Badenligaforum/Landesligaforum-Nord

Der HSV begeistert erneut seine zahlreichen Fans

Gleich 13 Schinke-Tore beim sensationellen 37:25-Heimsieg gegen Ex-Tabellenführer HSG LiHoLi.

Auf eindrucksvolle Art und Weise hat sich der HSV Hockenheim die Tabellenspitze in der Handball-Badenliga zurückerobert. Die ersatzgeschwächte Truppe von Trainer Haris Halilovic siegte vor heimischer Kulisse gegen Ex-Spitzenreiter HSG Linkenheim/Hochstetten/Liedolsheim deutlich mit 37:25 (18:8)-Toren und ist jetzt wieder Erster – allerdings nur wegen des besseren Torverhältnisses gegenüber dem punktgleichen TV Friedrichsfeld. Der HSV brannte wieder einmal ein Handball-Feuerwerk ab und begeisterte die zahlreichen Zuschauer in der Jahnhalle, die immer mehr zu einer Festung für die Rennstädter wird. Selbst Hockenheims Bürgermeister Werner Zimmermann, ein bekennender Freund des HSV-Handballs, war happy: „Diese junge Hockenheimer Mannschaft macht viel Freude, da wächst Gutes zusammen...“

HSV-Coach Haris Halilovic, der vor einer Woche nach der 20:27-Pleite gegen die SG Heidelsheim/Helmsheim mit seinem Team noch kritisch ins Gericht ging, war nach dem Spitzenspiel die Ruhe in Person: „Viel besser kann man eigentlich nicht spielen. Wir haben in den entscheidenden Situationen die richtigen Entscheidungen getroffen und vor allem hart gefightet. Dass wir in der Endphase einen Gang zurück geschaltet haben, war doch nur verständlich, da waren die zwei Punkte doch schon eingesackt...“ Halilovic, der öffentlich sonst keine Noten für seine Spieler verteilen will, ging dann schon von seinem Prinzip ab, als er deutlich machte: „Magnus Ramczykowski im Tor und unsere beiden Rückraum-Werfer Philippe Schinke und Simon Gans im Verbund mit Mirko Hess haben heute geglänzt. Aber einer hat auch einen Preis verdient: Felix Gubernatis hat in der Defensive ein Super-Spiel abgeliefert und wenn der seine vier Konter reingemacht hätte, wäre das auch eine glatte Eins gewesen. Aber ich ziehe den Hut vor meiner kompletten Mannschaft, die sich gewaltig ins Zeug gelegt hat und die vorhergehende Niederlage glatt vergessen gemacht hat.“

Dabei musste der HSV mit widrigen personellen Verhältnissen klar kommen. Manuel Haasis und Timm Seifried konnten wegen Erkrankungen erst gar nicht dabei sein und Philippe Schinke und Keeper Patrik Mächtel mussten wegen Grippe Trainingseinheiten während der Woche ausfallen lassen. Dafür standen erstmals Torwart Daniel Ludmann und Feldspieler Kim Walter zur Verfügung, die ihre Sache gut gemacht haben. Gehandicapt war aber auch Gegner HSG LiHoLi, denn Mitte der ersten Halbzeit schied deren Torschützenkönig Kevin Senn verletzt aus und fehlte seiner Mannschaft an allen Ecken und Enden.

Der Spiel verlief so richtig nach dem Geschmack der HSV-Fans, denn nach vorsichtigem Abtasten zogen die Gastgeber zwischen der 11. und 16. Minute von 5:4 auf 10:6 davon. Da war den sieggewohnten Gästen schnell der Schneid abgekauft. Bis zur Pause präsentierte Hockenheim dann perfekten Badenliga-Handball, der sich auch im 18:8-Pausenresultat niederschlug. In der zweiten Halbzeit setzte sich das gute Hockenheimer Spiel 20 Minuten fort. Die Gäste fanden gegen die variable HSV-Abwehr kaum Gegenwehr, nur ihrem trickreichen Mittelmann Ilja Bourlakin (12) war es zu verdanken, dass die Niederlage einigermaßen im Lot blieb. Im HSV-Angriff feuerten Philippe Schinke, Simon Gans, Hendrik Nees und Mikro Hess eine Granate nach der anderen ab und beim 28:16-Zwischenstand (44.) sah es nach einem Waterloo für die Gäste aus. Zehn Minuten vor Spielende beendete dann ein bestens aufgelegter Schinke seinen Arbeitstag, ohne dass die HSG LiHoLi zu einer Resultatsverbesserung kam. Hockenheims Betreuer Klaus Ramczykowski meinte hernach überglücklich: „Das war heute vielleicht die beste Gesamtleistung einer Hockenheimer Mannschaft, seitdem ich beim HSV bin...“ Stolz war er gewiss auf die Leistung seines Sohns Magnus im HSV-Kasten.


Torschützenliste:

HSV: Magnus Ramczykowski, Daniel Ludmann, Patrik Mächtel; Kim Walter (1), Philippe Schinke (13/5), Felix Gubernatis (3), Patrick Schäfer, Simon Gans (4), Mirko Hess (9/2), Markus Müller, Martin Schmitt (2), Fabian Reinhardt (1), Hendrik Nees (4).


Autor: Hans Georg Teufel