HG Eberbach – TSG Ziegelhausen 26:27 (12:13)
Freudvoll und leidvoll, gedankenvoll sein, Hangen und bangen in schwebender Pein, Himmelhoch jauchzend, zum Tode betrübt – Glücklich allein ist die Seele, die liebt. (J. W. von Goethe)
Welches Liebesgedicht Goethe auch schrieb, er hatte immer eine bestimmte Frau vor Augen. Hätte es damals unsere Sportart schon gegeben, es wäre für dieses Gedicht sicher die Handballgöttin gewesen, sind doch diese Verse so charakteristisch für das Spiel und die Stimmungslage der Eberbacher nach dem Schlusspfiff. Eine unerfüllte Liebe. Die Enttäuschung war gross, doch auch nach dem „eine Nacht drüber schlafen“ fühlt es sich irgendwie ein bisschen an wie ein Sieg. Es war die wohl beste Saisonleistung der HGE und doch blieb ihnen der verdiente Lohn wiederum versagt. Sie haben eindrucksvoll bewiesen, dass sie „es“ noch können. Bisher fehlte ihnen oftmals die Konstanz, diesmal das berühmte Quentchen Glück. Es wurde viel geschwitzt (noch nie war der Wischer so oft im Einsatz), im Spiel und nach dem Spiel, denn Handballer weinen nicht, sie schwitzen aus den Augen.
Das Spiel begann wie so viele andere in dieser Runde, ausgeglichen und dann mit leichten Vorteilen für die Gäste. Beim 3:6 sah noch alles nach einem normalen, der Papierform entsprechenden Spielverlauf aus. Der Tabellenvierte gegen das Schlusslicht, die Vorzeichen waren klar. Doch die HGE kämpfte sich wieder heran und liess den Kontakt zum Gegner nie abreissen. Während die Ziegelhäuser meist über den Rückraum den Erfolg suchten, waren es bei den Gastgebern vor allem die beiden Aussen, die punkteten. Sascha Menges auf links aussen machte sein wohl bestes Spiel bisher und war sechs mal erfolgreich, Thomas Richter, auf der anderen Seite, war zum ersten Mal nach seiner Verletzung selbst mit seiner Leistung zufrieden nachdem er achtmal sicher verwandeln konnte. Selbst in einer vier gegen sechs Phase liess sich die HGE nicht unterkriegen und erzielte einen weiteren Treffer.
Kurz vor der Halbzeit gingen die Eberbacher gar in Führung (11:10). Ziegelhausen reagierte mit einer Auszeit um dann den Spiess umzudrehen und mit 12:13 in die Kabinen zu gehen. Bis dahin noch nichts aussergewöhnliches. Schon mehrfach konnten die Eberbacher über dreissig Minuten Paroli bieten, um dann aber in ein tiefes Loch zu fallen. An diesem Abend Fehlanzeige.
Auch nach dem Pausentee kamen die Gastgeber hochmotiviert und konzentriert zurück auf die Platte. Die Körpersprache stimmte, die Leistung auch. Nach dem 14:16 kurz nach dem Wiederanpfiff gelang es den Hausherren, das Spiel zu drehen und selbst erst zwei und dann gar drei Tore vorzulegen (23:20). Die Sensation und damit die ersten zwei Punkte waren greifbar nahe. Selbst nachdem die TSG wieder ausgleichen konnte, konnten die Eberbacher immer noch einmal nachlegen. Nur in den letzten zwei und entscheidenden Minuten fehlte ihnen das nötige Quentchen Glück. Schade! Eine tolle Leistung wurde nicht belohnt.
Am nächsten Samstag, 19.02.2011 ab 20:00 Uhr müssen die Männer um Spielertrainer Steffen Hardt beim TV in der Eppelheimer Rhein-Neckar-Halle antreten. Wieder eine schwere, aber nach dieser Leistung nicht hoffnungslose Aufgabe. (M.R.)
Spielsteno: 0:1; 2:4; 3:6; 6:8; 8:10; 11:10; 12:13 (HZ); 12:14; 14:14; 17:17; 20:18; 23:20; 23:23; 25:23; 25:25; 26:27
Für die HGE traten an: Daniel Ackermann (T); Daniel Weissbrodt (T); Thomas Richter 8; Sascha Menges 6; Markus Lemberger 4; Patrick Weber 3; Lukas Fischer 3/3; Steffen Hardt 2; Manuel Kaschper; Marino Maric; Stephan Deuser
Quelle: HP HG Eberbach
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