Nächster Nackenschlag für den Turnerbund
Badenligist Reilingen verliert bei der HSG LiHoLi mit 27:29 (11:16)
Ein ganz bitteres Déjà-Vu-Erlebnis widerfuhr den TBG-Handballern am Samstagabend in der Linkenheimer Sporthalle mit der Beinahe-Wiederholung des Hinspiel-Ergebnisses (27:28) bei der knappen und unglücklichen – letztlich aber erneut selbstverschuldeten – Niederlage gegen den Abschlusszweiten der vergangenen Saison. Die Spielgemeinschaft hatte sich jüngst alles andere als unschlagbar präsentiert und auch gegen den Tabellenletzten boten die Gastgeber eine recht inkonstante Vorstellung. Allerding war die Mannschaft von Branko Dojcak einmal mehr nicht in der Lage, die angebotenen „Geschenke“ zum eigenen Vorteil zu nutzen.
„In der zweiten Halbzeit haben wir die Tür für einen gegnerischen Erfolg ziemlich weit aufgemacht, aber Reilingen hat in dieser Phase einige Chancen liegen lassen, ehe wir doch noch die Kurve gekriegt haben“, resümierte der nur mit dem Ergebnis zufriedene HSG-Coach Andrej Bourlakin. Den selben Namen wie der Dirigent auf der Bank trägt auch der Matchwinner, denn Trainersohn Ilya steuerte mit 15 Treffern mehr als die Hälfte der Torausbeute für die Einheimischen bei. Gegen seine Wendigkeit, Übersicht, Durchsetzungsfähigkeit und Präzision fand die Abwehr der Gäste über die gesamte Spieldauer kein geeignetes Rezept. Hinzu kam, dass die Hausherren mit ihren langen Rückraumakteuren eindeutig die „Lufthoheit“ innehatten und hierdurch immer wieder zu den vielzitierten „einfachen“ Toren kamen. Die Reilinger hatten hingegen wieder einmal ihre liebe Not, ihre mühsam erarbeiteten Gelegenheiten im HSG-Gehäuse unterzubringen. Besonders schmerzhaft machte sich die Abschluss-Schwäche gegen Ende der Partie bemerkbar, als die TBG-Sieben den 11:17-Rückstand aus der 32. Minute bis auf einen Zähler verkürzt hatte. Zwischen dem 22:23 von Ralf Schifferdecker (49.) und Daniel Müllers 25:26 in der 56. Minute waren Dojcaks Mannen am Drücker, aber der Ausgleichstreffer wollte einfach nicht fallen. Mit zwei Kontern in Serie beendete der überragende Bourlakin die Aufholjagd des Turnerbundes – der Rest war „Formsache“. Den stärksten Eindruck auf Seiten der Verlierer hinterließ wie schon in der Vorwoche Neuzugang Müller mit einer in Angriff wie Abwehr fast fehlerfreien Leistung und bemerkenswerter Einsatzbereitschaft – seine neun Tore interessierten ihn nachher allerdings kaum, da auch sie die Niederlage nicht hatten abwenden können. Dojcaks Kurz-Fazit: „Schade, da war mehr drin – wir haben uns wieder selbst das Leben schwer gemacht.“
TBG: Weick, Eberwein; T. Haffner (2/1), Schneider (3/2), Müller (9/2), C. Bikowski (3), Decker (1), Sand (3), Zöller (1), T. Bikowski, M. Haffner (2), Krüger (3).
HSG LiHoLi: Henkens, Hartmann; Kalms, Senn, Binder, Bourlakin (15/7), Meinzer, Boss (4), Langer (3), Stober (2), Metz (1), Geiger (2), Schmidt (2).
Spielverlauf: 2:0, 2:4, 6:4, 11:6, 12:10, 16:10, 16:11 (Hz) 17:11, 21:15, 21:19, 23:22, 26:25, 28:25, 29:27.
Strafwürfe: 7/7 – 7/4 / Zeitstrafen:2 – 2 / Disqualifikation: 0 row
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