Badenligaforum/Landesligaforum-Nord

Mit dem 30:27 bei der HG Oftersheim/Schwetzingen der Meisterschaft und dem Aufstieg in die Badenliga einen großen Schritt näher gekommen
TV Hardheim beweist große Moral
Von unserem Mitarbeiter Klaus Narloch

Oftersh./Schw. - Hardheim 27:30 (15:12)

Hardheim: Ernst, Pekar (beide Tor), D. Leiblein, Bischof (5), P. Steinbach, Michel (1), Farrenkopf (3), Withopf (4), Neuhaus (10), D. Gärtner (5/5), Dyszy, Ackermann (2), Hohmann.

"Auswärtssieg, Auswärtssieg" skandierten die rund 50 mitgereisten Fans der "Südkurve" auf der Tribüne des Schwetzinger Nordstadthalle, während sich unten auf dem Hallenparkett Spieler, Trainer und Betreuer gegenseitig abklatschten um schließlich gemeinsam die "Humba" auf den schwer erkämpften Sieg zu tanzen. Der hing allerdings am seidenen Faden, nicht etwa weil der TV Hardheim auf einen übermächtigen Gegner gestoßen wäre, sondern sich einmal mehr als Meister im Auslassen von mehr als einem Dutzend "100-prozentiger" Chancen präsentierte und damit die HG Oftersheim/Schwetzingen erst richtig aufbaute. Dass deren Siegesserie in der heimischen Sporthalle dennoch zu Ende ging, ist letztlich der tollen Moral des Tabellenführers zuzuschreiben, der sich trotz des zwischenzeitlichen Rückstandes von sechs Toren im ersten Spielabschnitt und einem weiteren "Durchhänger" Mitte der zweiten Halbzeit wieder zurückkämpfte und am Ende einer überaus spannenden Partie doch noch als Sieger hervorging.

Den Spielbeginn hat die Mannschaft von Trainer Bernd Becker zunächst völlig verschlafen. Sie fand überhaupt nicht zu ihrem Spiel und kassierte einen Treffer nach dem anderen. Bereits nach knapp sieben Minuten nahm Hardheims Coach eine Auszeit, um seine Spieler neu einzustellen auf den Gegner, der vor Spielfreude nur so sprudelte und mit Simon Förch ihren erfahrensten Spieler in ihren Reihen hatte, der selbst bereits vier Treffer zur 8:3-Führung für die Gastgeber beitrug. Auf Hardheimer Seite war bis dahin nicht viel zusammengelaufen. Das lag vor allem an der mangelnden Chancenverwertung des Tabellenführers, der ausgezeichneten Abwehrarbeit des Tabellenfünften und nicht zuletzt auch am ausgezeichneten Torhüter der Gastgeber, der zahlreiche Würfe glänzend parierte.
Einmal mehr hatte der TV Hardheim seine Probleme mit der offensiven Deckung des Gegners und das drückte sich auch deutlich in Zahlen aus. Ganze sechs Tore waren den Gästen nach bereits 20 Spielminuten gelungen, während für die Gastgeber bereits die doppelte Anzahl unwiderruflich von der Anzeigetafel leuchtete. Durch Treffer von Neuhaus, Ackermann und Bischof gestaltete sich anschließend das Ergebnis zunächst wieder etwas erträglicher, doch die Antwort der Gastgeber folgte postwendend. Mit drei Treffern in Folge war der Sechs-Tore-Abstand beim 15:9 umgehend wieder hergestellt, aber nochmals antwortete der TVH mit einem "Dreierpack" zum 15:12-Pausenstand.

Dieser Spielstand verbreitete wieder Hoffnung unter dem zahlreich mitgereisten Anhang des Tabellenführers, der mit großem Elan in den zweiten Spielabschnitt ging und nach drei Spielminuten erstmals zum 15:15 ausglich. Die Wende schien endgültig eingeleitet, als Thomas Withopf sogar Hardheims 17:16-Führung besorgte, die allerdings bereits im Gegenzug schon wieder der Vergangenheit angehörte. Die Gastgeber ließen sich davon allerdings überhaupt nicht beeindrucken und legten erneut zum 23:19 vor. Es schien so, als könnte der Tabellenfünfte seine glänzende Heimserie weiter ausbauen.

Rund 15 Minuten blieben dem Tabellenführer schließlich noch, um der Partie vielleicht doch noch eine Wende zu geben. Unterstützt von ihrem Anhang besann sich die Mannschaft auf ihre Qualitäten und zeigte in der letzten Viertelstunde nicht nur eine vorbildliche Moral, sondern auch eine mannschaftliche Geschlossenheit, die den Gegner in den Schlussminuten nochmals sehr verunsicherte. Angetrieben von Niko Neuhaus warf der TVH jetzt nochmals alles in die Waagschale, agierte jetzt wesentlich konzentrierter und kam durch den verwandelten Siebenmeter von Dominik Gärtner erneut zum 24:24-Ausgleich in der 52. Spielminute. Die letzten Minuten der Partie waren dann nichts mehr für schwache Nerven. Nochmals legten die Gastgeber vor, Thomas Withopf glich auf Hardheimer Seite aus, Bischof und Farrenkopf legten die Treffer 26, 27 und 28 nach und der TVH schien endgültig auf die Siegesstraße zu sein. Noch waren allerdings rund drei Minuten zu spielen und bereits im Gegenzug markierten die Gastgeber den Treffer zum 26:28. Matchwinner war darauf Hardheims Torhüter Christian Ernst, der in der hektischen Schlussphase mit einer Glanzparade auf Oftersheims Kreisläufer reagierte und damit den zwei Tore Vorsprung festhielt. Den Schlusspunkt unter eine äußerst spannende Handballpartie setzte schließlich Konrad Michel zum umjubelten 30:27-Auswärtssieg des Tabellenführers, der mit diesem Erfolg seinem Ziel Aufstieg einen großen Schritt näher gekommen ist.
© Fränkische Nachrichten, Montag, 08.04.2013

von der Homepage der HG:

Im Schlussspurt Spitzenreiter unterlegen

Die HG Oftersheim/Schwetzingen II ist ihren Heimnimbus los. Sie verlor gegen den Spitzenreiter der Handball-Landesliga, den TV Hardheim, mit 27:30 (15:12). Eigentlich eine „unnötige Niederlage“ analysierte der Trainer- und Betreuerstab, denn die HG hatte lange Zeit Spiel und Gegner im Griff gehabt, leistete sich aber zwischendurch und vor allem am Ende zu viele Fehler, die der Tabellenführer, dem nun der Titel kaum mehr zu nehmen sein dürfte, eiskalt ausnutzte.
Der Gastgeber startete zunächst furios, zwang den TVH beim 5:2 (7.) zu seiner ersten Auszeit. Doch der Außenseiter behauptete sich weiterhin, kam mit nur drei Fehlern in der Offensive bis zum 12:6 (22.) aus. Hinten glänzte der abwehrverband mit seinem souveränen Keeper Nico Neuer (23 Paraden). Dann verfiel das Team aus unerfindlichen Gründen in eine „blöde Hektik“, so Coach Martin Schmitt. Seine Ansprachen während eines Time-outs (25.) und in der Halbzeit-Kabinensitzung fruchteten nur teilweise. Von 15:9 (27.) fiel der Gastgeber auf 16:17 (37.) zurück. Der Aufforderung seitens Schmitt während einer weiteren Grünen-Karten-Phase, „Wacht jetzt auf!“, fiel dann wohl auf fruchtbareren Boden: 23:19 (46.) und 24:21 (49.). Dann riss der berühmte Faden erneut und der Favorit fuhr seine Ernte letztlich verdient ein, da er sich nie aufgegeben hatte.

Ärger- und schmerzlich für Oftersheim/Schwetzingen: Kurz vor Spielende kugelte sich Marius Meyer bei einem Wurfversuch einen Finger komplett aus. Schmitt, als praktizierender Arzt, leistete sofort erste Hilfe, renkte den Finger wieder ein und schickte seinen Schützling umgehend in die BG Klinik nach Ludwigshafen. Eingegipst zurückgekehrt, war an einen Einsatz in der „Ersten“, für den er fest vorgesehen war, nicht mehr zu denken.

HG: Neuer, Baumeister; Schlupp (1), Förch (8/1), Hahne (1), Fendrich (4), Meyer (2/2), Postbiegel (2), Wolf (2), Fink, Hofmann (1), Ebel (3), Lux, Gartner (3). mj