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Janis Wolf erzielt das Tor des Jahres
Der HSV gewinnt bei der SG Kronau/Östringen mit 29:23 Toren.
In der Kronauer Mehrzweckhalle waren genau 47 Minuten gespielt. Der Hockenheimer Linkshänder Janis Wolf erläuft sich einen Pass über fast 40 Meter übers ganze Spielfeld, bekommt das Leder noch kurz vor der Außenlinie mit seiner Wurfhand zu fassen und zirkelt den Ball im selben Moment am verdutzten Kronauer Keeper Patrick Mächtel vorbei zum 20:16 für den HSV in den Winkel. Nicht nur die 50 mitgereisten Hockenheimer Anhänger lieferten Standing Ovations ab, auch die einheimischen Zuschauer riss es von den Sitzen – „das war das Tor des Jahres“, meinte sogleich Hockenheims Betreuer Christian Hillger.
Die Hockenheimer siegten in der Handball-Badenliga beim Neuling SG Kronau/Östringen III verdient mit 29:23 (11:5)-Toren, machten sich das Leben wegen des fast schon traditionellen zehnminütigen Blackouts gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit wieder einmal selbst schwer.
Der Gastgeber hatte sich erwartungsgemäß mit drei starken A-Jugendspielern verstärkt, die kurz zuvor gegen die SG Pforzheim/Eutingen 30:20 siegreich gewesen waren. Und diese Talente waren im zweiten Durchgang sogar spielbestimmend. Während die Hockenheimer in der ersten Hälfte ein eindrucksvolles Defensivspiel an den Tag gelegt hatten, in Torwart David Rojban mit 14 Glanztaten allein in den ersten 30 Minuten einen glänzend reagierenden Keeper in der Reihen hatten und in Felix Gubernatis den mit viel Übersicht agierenden Abwehrdirigenten stellten, setzten die Youngster der Gastgeber in Hälfte zwei die deutlicheren Akzente.
„Unser Angriffsspiel hatte in der ersten Halbzeit nicht die Qualität, wie ich mir das vorgestellt hatte. Wir haben acht, neun hundertprozentige Chancen ausgelassen – hätten den Sack zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon zu machen müssen. Unsere Abwehr war dagegen o.k.“, kritisierte hernach HSV-Trainer Haris Halilovic, der dennoch ein Gesamtlob für seine Spieler übrig hatte: „Mir hat schon gefallen, wie schnell wir wieder ins Spiel zurück gefunden haben, nachdem wir minutenlang Schlafwagen-Handball produziert hatten…“
30 Minuten lang war der HSV die spielbestimmende Mannschaft. Die Kronauer Spiel-Gemeinschaft kam kaum einmal zum Wurf – und wenn doch mal ein Spieler durch kam, stand meist Teufelskerl Rojban im Weg. Der 20-Jährige ließ in der ersten Halbzeit nur drei Feldtore zu – und das in einem Badenligaspiel! Das leichtfertige Auslassen von Chancen rächte sich in der zweiten Halbzeit. Die Rennstädter schienen bei der klaren 15:6-Führung in der 36. Minute auf einem sicheren Weg. Dann stellte der vermeintliche Favorit aber plötzlich minutenlang das Handballspielen ein. Technische Fehler, Patzer in der Abwehr und auch einige unverständliche Schiedsrichterentscheidungen brachten die Gastgeber heran. Doch Wolfs Supertor war der Weckruf für seine Kollegen. Nach dem 20:16 bestimmte wieder der HSV deutlich das Geschehen und ließ keine Zweifel über den Sieger aufkommen. Jetzt führte wieder Philipp Stotz geschickt Regie und brachte Wolf, Sergiu Dumitru, Mirko Hess und Co. zum erfolgreichen Wurf. Dumitru, Badenliga-Torschützenkönig der vergangenen Saison, freute sich nicht nur über den zweiten Saisonsieg, sondern „auch über die tolle Unterstützung der eigenen Fans. Die Halle war fast vollständig in der Hand des HSV…“
Torschützenliste:
HSV: David Rojban, Pascal Lang; Tobias Pristl (3), Daniel Müller (1), Hendrik Nees, Janis Wolf (6/2), Philipp Stotz (1), Felix Gubernatis (3), Mirko Hess (6), Alexander Volz, Sergiu Dumitru (6), Mark Zorn (2), Philippe Schinke (1).
Autor: Hans Georg Teufel
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