Badenligaforum/Landesligaforum-Nord

Handball, Herren-Landesliga: Die Saison beginnt mit dem Derby zwischen dem TSV Buchen und dem TV Hardheim
Gleich ein echter Knaller zum Auftakt


Für den TSV Buchen wird seine achte Landesligasaison in Folge am morgigen Samstag so fulminant wie nie gestartet. Bereits im ersten Saisonspiel darf der TSV Buchen auf ein prallvolles Haus hoffen, wenn sich die Pforten des "Hexenkessels" für das Heimspiel gegen den TV Hardheim geöffnet haben. Was den Kassier freuen wird, kommt für die Aktiven beider Seiten allerdings reichlich früh. Solche "Sonderprüfungen" wünscht man sich in der Regel erst nach einer gewissen Eingespieltheit und nicht gleich zu Beginn.

Auf beiden Seiten der Lokalrivalen weiß man vorher nicht, wie gut die Teams aus den Startlöchern kommen, was die Saisonvorbereitung gebracht hat und wie man sich nun unter echtem Druck verhalten wird. Auch noch so viele Vorbereitungsspiele kommen nicht an das Original des Lokalderbys heran, welches seit vielen Jahren die Fans beider Lager elektrisiert.

Was Buchen betrifft, braucht man sich zumindest formal keine Vorwürfe zu machen. Nach dem personellen Aderlass mit dem gleichzeitigen Weggang von vier routinierten Stammkräften, sowie den gesundheitlichen und beruflichen Ausfällen von Sascha Schindelbeck und Christopher Nenninger hat man neue Ziele definiert. Im Laufe der Vorbereitung wurde wirklich alles getan, was man konnte, um die verbliebenen und neuen personellen Einzelteile so zusammenzubauen, dass wieder eine funktionierende und spielfähige Mannschaft entsteht. Das ist dem Trainergespann Helmut Kleist und Michael Ruppert bis jetzt hervorragend gelungen, wenngleich das Projekt noch lange nicht abgeschlossen ist.

Die mischung stimmt
"Wir haben zwar sowohl in der Spitze, wie auch in der Breite verloren, doch dies kompensieren wir mit dem vorhandenen Spielermaterial", so die optimistische Zwischenbilanz von Helmut Kleist. Die Aufgabe lautet, eine wilde Bande ausgelassener Jugendspieler in eine Gruppe erfahrener und verantwortungsbewusster Landesligaroutiniers zu integrieren, das dauert. Doch die Mischung aus "Jung" und "Alt" funktioniert zunehmend gut. Die Jungen akzeptieren die Führungsrolle der Schlüsselspieler und nehmen deren Tipps und Kritik an.

Des berühmte "Fracksausen" verspürt auf Nachfrage natürlich keiner der Debütanten, die Rede von der "Pampersfraktion" wurde ebenfalls in die Spaßabteilung weitergegeben. Die Vorfreude ist riesengroß bei allen Beteiligten vor dem großen Showdown am morgigen Samstag "Dieser Auftakt ist wirklich gleich die Feuerprobe für das Team", weiß Trainer Kleist.

Im zweiten Jahr unter Trainer Bernd Roos kann man erwarten, dass sich die Mannschaft handballerisch weiterentwickelt hat. Zudem erhielt der TV Hardheim mit Felix Breitenbach und Johannes Ackermann zwei Verstärkungen vom TV Bürgstadt.

Mit Grauen erinnern sich Dyszy & Co. allerdings an das Spiel aus der letzten Saison in Buchen als man mit zehn Toren differenz unterging. Allerdings stehen die Revanchegedanken eher bei den Spielern als bei Bernd Roos im Vordergrund: "Das ist abgehakt. Klar ist aber, dass wir uns nicht mehr so verkaufen dürfen und werden", sagt der ehemalige Nationalspieler. vh/mf


Fränkische Nachrichten
24. September 2010

Auf gehts TVH!

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"Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert!"
Colonel John "Hannibal" Smith

auf Wunsch von Diego Forlan:


Handball: Hardheim gewinnt mit 25:23 beim TSV Buchen / Kleist: "Keine Aussagekraft"
TVH mit "richtigen Zünder"

Von unserem Redaktionsmitglied Michael Fürst


TSV Buchen - TV Hardheim 23:25

Buchen: Rüdele, Theobald (beide Tor), A. Stockert (2), Schenk (4), Grollmuss (1), H. Stockert (5), Schulze (6/4)), Bundschuh, Schmitt, Henn (1), Michael (2), Kraft (1), Röckel (1).

Hardheim: Zeitler, Schießer (beide Tor), St. Gärtner (6), Farrenkopf (4), Bechold, Withopf (4), Ackermann (1), Dyszy), Hohmann, R. Steinbach (8/3), Leiblein (2).

Spielfilm: 2:2, 2:6, 4:8 (15.), 7:9, 9:11, 12:12 (26.), 14:13 (Halbzeit), 15:18, 17:20 (45.), 21:21 (54.), 22:24, 23:25. - Zeitstrafen: 2/2. - Schiedsrichter: Kling/Schäfer (Dossenheim/Großsachsen). - Zuschauer: 600.

Stimmung, Emotionen und Spannung lieferte das Derby in der Handball-Landesliga Nord zwischen dem TSV Buchen und dem TV Hardheim. Die Tatsache, dass am Ende die Erftäler mit zwei Toren Differenz die Oberhand behielten, war deshalb verdient, weil die Mannschaft von Trainer Bernd Roos über weite Strecken führte, weniger leichte Fehler machte und vor allem in den Schlussminuten durch hervorragende Deckungsarbeit den Angriffsbemühungen der Grün-Weißen Einhalt geboten.

Roos stürmte aufs Feld
"Ich freue mich riesig für die Jungs, auch wenn ich zwischendurch mal befürchtete, das Team verfällt zurück in alte Strickmuster", sagte Bernd Roos. Auch der TVH-Trainer trug seine Freude offen zur Schau, indem er mit der Schlusssirene aufs Feld stürmte und jeden der Seinen innig herzte. Man hatte den Eindruck, der Ex-Nationalspieler spüre in seinem zweiten Hardheimer Jahr nun richtig, wie prestigeträchtig dieser Erfolg für sein Team ist. Deshalb versprach er seinen Jungs auch, dass er im Fall eines Sieges mit ihnen "ein wenig weg gehen würde".

"Ich habe schon vor dem Spiel und auch in der Pause gemerkt, dass die Mannschaft heute den Zünder hat", so Roos. Die 8:4-Führung Mitte der ersten Hälfte hatten sie ihrer besseren Chancenverwertung und Patrick Zeitler zu verdanken, der einige gute "Dinger" der Buchener hielt. Doch dann taten sich Parallelen zum Spiel im Vorjahr auf, als der TVH ebenfalls mit vier Treffern vorne lag, um am Ende mit zehn Treffern Differenz zu verlieren. Denn: Der TSV kämpfte, deckte 4:2 statt 6:0 und eroberte somit viel Bälle. Der Lohn war die 14:13-Pausenführung.

Helmut Kleist überlegte in der hektischen Schlussphase, nochmals auf dieses Abwehrsystem zurückzugreifen, um so für erneute Verwirrung in den TVH-Reihen zu sorgen. "Doch das ist sehr kraftraubend. Deshalb habe ich es sein lassen", so Kleist. Wieder hatte sein Team den Auftakt verpennt, lag mit drei Toren hinten und hatte sechs Minuten vor dem Ende erneut zum 21:21 ausgeglichen. Doch dann bissen sich Schenk & Co. die Zähne an der TV-Abwehr aus und kamen zudem mit der Manndeckung gegen Heiko Stockert nicht zurecht.

"Uns fehlte die Durchschlagskraft", gestand Kleist ein, der das Ergebnis dieser Partie aber nicht zu hoch hängen wollte. "Dieses Spiel hat noch keine Aussagekraft." Mit dem engagierten Auftreten seiner jungen Spieler war der TSV-Trainer zufrieden: "Sie haben guten Einsatz gezeigt. Nun gilt es aber, aus diesem Spiel zu lernen." Eine Erkenntnis der Buchener könnte lauten: Spielerisch kann der TSV seine Abgänge wohl kompensieren, allerdings ging jede Menge Erfahrung verloren, mit der man am Samstagabend die Partie wohl noch hätte drehen können.

Und auch auf der anderen Seite reiften erste Einsichten: "Die Mannschaft versteht schon etwas mehr, was ich will", sagte Bernd Roos, ehe er sich mit seinen Jungs zum Feiern begab - mit offenem Ende...

Fränkische Nachrichten
27. September 2010