"Tüftler" Halilovic lobt sein kampfstarkes Team
HSV Hockenheim holt sich mit dem 31:29-Sieg gegen Heddesheim Platz zwei zurück
Der HSV Hockenheim hat mit einer ungemein kampfstarken Leistung und dem daraus resultierenden 31:29 (15:15)-Heimsieg von der SG Heddesheim den zweiten Tabellenplatz in der Handball-Badenliga zurück erobert. Die zahlreichen Zuschauer sahen in der Rudolf-Harbig-Halle eine bis unter die Fingerspitzen motivierte Hockenheimer Mannschaft, die auch größere Personalprobleme locker verdrängte. Denn Spielmacher Philipp Stotz konnte wegen einer Schulterverletzung und Rechtsaußen Karsten Klein aus beruflichen Gründen erst gar nicht mitwirken und der Einsatz von Linksaußen Mirko Hess stand wegen einer Daumenverletzung an der Wurfhand erst wenige Minuten vor Spielbeginn fest. Dafür standen Max Rausch und Fabian Reinhardt nach langer Zeit wieder zur Verfügung.
Das Erfolgsrezept nach einem völlig missratenen Start zauberte Hockenheims Coach Haris Halilovic aus dem Hut. Bei 0:3- und 3:6-Rückständen bis zur 13. Minute glaubte kein Hockenheimer Fan an die Wende, denn zu deutlich hatten die Bergsträßer das Geschehen zu Spielbeginn dominiert. Zudem brachten die HSV-Defensivspieler die Heddesheimer Scharfschützen Martin Geiger, Martin Doll, Marco Dubois und Sebastian Wingendorf kaum einmal unter Kontrolle. Die Wende zum Positiven passierte ab der 15. Minute, als Halilovic seine Abwehr umstellte und mit Alexander Lein und Daniel Müller gleich zwei Kreisläufer nominierte. Das brachte das Grundrezept der Heddesheimer durcheinander und innerhalb von nur fünf Minuten machte der HSV den Rückstand nicht nur wett, sondern ging auch 12:11 in Führung.
Ausschlaggebend dafür war auch, dass Abwehrspezialist Felix Gubernatis im Offensivspiel Gefallen fand und auf der ungewohnten Rechtsaußenposition nur so wirbelte und seine Kontrahenten mehrfach „vernaschte“, Torwart Pascal Lang sich stetig steigerte und Müller am Kreis von Philippe Schinke, Mirko Hess und Simon Gans bestens „bedient“ wurde und ein ums andere Mal erfolgreich war. „Wir waren heute auch mit dem Kopf stets präsent, haben taktische Varianten schnell umgesetzt und so den Gegner aus dem Konzept gebracht“, war Haris Halilovic voll des Lobs über seine Mannschaft, die nur durch zwei, drei Nachlässigkeiten den 15:15-Pausenstand zulassen musste. Kurz zuvor schwächte sich Heddesheim selbst, als Jan-Moritz Metelmann nach einer rüden Attacke gegen Gubernatis die rote Karte sah.
Das große Plus der Hockenheimer war im zweiten Durchgang aber der unbedingte Siegeswille und die Einsatzfreude, die jeder HSVler an den Tag legte. Beim 19:17 (33.) lagen die Gastgeber erstmals zwei Tore vorn, doch Heddesheim blieb stets auf Schlagdistanz. Immer wieder war es in dieser Phase Müller, der sich am Kreis von seinen Gegnern davonstahl und einwerfen konnte. Doch erst ab der 51. Minute konnte sich der HSV auf 28:24 absetzen. Hockenheim schien das Spiel in den Griff zu bekommen, doch jetzt verhinderte auch Wurfpech die Vorentscheidung. Die Gäste kamen wieder auf 29:28 heran. Keeper Lang wehrte dann zwei Konter ab, Simon Gans stand goldrichtig und warf zum 30:28 ein. Dann gleich das Gegentor zum 30:29 und es war noch eine Minute zu spielen. Nach geschicktem Anspiel von Schinke zu Alexander Volz warf dieser Sekunden vor dem Ende das entscheidende 31. HSV-Tor.
„Wir haben heute auch den inneren Schweinehund besiegt und bewiesen, dass wir die Saison noch nicht abgeschrieben haben. Ich bin so richtig stolz auf meine Mannschaft, die fast alle Vorgaben umgesetzt hat. Vor allem Gubernatis und Müller haben eine exzellente Leistung abgeliefert, Kompliment. Jetzt wollen wir die Saison als Zweiter beenden. Das war heute auch Werbung für spannenden Handballsport“, freute sich hernach Coach Halilovic.
Torschützenliste:
HSV: Pascal Lang, Max Lutz, Jonathan Wolf; Daniel Müller (8), Fabian Reinhardt, Felix Gubernatis (5), Max Rausch, Mirko Hess (2), Alexander Volz (3), Simon Gans (5), Philippe Schinke (7/4), Alexander Lein (1), Hendrik Nees.
Autor: Hans Georg Teufel
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