick geradezu ins Schwärmen. Zudem verriet der bosnische Ex-Nationalspieler, dass er sein Team – auch in Anbetracht des bisher ziemlich konstanten Saison-Verlaufs – mittlerweile nicht mehr gesondert auf „Harzfrei-Spiele“ vorbereitet: „Die Mannschaft hat damit heute kaum Probleme gehabt und für die HSG hat es sich nicht als Vorteil erwiesen.“
Ganz anders stellte sich demgegenüber die Gemütslage bei den Hausherren dar, denn diese waren – anders als bei früheren Vergleichen und auch noch im Hinspiel – zu keiner Phase der einseitigen Begegnung in der Lage gewesen, den favorisierten Nachbarn zu ärgern: „So darf man ein Derby nicht bestreiten, ich bin von unserem Auftreten maßlos enttäuscht“, grantelte HSG-Trainer Zdeno Gajarsky, der weder im oft zerfahrenen Offensiv-Spiel noch in der löchrigen Defensive seiner Männer eine Umsetzung der zurückliegenden Trainings-Arbeit erkennen konnte.
Schon mit dem frühen 3:0 (6.) durch Linksaußen Alexander Volz und zweimal Rückraumakteur Tobias Pristl setzten die Gäste erste Duftmarken, wohingegen den Einheimischen letztmals in der zehnten Minute beim 3:4-Strafwurftreffer von Dominik Zöller der Anschluss gelang. Zum Spieler des Abends avancierte jedoch Hockenheims überragender Halblinker Sergiu Dumitru, der neun seiner insgesamt 14 Tore vor der Pause erzielte und damit in diesem Abschnitt genauso oft traf wie die gesamte HSG-Truppe.
Deren Spielmacher Andreas Rausch hatte sich an seinem 25. Geburtstag wahrlich ein besseres Abschneiden gewünscht, war aber nachher genauso desillusioniert wie seine Kameraden: „Mit unserer Leistung waren wir gegen diesen Kontrahenten nicht wettbewerbsfähig.“ Der sonst so effektive Antreiber war lange Zeit von der hochkonzentrierten HSV-Abwehr abgemeldet, konnte nur selten Impulse setzen und erzielte mit dem 14:23 (41.) relativ spät den ersten seiner drei Treffer.
Neben dem Ausfall von Rechtsaußen Björn Becker, der sich nach einem Rempler von Hockenheims Defensivmann Felix Gubernatis das Knie verdrehte, dürfte die Spielgemeinschaft auch der sonntägliche Friedrichsfelder Heimsieg gegen Neuenbürg schmerzen, der den Klassenkampf wieder etwas enger machte.
HSG: Eberwein, Schmidt; Rausch (3), Decker, Schneider (3), C. Bikowski (3), Brenzinger, Lansche (1), Becker, M. Haffner (2), Schmitt (3), Zöller (8/7), Doppler (1), Kliesow.
HSV: Rojban, Lang; Pristl (6), Müller (2), Nees (1), Stotz, Gubernatis (1), Hess (3), Volz (3), Dumitru (14/5), Deckert, Haasis.
Spielverlauf: 0:3, 2:3, 4:6, 7:11, 8:17, 9:17 (Hz.) 10:17, 12:20, 13:23, 17:26, 20:28, 21:29. 24:30.
Strafwürfe: 8/7 – 5/5 // Zeitstrafen: 4 – 3 // Disqualifikationen: 0 – 0.
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