Badenligaforum/Landesligaforum-Nord

Deckers Strafwurf bringt Punkteteilung im Derby

Reilingen und Ketsch trennen sich im Landesliga-Duell 26:26 (13:12)

Keinen Sieger gab es am Sonntagabend in der Reilinger Mannherz-Halle, wo mit dem heimischen Turnerbund und der TSG Ketsch zwei alte Lokalrivalen nach mehrjähriger Pause erstmals wieder in einem Pflichtspiel aufeinandertrafen. Die Gastgeber hatten zwar lange vorn gelegen, gerieten jedoch kurz vor Schluss in Rückstand und schafften den Ausgleich erst nach Ablauf der Uhr. Beide Teams rehabilitierten sich mit diesem Resultat halbwegs für die jüngsten Niederlagen, echte Freude kam jedoch hüben wie drüben nicht auf.

„Es ist ja kaum auszuhalten, sich so was von der Tribüne aus ansehen zu müssen“, haderte TBG-Linkshänder Christian Bikowski mit der ungewohnt stressigen Zuschauerrolle. Da neben dem Halbrechten mit Linksaußen Dominik Zöller ein weiterer Leistungsträger vorläufig auf Eis liegt, gaben mit dem unverwüstlichen Ralf Hübner (43) – der Routinier steuerte gegen seinen Ex-Verein zwei Treffer bei – und Ralf Schifferdecker (31) bewährte Kräfte ein Überraschungs-Comeback.

Auf Seiten der TSG kehrten die Torhüter Moritz Schleyer und der 40-jährige Team-Senior Dirk Schatek an ihre frühere Wirkungsstätte zurück. Beide hatten mit starken Paraden großen Anteil daran, dass die über weite Strecken zerfahrene und nur bedingt attraktive Partie am Ende zu einem spannenden Thriller wurde.

Zunächst kamen jedoch die Hausherren deutlich besser aus den Startlöchern und führten gegen anfangs harmlose Gäste nach zehn Minuten mit 6:2. Mit einer frühen Auszeit rüttelte Ketschs Trainer Boris Meiser seine Truppe wach, die durch den agilen Linksaußen Michael Angstmann zum 7:7-Gleichstand (18.) kam. Der erneute Drei-Tore-Vorsprung der Dojcak-Sieben (11:8/24.) schmolz zur Pause, um nach Wiederbeginn durch einen Treffer von Kreisläufer Matthias Haffner beim 18:14 in der 38. Minute letztmals komfortable Ausmaße anzunehmen.
Die Ketscher stellten in der Folge die Abwehr auf eine deutlich offensivere Formation um und die Gastgeber damit vor nachhaltige Probleme, denn es häuften sich Fehlpässe und schwache Abschlüsse. Konsequenz waren die späten, erstmaligen TSG-Führungstreffer zum 25:24 und 26:25 durch Rechtsaußen Schuhmacher und Kreisläufer Konietzny (57./59.).

Durch ein nochmaliges Timeout 25 Sekunden vor dem Abpfiff wollte Meiser beide Zähler für sein Team unter Dach und Fach bringen, der anschließende, etwas voreilige Wurf landete jedoch am Pfosten. Der Turnerbund kam unerwartet zum finalen Angriff, der mit einem Foul am einwurfbereiten Walz endete – Christian Decker behielt in der allerletzten Aktion die Nerven und verhinderte so eine erneute Pleite.

TBG: Eberwein, Weick; M. Haffner (2), Rausch (5), Hübner (2), T. Haffner (1), Manke, Schneider (4), Decker (8/4), Walz (1), Lansche, Walter, Sand (3), Schifferdecker.

TSG: Schleyer, Faulhaber, Schatek; Heckmann (5/1), Angstmann (8/3), Buse (1), T. Kemptner (4), Schuhmacher (1), Förster, Bierreth (3/2), M. Kemptner (2), Fendrich, Konietzny (2).

Spielverlauf: 2:0, 4:1, 6:2, 7:7, 11:8, 12:10, 13:12 (Hz.) 16:12, 18:14, 21:20, 24:22, 24:25, 26:26.

Strafwürfe: 6/4 – 7/6 / Zeitstrafen: 6 – 9 / Disqualifikation: 0

row

Trainerstimmen:

TBG-Coach Branko Dojcak:
„Für mich ist das ein verlorener Punkt, weil wir uns durch die Fehler in der Schlussphase um den Lohn der Arbeit gebracht haben. So haben wir mit eigenen Versäumnissen wieder einmal einen fast schon geschlagenen Gegner unnötigerweise zurück ins Spiel kommen lassen.“

TSG-Trainer Boris Meiser:
„Insgesamt ist das Unentschieden sicherlich leistungsgerecht, obwohl wir mit etwas mehr Cleverness und einem Treffer im letzten Angriff die Entscheidung hätten schaffen können. Vorher haben wir uns auch deshalb lange schwer getan, weil ohne Harz nur selten leichte Treffer aus dem Rückraum möglich waren.“

row