Ein Erfolg für das Turnerbund-Geschichtsbuch
Landesligist Reilingen siegt bei der HSG Mannheim mit 40:25 (20:12)
Zu einem „Trainer-Mobbing“ im positivsten Sinne gerieten die Schlussminuten des glanzvollen Auftritts der TBG-Handballer, die am Samstagabend ihre Auswärtspartie in der Seckenheimer Möll-Halle in seltener Deutlichkeit gewannen. „Die Mannschaft hat am Ende gegen mich gespielt, weil die Jungs spontan beschlossen haben, dass ich beim 40. Treffer einen ausgeben muss“, nahm Branko Dojcak die anstehende Ausgabe nach einer Leistung fast ohne Schwachpunkte gerne in Kauf.
Im April 2008 hatten die Reilinger beim 45:29 in Steinsfurt letztmals eine ähnliche Dominanz in einem Punktspiel gezeigt – weil nach Ralf Hübner und Ralf Schifferdecker nun auch Defensiv-Spezialist Gunnar Kliesow vorübergehend zum Rücktritt vom Rücktritt bereit war, standen neun damalige Teilnehmer auch jetzt im Team. Die HSG war hingegen zum Leidwesen ihres Coachs Marc Kneier weder in der Lage, an ihr 49:31-Rekordergebnis gegen Großsachsen 2 anzuknüpfen, noch gelang die Bestätigung eines sommerlichen Vorbereitungs-Sieges in Reilingen: „Diese Inkonstanz ist mir ein Rätsel, denn in der Truppe steckt viel Potential“, seufzte der Mannheimer Übungsleiter und gratulierte den Gästen zu einem „absolut verdienten Sieg.“
Schon in den Anfangsminuten zeigte die Dojcak-Sieben eine optische Überlegenheit, die bei einheimischen Experten ungute Vorahnungen weckte. Allerdings hatten die Hausherren zunächst noch einen 4:7-Rückstand bis zur zwölften Minute egalisiert, ehe der Turnerbund in kürzester Zeit auf 12:7 (16.) und zur Pause gar auf 20:12 davongezogen war. Das Erfolgsrezept bestand zum einen aus einer konzentrierten, engagierten und konsequenten Defensive vor dem stellungssicheren und reaktionsstarken Torwart Markus Eberwein. Zum anderen imponierte diesmal ein sehr variabler, harmonischer und durchsetzungsfähiger Angriff, der sowohl aus dem Positionsspiel als auch mit sehenswerten Einzelaktionen und energisch verwerteten Kontern in schöner Regelmäßigkeit traf. So vergrößerte sich der TBG-Vorsprung im zweiten Durchgang stetig, wobei der reaktivierte Ralf Schifferdecker mit einer Dreier-Serie zum 32:21 den Abstand über die Zehn-Tore-Marke hievte. Die Schlussminute brachte dann die Krönung des Kliesow-Comebacks per verwandeltem Strafwurf sowie drei Sekunden vor dem Ende den für Dojcak kostspieligen Konter von Neuzugang Andreas Walz. TBG: Eberwein, Weick; M. Haffner (4), Rausch (3), Hübner (3), T. Haffner (7/1), Kliesow (1/1), Schneider (6), Lansche (2), Walter (1), Sand (3), Schifferdecker (5), Walz (5).
HSG: Braun, J. Haslinger; Fischer (12/7), Veith (3/1), Siede (1), F. Haslinger (1), Theiß (1), Gaa (1), Fath (2), Schäfer (2), Breitschwerdt (1), Schnepf (1).
Spielverlauf: 0:1, 1:3, 4:7, 7:7, 9:12, 10:19, 12:20 (Hz.) 13:20, 15:24, 19:26, 20:30, 21:34, 25:40.
Strafwürfe: 9/8 – 3/2 / Zeitstrafen: 6 – 4 / Disqualifikation: 2 - 0.
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