TVE – TSG Ziegelhausen 22:27
Am Favoriten gescheitert
Eigentlich spielte die durch viele Niederlagen etwas verunsicherte Truppe des TV Eppelheim gegen einen Meisterschaftsfavoriten, wie ihn die TSG Ziegelhausen darstellt, nicht schlecht, man hat ja nichts zu verlieren und die 22:27 (12:13) Niederlage ist deshalb um so ärgerlicher, weil ein Sieg durchaus im Bereich des Möglichen war, aber Unzulänglichkeiten im Abschluss und eine einseitige Schiedsrichterleistung verhinderten die Überraschung. Leo Paramonov begann mit einer etwas ungewöhnlichen Anfangsformation, denn mit Matthias Kresser am Kreis – Steffen Müller, Paul Cramer und Sebastian Metzler im Rückraum wollte er den Gegner überraschen. Doch außer einem Tor des eingelaufenen Crisi Föhr gelang 9 Minuten lang kein Treffer, Ziegelhausen führte deshalb 3:1. Schon zwei Minuten später nahm Trainer Helmut Hofmann eine Auszeit, wütend darüber, dass seine Mannschaft eher pomadig agiert hatte und nur noch mit 2:3 in Führung lag. Und es sollte noch schlimmer kommen, die jetzt eingewechselten Simon Stroh, Janek Förch und Robin Erb drehten im Verbund mit Paul Cramer und dem überaus kampfstarken Steffen Müller das Spiel, führten nach 16 Minuten erstmals mit 6:5 und hatten bis zum 9:8 durch Crisi Föhr immer die Nase vorne. Erst zwei Zeitstrafen gegen Simon Stroh und Robin Erb, letztere überaus fragwürdig, brachten die Gäste wieder nach vorne, sodass sie schließlich mit 12:13 eine Führung mit in die Pause nahmen, allerdings auch ein Handicap, denn zwei Spieler hatten sich kurz vor dem Pausenpfiff Zeitstrafen eingehandelt.
Doch wieder einmal gelang es nicht, diesen Vorteil zu nutzen, denn als die Gäste wieder komplett waren, führten sie noch immer mit einem Tor (13:14) und legten Zug um Zug nach, als die Hausherren ihrerseits in Unterzahl gerieten. Erst beim 14:18 verkürzten Sebastian Dürr und Crisi Föhr wieder auf 3 Tore, doch die vergebenen freien Einwurfchancen häuften sich auf Eppelheimer Seite, der Vorsprung der Heidelberger blieb erhalten, die letzte Verkürzung auf drei Tore markierte Crisi Föhr 5 Minuten vor Ende der Partie. Auch eine Auszeit von Leo Paramonov bewirkte nichts mehr, denn eine weitere Fehlentscheidung der Schiedsrichter bescherte Robin Erb die 3. Zweiminutenstrafe und damit die rote Karte, ein absolutes Novum in der Handballgeschichte des 27jährigen. Nun war der Kampfgeist gebrochen und Ziegelhausen legte noch zwei Tore nach.
Sicherlich ist es müßig, den Schiedsrichtern die Schuld zuzuschieben, sie sind nötig und man darf doch hoffen, dass sie ihre schwere Aufgabe so gut wie möglich bewältigen wollen. Heute hatten sie aber keinen klaren Blick, Gesichtstreffer an Eppelheimer Spielern blieben ungeahndet, Hinausstellungen und Siebenmeterentscheidungen, die höchst zweifelhaft waren, fielen immer zu ungunsten der Hausherren aus. Aber die Eppelheimer hätten das Spiel dennoch biegen können. Mit Max Wetterich und Martin Kriechbaum hatten sie zwei exzellente Torhüter, denen allerdings Johann Steger auf der Gegenseite in Nichts nachstand. Was den Roten wieder einmal das Genick brach, war die mangelhafte Chancenauswertung: Ein Siebenmeter und 9 weitere freie Würfe wurden allein in der 2. Spielhälfte vergeben, damit wäre das Match ohne Weiteres zu gewinnen gewesen. Dass Ziegelhausen insgesamt 5 Siebenmeter nicht verwandeln konnte, soll allerdings nicht unerwähnt bleiben, da war Martin Kriechbaum über sich hinausgewachsen. Die Abwehr des TVE ist generell zu loben, bei der Abschlussquote im Angriff konnten lediglich Crisi Föhr und Robin Erb überzeugen. (we)
TVE: Kriechbaum, Wetterich; Förch (5/1), M. Hofmann, Kresser, Hoch, Föhr (5), Erb (4/1), Stroh (1), Dürr (1), Müller (4/1), Cramer (2), Metzler
TSG: Steger; Schwöbel (3), Albrecht (1/1), Kretzer (4), Nixdorf (4), Glaser, Bätz, Schenk (2), Breitenstein, Heid (7/1), Wowra (5), Gassert (1), Ottweiler
Quelle: HP TVE
Wer das Spiel nicht selbst gesehen hat, könnte glauben, Eppelheim hätte aufgrund der Schiedsrichterleistung verloren! Dem war aber nicht so! Wieviel "Freie" von Ziegelhausen vergeben wurden, verschweigt der Berichterstatter des TVE . Nach 15 Minuten wäre dann nämlich das Spiel entschieden gewesen. Und nur Ziegelhausen hat "hingelangt"? Was waren das für rüde Fouls auf linksaussen an Schwöbel und Gassert? Da war man mit 2 Minuten noch sehr milde bedient! Letztendlich muss es aber durch die Vereinsbrille gesehen einen (oder 2) Schuldige geben, eben die Schiedsrichter! Viel Glück bei euren nächsten Begegnungen, hoffentlich habt ihr dann euch wohlgesonne Schiris! Aber die Schiedsrichter werfen keine Tore!!
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